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Lego-Giraffe vor dem Legoland Discovery in Oberhausen
Sergey Kohl/ Shutterstock.com

Ausflüge mit Kindern im Westen

Text
Ulrike Herder

Endlich Zeit für einen Familienausflug. Doch wohin soll es bloß gehen? Wir hätten da ein paar Ideen gesammelt für Ausflüge mit Kindern: Abtauchen in exotische Welten in Oberhausen, als Bergmann schuften in Bochum oder sich in luftige Höhen im Oberbergischen Land schwingen – neun spannende Ausflugstipps im Westen Deutschlands für die ganze Familie. Eins haben alle Tipps gemeinsam: Sie sorgen für gute Laune.

Gertrudenhof in Hürth

Wer zum Gertrudenhof nach Hürth kommt, sollte Zeit mitbringen. Den Erlebnisbauernhof vor den Toren Kölns verlässt man meist gut gesättigt, mit vollen Einkaufstaschen und schön müden Kindern. Die Kinder können im Gnadenhof-Streichelzoo Lamas, Kühe, Hochlandrinder, Schafe, Ziegen, Esel, Schweine oder Hühner füttern (artgerechtes Futter gibt es dort zu kaufen) und sich anschließend auf dem wirklich tollen Erlebnisgelände austoben. Der Spielplatz bietet eine Wasserspielanlage, Sechseckschaukel und viele Möglichkeiten zum Klettern und Rutschen. In der Hofscheune gibt es zusätzlich noch ein großes Trampolin und eine Heulandschaft.

Hunger bekommen? Dann ab auf die Schlemmermeile. Dort gibt es Waffeln, Flammkuchen, Kartoffelecken und Kuchen zu kaufen. Auch ein Bummel über den Bauern- und Pflanzenmarkt lohnt. Wir sagten es doch: bitte Zeit mitbringen! 

Ausflüge mit Kindern in den Gertrudenhof in Hürth

Legoland Discovery Centre in Oberhausen

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Die Giraffen aus Legosteinen, die die Besucher draußen freundlich von oben begrüßen, verwandeln sich in der kindlichen Fantasie in echte Lebewesen. Im Inneren ist man dann plötzlich Teil der königlichen Armee und rettet auf einer abenteuerlichen Bahnfahrt durch die bunte Legowelt, mit Laserpistole bewaffnet, die Prinzessin vor bösen Skeletten und riesigen Trollen. Das Legoland Discovery Centre in Oberhausen zu entdecken, ist ein fantastischer Spaß für die eher jüngeren Kinder – und nicht zu verwechseln mit dem Legoland Freizeitpark im Süden Deutschlands.

Bausteinfans können hier nach Herzenslust bauen, experimentieren und sich ausprobieren – von den ganz kleinen Duplofans bis hin zu größeren Legofans. Auf der Rennstrecke testet man sein selbst gebautes Rennauto, im Miniland staunt man über die detailgetreuen Nachbildungen von Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet wie dem Gasometer. Und im Ninjago Laserlabyrinth bewältigt man unterschiedliche Parcours und fühlt sich am Ende wie ein richtiger Ninja. 

Kinder spielen mit Lego im Legoland Discovery Centre in Oberhausen
Legoland Discovery Centre

Fußballmuseum in Dortmund

Ob man nun jedes Fußballergebnis aus dem Kopf weiß oder mit Namen wie Löw oder Neuer nichts anfangen kann – das Fußballmuseum in Dortmund lohnt für absolute Fans des runden Balls wie für komplette Laien. Denn die Geschichte des deutschen Fußballs ist voller großer, emotionaler Momente. Und genau davon erzählt das interaktive Museum – von den Fans, der Begeisterung für diesen Sport und der Historie. Wie beispielsweise dem „Wunder von Bern“, als die Nationalmannschaft bei der WM 1954 im Finale Ungarn mit 3-2 besiegte. Oder der Elfmeter von Andreas Brehme, der 1990 zum Titelgewinn führte. Besonders ist auch, dass es eben ein Mitmach-Museum ist, wo sich große, kleine und nie groß gewordene Kinder am Kicker oder auf dem Mini-Fußballfeld austoben, im 3D-Kino staunen, an Quizstationen rätseln, Audio-Installationen lauschen und ehrfürchtig die Originaltrikots bewundern. Da packt einen das Fußballfieber.

