Gutes Essen gehört zum Urlaub einfach dazu, finden wir. Der Heidelbeerweg bei Enzklösterle ist dafür bestens geeignet, denn die lila Leckereien wachsen links und rechts des Wanderwegs, als gäbe es kein Halten mehr. Was ihr sonst noch über diesen Hort der Heidelbeeren im Schwarzwald wissen müsst, erfahrt ihr hier.
Der Begriff Superfood wird heutzutage nahezu inflationär häufig genutzt. Im Fall der Wildheidelbeeren, die rund um das Schwarzwalddorf Enzklösterle wachsen, ist der Begriff allerdings mehr als zutreffend: Die Inhaltsstoffe der Beere können das Herz schützen, das Krebsrisiko senken, wirken entzündungshemmend und sollen sogar der Gewichtsreduktion förderlich sein.
Zunge raus, bitte
All diese wundersamen Eigenschaften interessieren den achtjährigen Lars herzlich wenig, als er eine ganze Handvoll der kleinen Leckereien in den Mund bugsiert. „Streck jetzt mal die Zunge raus“, fordert ihn Revierförster Stefan Weidelich auf. Tatsächlich sorgt das in den Beeren enthaltene Anthocyan, auf dem die gute Wirkung der Beere beruht, auch für die intensive, blaue Färbung. Vom sichtbaren Erfolg vollauf begeistert schnellt Lars’ Hand gleich noch einmal zum Holzkästchen, in dem die Beeren liegen.
Für Naschkatzen ist das Heidelbeerdorf, wie Enzklösterle sich nennt, ein echtes Paradies. Bereits seit Jahrhunderten wachsen die Heidelbeeren in den Wäldern rund um das Dorf. Ehrensache, dass jedes Jahr zur Ernte im Juli auch ein Heidelbeerfest veranstaltet wird und mitten im Ort ein Heidelbeer-Haus steht. Schließlich hat man einen Ruf zu verlieren. Zu kaufen gibt es unter anderem Senf, Essig oder Chutney – alle mit den wilden Heidelbeeren gemacht. Und, na klar, auch leckere Marmelade ist im Angebot. Und sogar an Backkursen für eine Schwarzwälder Heidelbeertorte (richtig gelesen) können enthusiastische Hobbybäckerinnen und -bäcker teilnehmen.
So klingt lecker
Das Sammeln der Wildheidelbeeren ist eine unterhaltsame Aktivität für Groß und Klein. Zum Einsatz kommt dabei eine sogenannte Reffe. Das ist ein Holzkasten mit einem angebrachten Kamm. Der dient als Erntegerät und befördert, wenn der Kamm durch die Büsche gezogen wird, die Heidelbeeren sanft in den Kasten.
Das geht richtig gut, findet auch Lars. Mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder Nils ist er im Wald unterwegs und fährt die Reffe durch die Büsche. Nach getaner Arbeit und einer Tour auf das 800 Meter hohe Schöllkopfplateau – Spitzenaussicht – hilft der Junge Förster Waidelich dabei, die gesammelten Beeren in vorbereitete Sammelkörbe zu füllen. Dabei weist der erfahrene Waldkenner Lars auf den Klang der Beeren hin, wenn sie in die Körbe kullern.
Einkehr mit Heidelbeer‘
Klanghaft ist auch das Anstoßen der Gläser mit erfrischendem Eistee. Natürlich Geschmacksrichtung Heidelbeere. Entlang des zwölf Kilometer langen Heidelbeerwegs, den die Familie gemeinsam mit dem Revierförster in Angriff genommen hat, sind mehrere Getränkestationen platziert – Hydrierung ist schließlich das A und O beim Wandern. Die Route führt sternförmig rund um Enzklösterle und führt nicht nur an einer Menge Heidelbeerbüschen und Getränkestationen, sondern auch an einem Rotwildgehege vorbei. Das ist nicht nur ein Highlight für die Kinder. Zahlreiche Aussichtspunkte machen den Heidelbeerweg auch visuell zu einem tollen Urlaubserlebnis.
Zum Abschluss der Wanderung gibt’s natürlich eine Einkehr, heute im Heidelbeer-Haus. Inhaberin Angelika Schmahl serviert den hungrigen Wandersleuten leckeres Brot mit selbst gemachtem Kräuterquark und einem Aufstrich aus Lachs. Als Begleitung, wie könnte es anders sein, eine alkoholfreie Bowle mit ein paar lila Heidelbeeren. Wohlsein!
Noch mehr Informationen zum Heidelbeerdorf findet ihr hier.
Und dass der Schwarzwald im Winter ebenso eine tolle Partie ist, wissen wir auch schon.
