Weiß gepuderte Tannen, glitzernde Wasserläufe… das Ganze im Wechselspiel mit silbrig schimmernden Ebenen und Hängen. Wie kristallisierter Zucker auf Keksgebäck zeigen sich die vom Raureif überzogen Schneelandschaften im Winter in Baden-Württemberg. funkyGERMANY hat fünf verwunschene Orte entdeckt, die Winterträume wahr werden lassen.
Formschön in Frost
Wie zu Eis gewordene Skulpturen stehen die Wetterbuchen auf dem Freiburger Hausberg Schauinsland. Der Winter verleiht den hölzernen Wahrzeichen der Region eine bizarre Erscheinung, wenn er ihnen ein weißes Nadelkleid überstreift. Mit ihrem zerzausten Geäst erscheinen sie, als hätte eine Dunkle Fee sie erstarren lassen.
Wer genau hinhört kann ganz sicher die märchenhaften Geschichten hören. Am besten gleich die Wanderschuhe geschnürt und los geht es durch die winterliche Landschaft oberhalb des Münstertals. Wer sich nicht allein traut, nimmt an einer der geführten Touren teil, die auch mit Schneeschuhen angeboten werden.
Zeitreise
Wer warm eingepackt und gut beschuht den Beute- und Streifzug eines Eiszeitjägers bei klirrender Kälte nachempfinden möchte, folgt dem Eiszeitjägerpfad bei Blaubeuren. Die Brillenhöhle erlaubt einen ersten Einblick in die Steinzeit. Auf die andere Talseite führt ein schmaler Pfad den Bruckfels hinauf zur Höhle Geißenklösterle, im Winter in Baden-Württemberg übrigens ein hochfrequentierter Ort.
Unbedingt auch den fünf weiteren Höhlen, die seit 2017 Unesco-Weltkulturerbe und auf der Schwäbischen Alb zu finden sind, Beachtung schenken. Eiszeitkünstler schufen hier in den Höhlen des Ach- und Lonetals vor 40.000 Jahren geheimnisvolle Kunstwerke. Über einen Buchenwald führt die Tour anschließend wieder zurück in die Zukunft nach Blaubeuren.
Eispaläste
Im Bad Uracher Maisental scheint die Zeit still zu stehen besonders, wenn in den Wintermonaten der Uracher Wasserfall bei anhaltenden Minusgraden erstarrt. Die vielen kleinen Kaskaden, die als frostige Formation wie eisige Palästen erscheinen, bieten ein fotogenes Naturschauspiel.
Wer hingegen im Sommer kommt, freut sich über den Anblick des Wassers, das sich fast 40 Meter in die Tiefe stürzt und sich seinen Weg ins Tal bahnt.
Eisprinzessin
Das letzte Mal war der Bodensee Anfang der sechziger Jahre von einer dicken Eisschicht bedeckt und konnte lediglich zu Fuß überquert werden. Seitdem bleibt der tiefe Obersee meist weitgehend eisfrei. Der flachere Untersee hingegen friert in Teilen noch heute zu und lädt zum Schlittschuhlaufen ein.
Eisprinzessinnenfeeling kommt besonders auf dem Gnadensee zwischen der Klosterinsel Reichenau und Hegne auf, denn der bietet Eisläufern neben besten Bedingungen auch eine unschlagbare Aussicht. Natürlich ist das Betreten der Eisfläche auf eigene Gefahr. Eine offizielle Freigabe gibt es nicht und der trügerische Untergrund verlangt besondere Vorsicht.
Schneeweiße Skulpturen
Überlebensgroße Eisbären, Adler, Hexen oder die berühmte Schwarzwälder Kuckucksuhr – richtig coole Kunstobjekte entstehen alljährlich beim Schneeskulpturen-Festival in Bernau.
Vier Tage lang bearbeiten internationale Artisten meterhohe Schneeklötze und geben ihnen vor den Augen der Besucher ein Gesicht. In den Abendstunden erstrahlen die schneeweißen Skulpturen dann in bunte Lichter getaucht vor dem dunklen Nachthimmel.