Über 1.500 Wurstsorten gibt es allein in Deutschland – eine Vielfalt wie in keinem anderen Land. Der Zusatz „-chen“ macht aus der Wurst die snackgerechten Würstchen, für die es in jeder Region eigene Unterschiede und Vorlieben gibt. Wir arbeiten uns durch die beliebtesten Sorten!
Wiener Würstchen
So schnell man sie in die Finger bekommt, so schnell sind sie auch wieder verputzt: Die handlichen Wiener sind ein beliebter Snack für Groß und Klein. Ursprünglich aus Wien stammend, sind sie in Deutschland vor allem als kleine Zwischenmahlzeit weit verbreitet. Die feine Brühwurst ist leicht geräuchert und vor allem das Knacken beim Reinbeißen ist für uns ein unverwechselbares Genusserlebnis.
So werden Wiener Würstchen gegessen: Direkt vom Metzger auf die Hand oder warm mit Ketchup oder Senf, zu Kartoffelsalat (besonders zu Weihnachten ein Traditionsgericht) oder im Eintopf.
Frankfurter Würstchen
Nur der wahre Connaisseur erkennt den Unterschied: den Wiener Würstchen äußerlich zum Verwechseln ähnlich, sind die aus Hessen stammenden Frankfurter Würstchen etwas dünner und haben einen dezenten Räuchergeschmack.
So werden Frankfurter Würstchen gegessen: Traditionell mit Brot und Senf oder mit Kartoffelsalat. Unverzichtbar auf kalten Platten!
Bockwurst
Unsere Liebe zur deutschen Wurst geht sogar so weit, dass wir trotz vollem Tank an der Tankstelle anhalten, um uns mit Bockwurst und Brötchen zu stärken. Eine deftige Bockwurst füllt schnell den Magen und zeichnet sich durch eine milde Würzung und ihre knackige Hülle aus. Ursprünglich wurde sie in Berlin zum „Bockbier“ gereicht – daher der Name. Das machte sie so beliebt, dass sie auch abseits des Biergenusses verkauft wurde.
So wird die Bockwurst gegessen: Meist wird sie mit einem Brötchen und Senf gegessen, bevorzugt an Imbissständen in Berlin und Brandenburg.
Thüringer Rostbratwurst
Viele sagen, sie sei die einzig wahre. Vor allem in Thüringen! Die grobe Thüringer Rostbratwurst gilt als Klassiker auf dem Grill und ist dank ihrer Gewürzmischung aus Majoran, Kümmel, Knoblauch, Salz und Pfeffer in ganz Deutschland nicht mehr wegzudenken.
So wird die Thüringer Rostbratwurst gegessen: Über Holzkohle gegrillt und im Brötchen mit Senf serviert, ist die Thüringer Rostbratwurst ein Genuss für den deutschen Gaumen. Ob als Klassiker auf Volksfesten, Grillabenden oder Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland.
Nürnberger Rostbratwurst
Nicht weit von Thüringen entfernt haben sich die kleinen, feinen Nürnberger Bratwürste einen Namen gemacht. Sie werden ausschließlich aus Schweinefleisch hergestellt und dürfen wegen ihrer geschützten Herkunftsbezeichnung nur in Nürnberg produziert werden.
So wird die Nürnberger Rostbratwurst gegessen: Vor allem im Nürnberger Raum, drei Würstchen im Brötchen oder mit Sauerkraut und Kartoffelsalat.
Krakauer
Deftig und würzig: Die polnische Krakauer verdankt ihren Namen der Stadt Krakau und ist hierzulande besonders wegen ihres Räucheraromas und der pikanten Paprika-Knoblauch-Note beliebt. So wird die Krakauer gegessen: Durch ihre Würze verleiht sie jeder Suppe einen intensiven Geschmack, schmeckt aber auch als Brotbelag oder gegrillt mit Senf.
