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Landschaft am Rande des Ries bei Sonnenuntergang
Geopark Ries/ Justus Strauss

Eine Radtour von Krater zu Krater

Das All lässt grüßen. Ja, richtig gelesen. Das All, also der Weltraum. Und witzigerweise gleich zweimal im Süden Deutschlands. Ob das alles Zufall ist, erfahrt ihr auf einer Radtour von Krater zu Krater.

Wer sich in Deutschland auf sein Rad schwingt, kann dabei viel Abwechslungsreiches erleben.  Vorbei an leuchtender Industriekultur im Ruhrgebiet, immer irgendeinen Fluss im Blick oder entlang aufwändiger Murals in Städten wie Köln, Leipzig oder Berlin. Doch von Krater zu Krater, das gibt es nur im Süden Deutschlands.

Im Mittelpunkt der Krater-zu-Krater-Radtour stehen für Naturfans und Hobby-Geologen natürlich die Krater von zwei Asteroideneinschlägen, die vor rund 15 Millionen Jahren hier die Landschaft komplett veränderten – das Nördlinger Ries mit 25 Kilometern Durchmesser und das Steinheimer Becken mit vier Kilometern Durchmesser. Zwischen den zwei „Löchern“ liegt eine Fahrradtour von etwa 130 Kilometern, die sich in zwei Etappen gliedert. 

Erste Erhebung am Ipf bei Bopfingen

Los geht es in Nördlingen. Von dort aus passieren die Radfahrer eine Vielzahl interessanter Ortschaften und entdecken die ursprüngliche Kulturlandschaft der Schwäbischen Ostalb. Ist erst einmal der westliche Riesrand erklommen, geht es vorbei an der markanten Erhebung des Ipf – einem sogenannten Zeugenberg mit frühkeltischem Fürstensitz bei Bopfingen

Der berühmte Hügel Ipf in der Nähe von Bopfingen in Deutschland am Abend im Sommer
Wolfgang Zwanzger/ Shutterstock.com

Es sind erholsame Ausblicke, die den Radfahrer begleiten. Und die lassen sich genießen. Immerhin bis man allen Mut zusammennehmen muss. Denn dann wartet eine rasante Abfahrt hinunter nach Oberkochen und zur Europäischen Wasserscheide zwischen Kocher und Brenz

Zweite Erhebung am Steinheimer Becken

Doch die Waden werden ein weiteres Mal strapaziert. Denn dann kommt ein Anstieg und nach 63 Kilometern endlich das erste Zwischenziel: der Kraterrand des Steinheimer Beckens. Auf dem Weg zwischen den beiden Einschlagskratern lernen sie zudem den Geopark Ries und den Geopark Schwäbische Alb kennen.

In einzigartiger Weise wird hier der Meteoriteneinschlag von vor rund 15 Millionen Jahren erlebbar gemacht. So ist ein Besuch des Meteorkrater-Museums ein Muss. Welche Auswirkungen hatte die Katastrophe auf und unter der Erde? Diese und weitere Fragen werden eindrucksvoll beantwortet. 

Meteor Kratermuseum in Heidenheim
Landratsamt Heidenheim/ Heiko Grandel

Nach einer Übernachtung in Steinheim, das mitten im Krater liegt, geht es zurück nach Nördlingen. Der Beschilderung „Von Krater zu Krater“ folgend, führt die Radtour übers Brenztal hinweg sanft hinauf aufs Härtsfeld. 

Entlang schattiger Wälder, idyllischer Seen und schön gelegener Täler kommen die Radler nach Neresheim mit seiner prachtvollen Klosterkirche. Hier sollte auf jeden Fall eine Pause eingelegt werden, bevor es noch einmal anstrengend wird auf dem Weg zum Kraterrand. Noch einmal die Aussicht aufs Ries genießen und sich dann zum Etappenziel nach Nördlingen hinunterrollen lassen.