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Leuchtturm an Küste in Mecklenburg-Vorpommern
nyokki | shutterstock

Außergewöhnliche Berufe in Mecklenburg-Vorpommern

Stadtführer, Eisverkäufer, Hoteldirektor – die Berufe in Mecklenburg-Vorpommern sind so zahlreich und vielseitig wie die entsprechenden Reiseorte. Doch manche Tourismusjobs sind geradezu außergewöhnlich. Oder habt ihr schon einmal von einem Strandvogt gehört?

Die Rapskönigin auf Poel

Silhouette einer Königin vor Bild eines Rapsfeldes
Parrot Ivan | shutterstock

Eigentlich gibt es in Deutschland keinen Adel mehr. Ausnahmen der Regel sind die allerorts vertretenen Schützen-, Wein- oder auch Grünkohlkönige und -königinnen. Auf der Ostsee-Insel Poel regieren daher seit bald 20 Jahren die vom Volk gewählten Rapsköniginnen, seit Mai 2023 bekleidet Anne Matulat das Amt. Als Königin repräsentiert sie die Insel und wirbt für Poel als Reiseziel. Aber warum eigentlich Raps? Tatsächlich wurde der moderne Raps um 1900 auf der Insel gezüchtet. Und so erstrahlt das Gewand der Königin natürlich in strahlendem Gelb.

Eine Kinderkurdirektorin für Karlshagen

Silhouette eines Kindes vor Ostseeküste
Friedrich/TMV | Parrot Ivan | shutterstock

Im Ostseebad Karlshagen fühlen sich auch Kinder im Urlaub pudelwohl. Dafür zeichnet Greta Scholz verantwortlich. Die Zehnjährige ist nämlich Kinderkurdirektorin in dem Urlaubsort und sorgt in dieser Funktion für kindgerechte Urlaubsangebote. Gemeinsam mit ihrem Team „Kids für Kids“ lädt Greta zur Kindersprechstunde, in der kleine Urlauberinnen und Urlauber ihre Vorschläge für den Ort zur Sprache bringen können. Außerdem organisiert die dynamische Truppe Schatzsuchen, Sandfigurenwettbewerbe, Familienolympiaden oder Mini-Discos. Damit wirklich niemandem langweilig wird.

Der Lost-Places-Kutscher von Wustrow

Silhouette eines Kutschers vor Wüstung auf Wustrow
zoe.mrk | Parrot Ivan | shutterstock

Langsam rollen die Räder des Planwagens über den halb zugewachsenen Feldweg. Auf dem Bock sitzt Herbert Bannow und führt das Doppelgespann sicher über die Halbinsel Wustrow, im Volksmund auch „die verbotene Insel“ genannt. Vor der Küste zwischen Wismar und Rostock gelegen, ist das Eiland seit mittlerweile 90 Jahren Sperrgebiet. 1933 wurde Wustrow von den Nazis zur Militärsiedlung mit Flakschule ausgebaut, die Sowjets errichteten nach Kriegsende dort eine Militärgarnison. Seit der Wende ist die Halbinsel für die Öffentlichkeit weiter gesperrt – noch ist die Gefahr durch zurückgelassene Munition und Chemikalien zu groß. Einige der wenigen Ausnahmen wird für Herbert Bannow gemacht. Seit 2018 darf der Lost-Places-Kutscher geführte Touren ins Sperrgebiet anbieten und studiert dafür alte Karten. Der Lohn der Mühen: Einblicke in Geisterorte, die schon beinahe verwunschen wirken.

Der Fledermaus auf der Spur mit Wismars Nachtbürgermeister

Silhouette eines Mannes vor fliegenden Fledermäusen
Sergery Uryadnikov | Parrot Ivan | shutterstock

Was Batman für Gotham City, das ist Patrick Folkersma für Wismar. Nun gibt es in der Hafenstadt wesentlich weniger außer Rand und Band geratene Verbrecher zu jagen, weshalb der (inoffizielle) Nachtbürgermeister sich eher mit dem Markenzeichen des maskierten Rächers auseinandersetzt: der Fledermaus. Die beschwingten Säugetiere flattern in der Küstenstadt allerorts herum, entziehen sich dabei aber ungeschulten Blicken. Der Nachtbürgermeister teilt daher sein Wissen auf unterhaltsamen Fledermausführungen an lauen Sommerabenden. Filmtrivia: In Wismar wurde der Stummfilmklassiker „Nosferatu“ gedreht. Passend.

Hechte jagen mit Angel-Anni

Silhouette einer Frau vor Fischerbooten an der Ostseeküste
sergei25 | Parrot Ivan | shutterstock

Angeln gilt gemeinhin als Männerdomäne – ob nun zu Recht sei mal dahingestellt. Mit dem Klischee jedenfalls räumt Anni Heppner vor der Küste Malchows nach allen Regeln der Kunst auf, angefangen bei der Angelrute in Roségold. Unter dem Namen Angel-Anni gibt die Fischerin online Angel-Tipps für Anfängerinnen und Kinder, vor Ort in Malchow bietet sie Angeltouren speziell für Frauen, Familien und Kids an. Besonders Barsche und Hechte müssen sich vor ihr in Acht nehmen.

In Warnemünde regiert der Strandvogt

Silhouette eines Mannses vor Ostseestrand
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Im Seebad Warnemünde schaut nicht einfach ein Bademeister nach dem Rechten. Nein, es muss schon ein Strandvogt sein. Der hört auf den Namen Stefan Bischoff und sorgt dafür, dass die Sandburgen am Strand nicht die amtlich vorgeschriebenen Bauhöhen übersteigen und Lagerfeuer nur an ausgewiesenen Feuerstellen entzündet werden. Aber auch für alle kleineren und größeren Querelen, die im Strandalltag zwischen Anwohnern, Gästen und Gewerbetreibenden aufkommen, hat der Vogt ein offenes Ohr.

Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern