Menschenmassen auf dem Marktplatz. Trubel auf der Promenade und in den Gassen zwischen Mosel und Altstadt. Das gehört in dem Moselstädtchen zum Alltag. Doch es gibt gute Gründe für einen Besuch in Cochem. Wir zeigen euch die interessantesten Orte für den Genuss regionaler Leckereien, die besten Ideen zur Erkundung des Städtchens – und natürlich einen Klassiker.
Im Oberdorf spazieren gehen
Das kleine Cochem mit seinen knapp über 5.000 Einwohnern scheint manchmal aus allen Nähten zu platzen. Das ist bedauerlich, wenn du die Ensembles hübscher Fachwerkbauten am liebsten alleine begutachten würdest. Doch es geht auch anders: Wie überall auf Erden drängen sich die Menschen an den wenigen Stellen, die ohne Mühen zu erreichen sind.
Auch in Cochem gibt es Abhilfe: Einfach vom Markt die Oberbachstraße hinaufgehen. Schon nach wenigen Metern bergauf nimmt der Trubel deutlich ab. Schon hier kannst du auf dem kleinen Platz an der Schlaufstraße ungestört einen Drink zu dir nehmen. Weiter geht es über das Pumpengässchen zum Balduinstor, dem ältesten noch erhalten Stadttor in Cochem.
Wenn du dieses durchschritten hast, solltest du dich nach 50 Metern umdrehen. Jetzt fällt der Blick auf das bekannteste Bauwerk der Stadt: die Burg Cochem, die stolz auf einem Hügel hoch über der Mosel thront. Weiter geht es einmal rundum den Friedhof zum Kapuzinerkloster, von wo aus historische Treppenformationen zurück in die Altstadt führen.
Das beste Eis der Region
Manche Dinge erschließen sich nicht von selbst. So auch die Tatsache, dass in einem unscheinbaren Lokal an der Moselbrücke (Moselpromenade 1) die beste Eisdiele der Region verbirgt. Von außen könnte die Gelateria Bortolot auch eine Touristenfalle sein. Doch weit gefehlt: Die aus den Dolomiten stammende Familie beschäftigt sich schon seit 1896 mit der Herstellung von Speiseeis. Ihre Kreationen sind meisterhaft. Besonders gut ist die Sorte Weinbergpfirsich.
Riesling an der Mosel trinken
Der Weinbau an der Mosel genießt weltweites Ansehen. So gesehen gibt es auch wenig Besseres, als vor Ort ein gutes Glas zu trinken. Das ist in den vielen Lokalen möglich. Mit Abstand am coolsten aber wird das Weinerlebnis beim Besuch der Probierstuben. Hierzu gehst du auf die Ostseite der Mosel zu den Weinstuben Hieronimi. Das Haus lockt neben Hotel und Restaurant auch mit einem ebenso wohltemperierten wie sehenswerten Weinkeller, wo du dir eine kühle Flasche Moselwein für kleines Geld kaufen kannst.
Damit setzt du dich in der Nachmittagssonne schön ans Moselufer. Gläser gibt es ohne Aufpreis dazu (die musst du nur wieder zurückbringen). Schöner kannst du nicht auf Cochem und die Burg blicken. Und preiswerter kannst du den Wein auch kaum verkosten: eine gute Flasche gibt es schon ab sechs Euro. Einziger Nachteil: Die Probierstube schließt schon um 17 Uhr.
Die Reichsburg Cochem besuchen
Die Reichsburg Cochem ist ein ikonisches Bauwerk. Sie wurde mutmaßlich ab dem Jahr 1100 auf einem spitz zulaufenden Berg errichtet, der Cochem und die Mosel um 154 Meter überragt. Der Aufstieg zur Gipfelburg ist etwas mühsam, aber er lohnt sich: die Aussicht von der einstigen Zollburg auf das Umland ist vorzüglich. Auch die Führung durch Innenhof, Rittersaal, Jagdzimmer, Speisesaal und Kemenate vermittelt ein gutes Bild vom Leben früherer Generationen. Kostenlose Dreingabe unseres Zeitalters sind Eindrücke von Reisenden, welche die Reichsburg als Kulisse für Selfies in ihrer Social-Media-Timeline erkoren haben.
Craft Coffee genießen
Der Marktplatz ist ein Rummelplatz, den du tunlichst meiden solltest? Nein, denn hier hat sich die Cochemer Kaffeerösterei niedergelassen. Das Haus serviert in bester Hipster-Manier Cold-Brew-Spezialitäten und Flat Whites. Den dazugehörigen Hipster-Rauschebart gibt es in Form eines Logos auf den Kaffeetassen. Kurios, wenn du dir das Umfeld ansiehst, aber deshalb nicht weniger gut!
Eine abendliche Brückenrunde drehen
Lust auf abendliche Bewegung? Für diesen Fall bietet sich die abendliche Brückenrunde mit einer Länge von knapp fünf Kilometern an. Zunächst geht es auf der Promenade am Westufer zur Nordbrücke, die einen abermals schönen Blick auf das Städtchen und die dahinterliegende Burg Cochem freigibt. Am anderen Ufer angekommen, führt eine Treppe vor der Jugendherberge hinunter zum Fluss. Von hier aus geht es auf einer hübschen Uferstraße zurück zur Skagerak-Brücke im Zentrum. Finaler Tipp zur Einkehr: Die Wein- und Sektkellerei Hieronimi einen Weingarten mit Liegestühlen.
Weitere Informationen zu einem Besuch in Cochem unter www.moselhighlights.de