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Feinsäuberlich angerichtete Pralines aus veganer Schokolade im Kilian & Close in Waren (Müritz)
Matej Veselý

Vegane Schokolade von der Mecklenburgischen Seenplatte

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Lisa-Kristin Erdt

Iveta und Ciarán verkaufen vegane Schokolade im beschaulichen Waren an der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern. In ihrer Manufaktur rösten sie fair gehandelte Kakaobohnen und verarbeiten sie zu veganen Kreationen.

Von der Bohne zur Schokoladentafel – alles aus einer Hand

„From Bean to Bar“ nennt sich das Prinzip aus den USA, Schokolade vom Rohstoff bis zur fertigen Tafel selbst herzustellen. Das hat es nun auch nach Mecklenburg-Vorpommern geschafft. So geschieht es nämlich in der Schokoladenmanufaktur Kilian & Close: Hier rösten Iveta und Ciarán ihre Kakobohnen, zermahlen und conchieren sie. Anschließend temperieren sie die Kakaomasse für einen schönen Glanz, bevor sie in Form gegossen wird.

Flüssige Schokolade wird aus einer Schüssel in ein Sieb gegossen.
Matej Veselý

Nach wenigen Minuten im Gespräch mit Iveta wird mir klar, warum „Bean to Bar“ für die Warener Manufaktur so wichtig ist: „Bei uns steht der Rohstoff, die Kakaobohne, an erster Stelle. Durch unsere eigene Röstung können wir das Röstprofil der Bohnen genauestens bestimmen und so die reinen Aromen unserer Schokolade sicherstellen.“ Der gesamte Produktionsprozess ist extrem komplex und dauert mehrere Tage. In jeder Tafel steckt also eine ganze Ladung Leidenschaft. Und das wird belohnt: Auf der Website der beiden Schokoexperten tummeln sich internationale Auszeichnungen für beinahe jede ihrer veganen Schokoladen.

Vom Küchenexperiment zum Exportschlager

Angefangen hat alles in der eigenen Küche, als Iveta mit Kakaopulver und -butter herumexperimentierte. Zu ihrer Überraschung war der Geschmack der dabei entstandenen „Schokolade“ gar nicht mal so schlecht! Unzählige Experimente später eröffnete das Paar 2014 eine eigene Manufaktur in Rostock und produzierte für Händler im Umkreis. Der Wunsch, ihre Schokoladen und Pralinen an Endkunden zu verkaufen, führte sie vier Jahre später durch eine Zufallsentdeckung in das hübsche Waren direkt am größten Binnensee in Deutschland.

Flüssige Schokolade kühlt in Tafelformen aus
Matej Veselý

Qualität, Lokalität und Schokoladenkunst

Nicht nur die komplexen Aromen der veganen Schokolade selbst, sondern auch die Qualität und der lokale Bezug aller weiteren Zutaten machen Kilian & Close zu einem beliebten Ort, um die süßen Gelüste der Kundschaft zu stillen. Die Spitzreiter: 55-prozentige Schokolade mit feinen Noten von Guatemala-Kakao und Warener Salinensalz aus dem angrenzenden Binnensee. Oder die weiße Schokolade mit intensiven Karamellnoten und den unverwechselbaren Bronte-Pistazien aus Sizilien.

Ladenlokal von Kilian & Close in Waren (Müritz)
Matej Veselý

Zahlreiche Preise erhielt auch die Schokolade mit sonnengeküssten Piemont-Haselnüssen oder die reinste im Sortiment: 90-prozentige Bitterschokolade für die volle Intensität. Das gesamte Sortiment ist vegan. „Vegane Produkte, fairer Handel und Genuss schließen sich keinesfalls aus“, sagt Iveta. Sie verwenden keine Kuh-, sondern Kokos- oder Hafermilch.

Ladenlokal von Kilian & Close in Waren (Müritz)
Matej Veselý

Iveta und Ciarán sind mittlerweile über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. In ihrem Shop trudeln Bestellungen aus der ganzen Welt ein. Auch im stilvollen, minimalistischen Laden auf der Warener Shoppingmeile Lange Straße heben die Spotlights die feinen Pralinen und handgemachten Tafelschokoladen perfekt hervor. Besonders im Sommer, wenn Einheimische und Touristen aufeinandertreffen, herrscht hier Hochbetrieb.

Genuss und faire Bedingungen im Einklang

Die meisten Schokoladenhersteller kaufen fertige Kakaomasse ein, veredeln sie und gießen sie anschließend in Formen. Der Grundgeschmack der Schokolade kann dadurch wenig verändert werden, von den Zusatzstoffen der Kakaomasse ganz zu schweigen. Woher die Kakaobohnen kommen, steht bei Industrieschokolade oftmals im Hintergrund – damit auch eine faire Bezahlung der Bauern und der Schutz der Biodiversität auf den Plantagen.

Produktportfolio von Kilian & Close
Matej Veselý

Anders ist das bei Kilian & Close: „Unsere Schokoladen und Pralinen bestehen durch die Bank weg aus Kakaobohnen, von denen wir ganz genau wissen, woher sie kommen und wie sie angebaut werden. Wir sind mit allen unseren Partnern auf Augenhöhe. Sie sind Fachleute und wissen genau, wie sie für die hohe Qualität unserer Kakaobohnen sorgen.“

Genuss mit Verantwortung

Ivetas und Ciaráns Anspruch ist hoch. Zurecht. „Mit Schokolade kann man über den reinen Genuss hinaus so viel bewegen.“, sagt Iveta. Das Paar will seine Kundschaft dazu anregen, mehr über die Herkunft der Lebensmittel nachzudenken, die sie konsumieren. Sie sollen auf Qualität statt Quantität achten. Ein überzeugendes Verkaufsargument: „Wenn man einmal etwas Gutes gefunden hat, bleibt man auch dabei.“ So wie bei den veganen Schokoladen aus Mecklenburg-Vorpommern.

Schild vor dem Schokoladengeschäft Kilian & Close in Waren (Müritz)
Matej Veselý