Schwarzwald, Harz, Nordseeküste und das Allgäu sind Regionen in Deutschland, die uns sofort einfallen, wenn wir an Urlaub im Heimatland denken. Andere Orte wiederum sind wahre Geheimtipps. Ein Pluspunkt in der heutigen Zeit. Heißt es doch, weniger Touristen, mehr Abstand und dennoch ein wunderbares Plätzchen zum Urlauben. Hier sind unsere funky Geheimtipps in Deutschland, auf die Du vielleicht nicht selbst gekommen wärst.
Ab ins Teufelsmoor
Nordöstlich von Bremen liegt die magische Landschaft, die schon seit Jahrhunderten Künstler in ihren Bann zieht. Denn das Licht am Teufelsmoor ist ein ganz besonderes und ist noch heute für die Künstlerkolonie Worpswede eine nicht enden wollende Inspirationsquelle.
Unser Tipp: Wer mag, findet hier ausreichend Wanderwege oder Radstrecken. Wir finden jedoch das alte Wasserwegenetz mit seinen Flüssen, Gräben und Kanälen spannend. Denn darüber lässt sich die Region prima vom Kanu, Kajak oder Ruderboot aus erkunden.
Das Flüsschen Wümme etwa schlängelt sich mit seinen vielen Kurven durch die Weiden des St. Jürgenslandes und des Naturschutzgebietes im Bremer Blockland. Aber Achtung: da Paddeln gegen die Tideströmung nur bedingt möglich ist, sollten sich Wassersportler über die Tidenzeiten informieren.
Naturschatz Isarmündung
Auch hier heißt es Radeln! Der Isarradweg verläuft von München über Landshut und begleitet die letzten, besonders bezaubernden Kilometer des Alpenflusses, bevor er bei Deggendorf in die Donau mündet. In Plattling rauscht der Fluss noch über die Sohlschwelle, wo Kajakfahrer und Surfer ihre Fähigkeiten zeigen. Wenig später wird aus der Isar ein weitverzweigtes Delta mit einer einzigartigen Auenlandschaft.
Unser Tipp: Für eine gemütliche Radltour ist der Vilstalradweg besonders geeignet. Vor allem die Ursprünglichkeit des Flusslaufes und die kleinen Orte machen den Weg zu einem Erlebnis. Wer sich von der Hügelkette des nahen Bayerischen Waldes angezogen fühlt, kann auch einen Ausflug in diese Region unternehmen. Das gelingt etwa beim Donau-Ilz-Radweg, sogar ohne Elektro-Unterstützung, ganz entspannt. Denn der Radweg verläuft auf einer aufgelassenen Bahnlinie und punktet deshalb mit einem sehr moderaten Anstieg.
Familienfreude
Der Teutoburger Wald ist jedem ein Begriff. Doch wer kommt schon auf die Idee einer Radtour entlang der Altenau im Kreis Paderborn? Dabei sei diese sehr empfohlen, denn hier gibt es auch reichlich Gründe anzuhalten. Mal lockt ein Teich, mal ein Naturschwimmbad. Aber vor allem laden die neun naturgetreuen Tierfiguren am Wegesrand zu einem Kletterstopp ein.
Unser Tipp: Wie wäre eine Entdeckertour im Kreis Höxter, etwa eine Stunde entfernt von Paderborn. Hier können Lieblingsplätze wie der Weser-Skywalk, der Desenberg und der Dino-Turm bei Nieheim in einem freudebringenden Tagesausflug entdeckt werden.
Märchenhaftes Wetter
Auf der meterdicken Ringmauer von Schloss Amönau thront ein Fachwerkturm. Und dieser ist immerhin stolze acht Meter hoch und weltbekannt. Dieser Turm diente dem Maler Otto Ubbelohde als Vorlage für seine Illustration zu Grimmes Märchen. Seitdem nennen ihn die Anwohner nur noch Rapunzelturm!
Schönes Beiwerk: Der märchenhafte Turm liegt in einer dicht bewaldeten Region mitten in Hessen, die als Reiseziel noch wenig bekannt und nie überlaufen ist. Das Dorf Amönau mit seinen geschichtsträchtigen Gebäuden ist ein Stadtteil von Wetter, das rund 15 Kilometer nördlich von Marburg liegt.
Unser Tipp: Wandern, wandern, wandern. Denn rund um die Kleinstadt Wetter führen zwölf Premiumwanderwege durch den märchenhaften Burgwald, die Wetschaft-Senke und das östliche Rothaargebirge. Ob kurz oder lang, leicht oder mit steilen Anstiegen auf die aussichtsreichen Höhen – für jeden Anspruch ist hier etwas dabei.
Der 50 Kilometer lange Burgwaldpfad lässt sich beispielsweise besonders gut in familienfreundliche Tagesetappen einteilen, denn er ist mit allen Haltepunkten der Kurhessenbahn verbunden. Ein Muss für alle Wanderurlauber ist der Premiumweg Gisonenpfad, der auch Schloss Amönau mit dem Rapunzelturm streift. Auf den Spuren der Grafen von Giso führt die knapp 14 Kilometer lange Runde durch uralte Buchenwälder und über Orchideenwiesen zu weiten Aussichten über Burgwald und Wollenberg, am plätschernden Aubach entlang und zu den Resten der Burg Hollende. Diese mittelalterliche Höhenburg hat sich die Natur inzwischen fast zurückerobert.
Dagegen ist von der weithin sichtbaren Burg Mellnau mehr geblieben: die ovale Ringmauer mit einem Tor, die Ruine des Palas und der runde Turm aus dem 14. Jahrhundert. Der Bergfried dient heute als Aussichtsturm, nicht zuletzt deshalb ist Burg Mellnau ein beliebtes Ausflugsziel. Und dennoch ist sie einer der Geheimtipps in Deutschland.