Bergbaumuseum in Bochum

Helm auf und hinab geht‘s. 20 Meter unter der Erde ist die Luft ganz schön kalt. Doch wer als Bergmann einst hier schuftete und Kohle abbaute, wird die 12 Grad kaum als kalt empfunden haben. Im Deutschen Bergbaumuseum Bochum begibt man sich auf eine Zeitreise und kann nachspüren, wie es als Bergmann gewesen sein muss. Die Führung unter Tage durch das Anschauungswerk ist für Kinder wie für Erwachsene eindrucksvoll. Und man lernt allerhand über die verschiedenen Techniken zur Förderung von Bodenschätzen. Doch es geht nicht nur tief hinab, sondern auch in luftige Höhen – auf das Fördergerüst auf 70 Metern Höhe mit einer sprichwörtlich atemberaubenden Sicht über das Ruhrgebiet und die ehemalige Zeche Germania. Es gibt extra Kinderführungen und auch Workshops wie die Kinder-Kumpelführung oder den Workshop von 10 bis 12 Jahre, wo man sein Bergmannsabitur machen kann. 

Sea Life in Oberhausen

Den Gang durch den zehn Meter langen Glastunnel möchten Kinder wie Erwachsene definitiv nicht nur einmal wagen. Denn wenn Schildkröten und Haie über den Köpfen oder links und rechts vorbeischwimmen, fühlt man sich wirklich, als sei man in Oberhausen abgetaucht und plötzlich an exotischen Orten wie den Malediven wieder herausgekommen. Das Sea Life in Oberhausen bietet genau das: faszinierende Unterwasserwelten, in denen Familien vollkommen die Zeit vergessen.

Auf 4.000 Quadratmetern und in rund 50 Becken können die Kleinen sämtliche Tiere kennenlernen, die sich in den Weltmeeren tummeln – wie Haie, Seepferdchen, Rochen, Quallen oder bunte Clownfische. Beginnend bei der Ursprungsquelle des Rheins, spaziert man vorbei an der Nordsee, dem Atlantik bis in die tropischen Meere und in die geheimnisvollen Welten des Amazonas. Und am Ende landet man doch noch einmal im Glastunnel. Schließlich finden es die Kinder so schön gruselig inmitten der Haie. Das Sea Life Oberhausen hat die größte Haiaufzucht Deutschlands. 

Ausflüge mit Kindern ins Sea Life Oberhausen
Ulrich Perrey

Zoom in Gelsenkirchen

Wenn die Deutschen im Westen einen besonderen Zoo besuchen möchten, dann steuern sie meistens den Zoom in Gelsenkirchen an. Kein Wunder, denn er hat schon das ein und andere Jahr den Titel als Deutschlands bester Zoo eingeheimst. Wer den Zoom besucht, sollte Zeit mitbringen und für kleinere Kinder Boller- oder eben Kinderwagen dabei haben. 5,5 Kilometer müssen die Besucher zurücklegen, wenn sie alles sehen und erleben möchten. Muss man aber natürlich nicht. Der Zoo ist in Geozonen unterteilt, die in sich eine geschlossene Erlebniswelt mit separaten Rundwegen darstellen. Wer jedoch alle Geozonen durchwandert, hat sich an nur einem Tag auf eine Weltreise begeben und ist den Tieren Asiens, Afrikas und Alaskas begegnet, die in weitläufigen Gehegen entdeckt werden müssen.

Wer einen Besuch im Zoom plant, sollte sich vorab auch über die angebotenen Aktivitäten informieren – wie die Morgensafari für kleine Entdecker, eine Erlebnisexpedition für die ganze Familie durch die einzelnen Erlebniswelten oder ein Schnupperkurs hinter den Kulissen, wo man den Tierpflegern über die Schultern schauen darf. Und wer weiß, wenn man groß ist, wird man vielleicht ja auch Tierpfleger.

Odysseum in Köln

Sich einmal fühlen wie der deutsche ISS-Kommandant Alexander Gerst? Möglich im Kölner Odysseum, genauer im Astronautentrainer. Einsteigen und sich ordentlich durchschütteln lassen, so wie die echten Raumfahrer auf dem Weg ins All. Doch das ist nur eines von vielen Abenteuern, die man im Abenteuermuseum Odysseum erleben kann – ob KitaKinder, Schulkinder, Teenager, Eltern und Großeltern. Das Museum ist tatsächlich für alle da.

Und alle machen mit. Ob im „Museum mit der Maus“, wo kleine Forscher Phänomenen auf den Grund gehen – wie ein Wasserstrudel in der Badewanne entsteht – oder wie Astronauten auf die Toilette gehen. Im Trickfilmstudio kann dann die ganze Familie gemeinsam ihre eigene Lachgeschichte kreieren. Größere Kinder findet man eher in der Paint2Life Zeichen-Kapsel, wo sie analog Meereslebewesen malen, einscannen und sie Teil eines riesigen digitalen Aquariums werden lassen. Und am Ende finden sich alle wieder zusammen in der 3D-Streetart Gallery für ein etwas anderes Familienfoto. 

Panarbora in Waldbröl

Wenn man sich umschaut, sieht man Grün in allen Farbnuancen: die Macher von Panarbora haben rund 50 Kilometer von Köln entfernt, einen einmaligen Naturerlebnispark nahe Waldbröl kreiert, der einen Ausflug ins Oberbergische Land mehr als Wert ist. Doch für das Highlight des Parks sollte man gute Nerven im Gepäck haben, oder besser Mama oder Papa an die Hand nehmen, bis man sich an die Höhe gewöhnt hat. Denn auf dem acht Hektar großen Gelände findet sich ein Baumwipfelpfad auf 520 Metern Höhe mit einer Länge von 1.635 Metern. So wandeln kleine mutige Entdecker und schwindelfreie Erwachsene über die Baumkronen.  

Und lernen ganz nebenbei entlang der Holzwege alles Wissenswerte zur Waldlandschaft, über die sie blicken. Filme, Grafiken und Spiele geben spannende Hintergrundinformationen. Wer möchte, kann zusätzlich eine App herunterladen und weiteres über die Flora und Fauna des Naturparks lernen. Zeit sollte man auch für den schönen Abenteuerspielplatz, die 20 Meter langen Spieltunnel und den Heckenirrgarten einplanen. Wem ein Tag im Panarbora-Park zu kurz ist, der kann in Baumhäusern, Jurten oder Lehmhütten auf dem Gelände übernachten.

Baumwipfelpfad im Panarbora Park bei Köln
Panarbora

LVR-Archäologischer Park Xanten

Dass Geschichte keineswegs langweilig sein muss, können Kinder im LVR-Archäologischer Park Xanten erleben. Hier sehen sie eine alte Römerstadt und wie das Leben der Römer in Germanien damals gewesen ist. Und die kleineren Kinder, die toben sich auf dem Spielplatz aus – eine riesige Holzkonstruktion mit Häusern, Auf- und Abgängen und Brücken sowie dem daneben gelegenen Wasserspielplatz. Es lohnt sich zudem, sich vor dem Besuch auf der Webseite einmal die Mitmach-Programme anzuschauen und zu buchen, wie beispielsweise das Anprobieren von waschechter römischer Kleidung, um zu sehen, wie sich ein standesbewusster Senator, eine feine Stadtrömerin, ein einfacher Handwerker oder ein Sklave in der Antike kleideten. Oder man darf einmal Archäologe spielen und echte Fundstücke aus der römischen Zeit in die Hand nehmen, untersuchen und beschreiben. So macht lernen Spaß.

Ausflüge mit Kindern in den LVR-Archäologischen Park Xanten
Axel Thuenker DGPh