Von Traditionsmarke bis Naturbeauty-Newcomer: Diese deutsche Kosmetik sollte man kennen. Sie ist auch international sowie bei den Stars äußerst beliebt.
Im Wasser liegt die Kraft: Annemarie Börlind
Der Name klingt zunächst nicht typisch deutsch, sondern eher skandinavisch. Doch die Marke Börlind wurde 1959 dort gegründet, wo auch die Kuckucksuhr an den Wänden hängt und das allseits bekannte TV-Format der legendären TV-Klinik gedreht wurde: im Schwarzwald. Und so zeigt sich die Marke naturnah. Schließlich lautet das Credo von Mitbegründerin Annemarie Lindner:
Was ich nicht essen kann, gebe ich nicht auf die Haut.
Überdies hatte sie selbst große Hautprobleme, was sie dazu brachte, Kosmetik herzustellen, um sich selbst und später dann auch anderen zu helfen. Heute stellt das Unternehmen Gesichts- und Körperpflege sowie Make-up her – mit rein natürlichen Inhaltsstoffen und sogar mit Wasser aus dem unternehmenseigenen Brunnen. Und der Name? Übrigens setzt sich Börlind aus dem Nachnamen des ersten damaligen Geschäftspartners Hermann Börner und den des Ehepaares Walter und Annemarie Lindner zusammen.
Wenn die Haut SOS ruft, dann eilt das Intensivkonzentrat von Annemarie Börlind herbei. Ballonrebenextrakt, Johannisbeersamenöl und Süßholzwurzel beruhigen sofort, mildern Rötungen und wirken entzündungshemmend. SOS Sensitiv Intensivkonzentrat bei empfindlicher Haut, 15 ml, um € 40.
Deutsche Kosmetik für alle: Artdeco
Hochwertige Kosmetik zu erschwinglichen Preisen, so dass sie sich jede Frau leisten kann – das war Helmut Baurechts Motivation das Beautylabel Artdeco zu gründen. Und so entstand im Jahr 1985 in Karlsfeld bei München die Marke Artdeco. Entsprechend brachte er bereits ziemlich zu Beginn einen seiner größten Erfolge auf den Markt: das nachfühlbare Beauty Box System. Hierdurch schaffte er nach nur zwei Jahren (1987) auch den internationalen Durchbruch. Heute zählt Artdeco zu einer der beliebtesten Kosmetikmarken Deutschlands in Sachen dekorative Kosmetik und Nagelpflege, und ist dabei immer noch familiengeführt. Das besonders deckende Camouflage Make-up oder die Eyeshadow Base sind mitunter Spezialprodukte, die besonders geschätzt werden.
So leicht sollte alles im Leben sein: Der Perfect Color Lipstick von Artdeco fühlt sich nicht nur federleicht auf den Lippen an, sondern lässt sich auch spielend gleichmäßig auftragen. Hyaluronsäure und Kollagen glätten die Lippen, so dass keine lästigen Rillen entstehen. Um € 13.
Keine Drogeriemarke: Barbor
Man findet die Produkte in Kosmetik-Instituten, Spas, Luxushotels, auf Kreuzfahrtschiffen und auch an Bord des Emirates Airbus A380. Barbor ist keine Drogeriemarke und möchte es auch ausdrücklich nicht sein. Die hochpreisigen Cremes, Hautgels und Konzentrate in Ampullen werden in dritter Generation in Aachen hergestellt. Übrigens von der Idee bis zum Tiegel – alles made in Germany. Auch geforscht wird noch am Firmensitz, unterstützt werden sie dabei von Wissenschaftseinrichtungen und renommierten Unis.
Gegründet hat das Unternehmen Chemiker Dr. Michael Barbor und auch das Firmensymbol der schwarzen Rose stammt noch von ihm. Doch kurz nach der Firmengründung verkaufte er es im Jahr 1956 an den Pharmazeuten Dr. Leo Vossen, in dessen Familienhand es auch heute noch ist. In 70 Ländern ist Barbor aktuell erhältlich.
Relax, take it easy! Das Ampullen-Konzentrat »Chile« von Barbor mit Hanföl, Aloe Vera, Kaktus und Panthenol entspannt müde Gesichtshaut über Nacht und lässt dich am nächsten Morgen erholt aussehen. Stress? Kennt man damit nicht! 7 Ampullen mit je 2 ml, um € 27.
