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Mann hält Franzbrötchen in die Kamera.
Florian Bott/ Shutterstock.com

Franzbrötchen: Ein süßes Ding

Text
Simone Sever

Der oder die Hamburgerin liebt Labskaus, trinkt Alsterwasser und freut sich, wenn ein Hamburger Fußballverein der zweiten Liga Tore schießt, er oder sie liebt zudem die Reeperbahn auch nachts um halb drei und der Hafen und die Schiffe sind Heimat. Zugegeben, das ist vielleicht ein bisschen zu viel Klischee zumal sich bei Labskaus und auch beim Fußball die Geister der Elbperle (der Kosename der Stadt Hamburg) scheiden. Doch bei einer Sache ist man sich einig in der Hansestadt: Franzbrötchen sind die süßeste Hamburger Erfindung ever! Der Tag kann nämlich kaum süßer beginnen, als mit einem Franzbrötchen frisch vom Bäcker. 

Eine schwarze Schüssel mit Zimtstangen steht auf einem dunklen Tisch.
Tetiana Bykovets

Aber wieso heißt das klebrige Teil eigentlich Franzbrötchen und nicht Hamburger? Um die Erfindung des heißbegehrten Plundergebäcks ranken sich Theorien und Legenden. Da ist zum einen die Geschichte mit Napoleon, der zwar nie in der Elbstadt war, dessen Truppen aber am 19. November 1806 in die Hansestadt einmarschierten, im Gepäck ein längliches Weißbrot, das sogenannte Franzbrot. Ein offensichtlich besonders kreativer und backender Zeitgenosse fügte bei der Herstellung dieses Franzbrotes dann einfach mal Butter und Zimt hinzu, haute das Ganze in die Pfanne und erfand so ganz nebenbei das Franzbrötchen.

Eine andere Legendenvariante besagt, das die Franz’scher Bäckerei im – damals noch – dänischen Altona sich bei der Neukreation von skandinavischen Zimtschnecken inspirieren ließ. Ob es am Ende nun die Franzosen oder die Skandinavier waren, die den Grundstein legten für Hamburgs Sweetest Thing … ist heute völlig egal, denn das Franzbrötchen ist durch und durch Hamburger und sonst nix!

Die besten Franzbrötchen der Stadt?

Und so unterschiedlich wie sich die Bewohner der schönsten Stadt Deutschlands – Achtung! Hier schreibt eine Hamburgerin, die darf das behaupten – präsentieren, so kommt das es in vielen Variationen daher: mit Rosinen, mit Kürbiskernen, mit Schokolade, in der Vollkornvariante oder mit Apfelstückchen … und es gibt sie eher traditionell gedrückt und typischen gedreht. Wo es aber nun das beste Franzbrötchen der Stadt gibt? Da hat wohl jeder Hamburger einen Franzbrötchen-Dealer seines Vertrauens. Meiner: das Café Stenzel im Schanzenviertel.

Ein Dutzend Franzbrötchen auf einem Backrost. Ein Franzbrötchen ist ein beliebtes lokales Feingebäck aus Hamburg.+,
Markus Spiske

Etwa alle zwei Jahre dürfen die Hanseaten übrigens abstimmen, welche Bäckerei das leckerste Franzbrötchen anbietet. Wann der nächste Wettbewerb stattfindet, weiß man auf der Franzbrötchen Website.


Franzbrötchen Rezept

Zutaten für 20 Portionen

Für den Teig: 
500 g Mehl
40 g Hefe
70 g Zucker
250 ml Milch, lauwarm
70 g Butter
1 PriseSalz
Zitronenschale
Für die Füllung: 
200 g Butter
200 g Zucker
2 TL Zimt
Mehl zum Ausrollen
Fett für das Blech
  1. Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken und die Hefe hineinbröckeln. Etwas Zucker darüber streuen, die Milch darüber gießen und die Hefe darin auflösen. Weiche Butter, restlichen Zucker, Salz und Zitronenschale auf dem Mehlrand verteilen. Von der Mitte aus alle Zutaten mit den Händen oder dem Knethaken zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat, etwa 30-40 Min.
  2. Den Teig noch mal kräftig durchkneten. Auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von 30×25 cm ausrollen.
  3. Die gut gekühlte Butter in dünne Scheiben schneiden und auf eine Teighälfte legen. Die andere Hälfte darüber schlagen. Die Teigränder zusammendrücken und unter das Teigstück schieben. Auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von 30 x 50 cm ausrollen.
  4. Von der Schmalseite her 1/3 der Teigplatte zur Mitte hinein schlagen und das letzte Drittel darüber klappen, so dass drei Teigschichten übereinanderliegen. 15 Min. kühl stellen.
  5. Dann den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche auf eine Größe von 80 x 40 cm ausrollen. Mit Wasser bestreichen. Zimt und Zucker mischen und gleichmäßig auf den Teig streuen. Die Teigplatte von der Längsseite her zu einer 6 cm breiten abgeflachten Rolle aufwickeln. Die Nahtstelle soll unten liegen. Die Teigrolle in 4 cm breite Stücke schneiden. Jedes Stück mit einem Kochlöffelstiel parallel zu den Schnittflächen kräftig eindrücken. Im Abstand von mindestens 4 cm auf 2 gefettete Backbleche setzen und zudecken. Die Franzbrötchen auf dem Blech, das zuerst gebacken wird, 15-20 Min. an einem warmen Ort gehen lassen; das 2. Blech kühl stellen, damit der Teig langsamer aufgeht. Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Einschubleiste bei 200°C 25 Min. backen.