Flönz (Blutwurst)
„Blutwurst“ klingt zunächst befremdlich, hat aber in der rheinischen Küche ihren festen Platz. Neben der Bezeichnung „Flönz“ ist sie im Kölner Raum auch unter dem Namen „Blootwoosch“ bekannt. Eine klassische Flönz enthält gewürfelten Speck, Schweinefleisch und – ja, tatsächlich – Schweineblut. Gewürze wie Majoran und ein milder Räuchergeschmack machen sie zu einem beliebten Kulturgut ihrer Region.
So wird Flönz gegessen: Am beliebtesten ist sie wohl in der deftigen Spezialität „Himmel und Ääd“, bestehend aus Kartoffelpüree, Apfelmus und natürlich Flönz, aber auch als Imbiss auf kalten Platten.
Berliner Knacker
Wir grüßen wieder aus dem Norden Deutschlands – mit einer weiteren Berliner Wurstspezialität. Die Knackwurst trägt ihren Namen nicht umsonst, denn auf das charakteristische „Knackgeräusch“ beim Reinbeißen in die grobe Räucherwurst ist Verlass.
So wird der Berliner Knacker gegessen: Ob kalt, mit Brot und Senf oder als Suppeneinlage in Norddeutschland – Knacker sind in allen Kombinationen ein Genuss mit Akustik!
Currywurst
Die Currywurst ist eine der weltweit bekanntesten Wurstsorten aus Deutschland. Meist gebraten oder gebrüht, wahlweise mit oder ohne Darm, wird sie in Scheiben geschnitten und mit einer würzigen Curry-Ketchup-Soße serviert. Serviert wird sie in ganz Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus – von den USA über Japan bis nach Australien. So wird Currywurst gegessen: Einfach „pur“, wahlweise auch mit Pommes oder Brötchen.
Landjäger
Landjäger sind an ihrer charakteristischen viereckigen Form zu erkennen und werden meist paarweise verkauft. Die geräucherte und abgehangene Rohwurst stammt aus der alemannischen Region und zeichnet sich durch ihr charakteristisches, würziges Aroma aus, das durch die lange Reifung entsteht.
So wird der Landjäger gegessen: Auf Tagesausflügen der perfekte Wegbegleiter, dient der haltbare, luftgetrocknete Landjäger als nahrhafter Snack.
Weißwurst
Kein Besuch in Bayern ohne ein zünftiges Weißwurstfrühstück! Die bayerische Spezialität aus Kalb- und Schweinefleisch wird mit Petersilie, Zitrone und Ingwer gewürzt. Sie wird in heißem Wasser gebrüht (nicht gekocht!) und dann aus der Pelle „gezuzelt“ – dabei wird das Innere mit den Zähnen aus der Haut gezogen, die ist nämlich nicht essbar.
So wird die Weißwurst gegessen: Traditionell mit süßem Senf, einer Brezn und Weißbier. Aber Achtung, die Regel besagt: Kein Weißwurstfrühstück nach 12 Uhr!
Mettenden
Mettenden sind eine Spezialität aus Nord- und Mitteldeutschland. Die geräucherte Rohwurst besteht aus grobem Schweinefleisch und wird in der Regel in einem kleinen Ring oder in Würstchenform verkauft. So werden Mettenden gegessen: Die Liste der Wurstsorten aus Deutschland, die sich hervorragend für Eintöpfe eignen, scheint endlos! Hier ist eine weitere.
Pinkel
In den Wintermonaten, wenn der Grünkohl geerntet wird, hat die Pinkel Hochkonjunktur. Die Spezialität aus dem Nordwesten Deutschlands, vor allem aus Bremen, Oldenburg und Ostfriesland, wird traditionell mit Grünkohl und Salzkartoffeln serviert.
So wird die Pinkel gegessen: Grünkohl mit Pinkel, ein absoluter Klassiker. Mitunter wird Pinkel aber auch in einen – wie könnte es anders sein – Eintopf geschnippelt.
Also: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei! Viel Spaß beim Aus- und Durchprobieren dieser und der vielen anderen Wurstsorten auf dieser Liste, die die Küche in Deutschland entwickelt, übernommen und abgewandelt hat!