Eine runde Sache: Nivea
Wer an Deutschland und Kosmetik denkt, dem wird wohl als erstes eine blaue runde Dose mit weißem Schriftzug einfallen: die Nivea Creme. Keine Frage, sie ist sozusagen der weltweit beliebtest Oldtimer unter den Hautcremes – und gleichzeitig ein absoluter Evergreen.
Der Apotheker und Beiersdorf-Besitzer Dr. Oskar Troplowitz mischte im Jahr 1911 in Hamburg-Eimsbüttel Eucerit, Wasser, Öl, Glycerin und Zitronensäure zu einer Paste und verfeinerte sie mit Maiglöckchen- und Rosenduft. Er packte sie in kleine Aluminiumdosen und nannte sie Nivea – die Schneeweiße, abgeleitet vom lateinischen Wort »nix« für Schnee. Und so entwickelte sich das Döschen zur Kultcreme und zum weltweiten Verkaufsschlager – bis heute. Auch wenn Nivea das Sortiment von jeglichen Hauptpflege- über Körperpflegeprodukte immens erweitert hat.
Eine Dose, die mit dem Zeitgeist geht: Eine der aktuellen Nivea-Dosen steht mit ihrem Regenbogendesign für mehr Miteinander, denn die Welt ist bunt und vielfältig – und das macht sie gerade so schön. Die Creme ist für jeden Hauttyp, für jede Gelegenheit und von Kopf bis Fuß anwendbar. 150 ml, um € 3.
Immer ein Kraut gewachsen: Dr. Hauschka
Wenn es um Naturkosmetik geht, dann führt kein Weg an Dr. Hauschka vorbei. Die Marke hat natürliche Beauty salonfähig gemacht und ist einer der Wegbereiter. Noch heute gedeihen die meisten Heilpflanzen, die für die Kosmetik verwendet werden, im hauseigenen Kräutergarten.
Chemiker und Firmengründer Dr. Rudolf Hauschka begann zunächst in den 1930er-Jahren unter WALA Heilmittel natürliche Arzneimittel ohne konservierenden Alkohol herzustellen. In den 50er-Jahren entschied er sich unter ebendiesen Leitsätzen auch eine Gesichtspflege herauszubringen und holte Mitbegründerin Elisabeth Sigmund ins Boot. Eine Pionierin in Sachen Pflanzenheilkunde und Kosmetik. Noch heute werden überlieferte Creme-Rezepte ihrer Großmutter als Basis einiger Produkte benutzt. Hollywoodstars wie Julia Roberts, Jennifer Aniston und Stella McCartney sind bekennende Dr. Hauschka-Anhängerinnen.
Alles im grünen Bereich: Der Reinigungsbalsam von Dr. Hauschka bringt mit seinem Duft nach Heublüten und Kardamom die Natur ins Badezimmer. Für Körper und Hände, 200 ml, € 25.
Meer für die Haut: La Mer
Unter der Meeresdecke schlummern noch viele Geheimnisse. Eines davon entdeckte Physiotherapeut Paul Gojny per Zufall. Auf seinen Wattwanderungen in Cuxhaven im hohen Norden Deutschlands wunderte er sich stets über die Menschen, die sich mit Meeresschlick einbalsamierten.
Als er sich dort als Physiotherapeut niederließ, erinnerte er sich daran und behandelte seine Patienten anstatt mit Fango mit Meeresschlick, der bei rheumatischen Erkrankungen, Akne, Neurodermitis oder Schuppenflechte wahre Wunder vollbringen kann. Von der Wirkung überzeugt, gründete er 1981 sein Laboratorium für Meereskosmetik, um aus dem heilenden Schlick Hautpflegeprodukte herzustellen. Der Name: La Mer. Dazu extrahierte er in einem patentierten Verfahren marine Wirkstoffe aus dem Meeresschlick. Mittlerweile reicht die Produktpalette von Kopf bis Fuß. Zudem gibt es eine Serie für anspruchsvolle Haut mit dem maximalen Gehalt an Meeresschlick-Extrakt. Der Schlick wird noch heute per Spaten im Wattenmeer Cuxhaven geerntet.
Mit Meeresschlick-Extrakt gegen die Hautalterung: Die Tagescreme »Ultra Hydro Booster Multi Effect Cream« duftet wie ein Tag am Meer und füllt die Feuchtigkeitsdepots der Haut auf. Für trockene Haut, 50 ml, um € 90.
Der König unter den Farnen: Royal Fern
Das sich hinter diesem Markennamen ein deutsches Unternehmen verbirgt, hätte man eher nicht vermutet. Hinter Royal Fern steckt der Münchener Dermatologe Dr. Timm Golüke, der sich einen Namen als Anti-Aging-Papst gemacht hat.
Seine Produkte haben ein simples Erfolgsgeheimnis: den Königsfarn. Dieser soll ein wahrer Jungbrunnen dank seiner pflanzeneigenen Anti-Aging-Wirkung. So enthalten die Cremes, Seren und Ampullen einen patentierten Royal Fern Complex, hochkonzentrierte pflanzliche Antioxidantien, hochresistent gegen Umwelteinflüsse. Außerdem sollen die Farnextrakte in tieferen Hautschichten die Produktion von hautstraffendem Kollagen und Elastin anregen. Das kann die Haut nachweislich straffen und langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgen. Farn sei dank – ein unauffälliger, urzeitlicher Waldbewohner, in dem Großes steckt!
Mit dem durchdachten Facial Travel Kit von Royal Fern reist es sich recht unbeschwert. So zeigt sich die Haut im Flugzeug und am Urlaubsort stets von ihrer schönsten Seite. Travel Kit mit Reinigungsbalm, Maske, Augen- und Tagescreme sowie zwei Ampullen, € 139.
Stop the Water While Using Me
Aus der kleinen Hamburger Speicherstadt hinaus in die Welt! Die Produkte von Stop the water while using me fallen nicht nur wegen des ausgefallenen und langen Markennamen auf. Sie sind auch etwas ganz Besonderes. Die Gründerinnen haben sich eines zum Ziel gesetzt: Wasser schützen, sparen und spenden. Wie? Mit biologisch abbaubare Naturkosmetik, auf Basis natürlicher Essenzen und Öle, die für die Umwelt und den Wasserkreislauf gut sind. Die vegane Körperpflege wird ausschließlich in Deutschland produziert und aus Hamburg weltweit versendet. Alle Produkte sind nachfüllbar und beim Kauf spendet man automatisch in die Good Water Projects des Unternehmens.
Dieses setzt sich zum einen dafür ein, den Menschen zu helfen, die weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und zum anderen der Verschmutzung der Gewässer entgegenzuwirken. Pflege, die nicht nur dem Körper, sondern auch der Umwelt gut tut. Und Produkte, die in jedem Badezimmer ganz schön lässig aussehen.
Mit Köpfchen: Brokkolisamenöl gilt als natürlicher Silikonersatz und sorgt für glänzendes Haar, während Bergamottöl hautpflegend und entzündungshemmend wirkt. Alle Produkte der Waterless Linie werden in Deutschland handgefertigt und sind vegan und biologisch abbaubar. All Natural Shampoo Bar von Stop the water while using me, um € 13.
Berliner Hipness gepaart mit Intuition: Und Gretel
Und was ist mit Hänsel? Bei dem Namen denkt man automatisch an das Märchen der Gebrüder Grimm: Hänsel und Gretel. Im Märchen rettet Gretel dank ihrer Intuition sich und Hänsen aus den Fängen der bösen Hexen. Gründerinnen Christina Roth und Stephanie Dettmann haben auch intuitiv zur richtigen Zeit den richtigen Schritt gewagt und vom Berliner Prenzlauer Berg aus eine Luxuskosmetikmarke gegründet, die eine gute Alternative zur „bösen“ Kosmetik bietet.
Christina Roth stellte als langjährigen Make-up-Artistin bei internationalen Film- und Fernsehproduktionen fest, dass nur jene Produkte, die umstritteneren Inhaltsstoffe sowie synthetischem Konservierungsmittel enthalten, intensive Farben und lange Haftbarkeit bringen. Da ihr aber öfter der Wunsch begegnete Make-up mit natürlichen Inhaltsstoffen tragen zu wollen, das aber hohen Ansprüche erfüllt, entstand die Idee zu Und Gretel. Unter kreativen Namen wie Knutzen (drücken) oder Lieth (Licht) aus dem Mittelhochdeutschen gibt es ein bewusst reduziertes Sortiment. Kreativ sind auch die Verpackungen, auf denen sich der bunte Streetstyle Berlins wiederfindet.
Der »Knutzen«-Lipgloss verblüfft mit schön intensiver Farbe und Zitrusduft – ohne Tierversuche und Mikroplastik. Farbe: Apricot Shimmer. 6 ml, um € 36.