Als Kind war meine Lieblingsfrage unter Freunden: Welche drei Dinge würdest Du mit auf eine Insel nehmen. Dabei ging es mir mehr um die Insel, als um die Mitbringsel. Faszinierend so ein Stückchen Land umgeben von Wasser, oder? Und selbst wir Deutschen haben davon eine Reihe. Meine Favoriten der Inseln in Deutschland befinden sich allesamt im Norden. Denn da ist ja schließlich auch das Meer.
Nordstrand: Insel oder nicht?
Durch die Verbindung zum Festland ist Nordstrand zwar eher eine Halbinsel, die Bewohner fühlen sich aber trotzdem als Insulaner. Umgeben vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, ist das Nordseeheilbad vor allem bei Fahrradfahrern beliebt.
Mein persönlicher Tipp: Kaffee und Kuchen in der Engelmühle. Hier gibt es auch Ferienwohnung, für diejenigen, die in Nordstrand verweilen wollen. Denn ab hier fährt auch die Fähre nach Pellworm.
Amrum: Natur, Natur, Natur
Naturfreunde sind auf Amrum besonders gut aufgehoben. Ein Großteil der Insel ist Naturschutzgebiet. Außer beeindruckenden Dünen hat Amrum mit dem Kniepsand einen der größten Strände Europas. Ideale Insel für ausgedehnte Rad- und Wandertouren.
Pellworm: Viele Schafe, kein Sand
Auf der Suche nach Ruhe? Auf Pellworm ist sie zu finden. Weite Landschaft, viele Schafe und grüne Strände. Liegewiesen und Strandkörbe gibt es auch ohne Sand.
Tipp: an der Ostküste liegen im kleinen Hafen in Tammensiel Kutter, die zum Krabbenfang auslaufen. Und einen Leuchtturm, auf dem man sogar heiraten kann, gibt es auch.
Sylt: Camper und Millionäre
Die Insel Sylt macht einem die Meinungsfindung nicht leicht. Klar, das Eiland ist eine Schönheit. Aber sie ist auch voll. Geheimtipps sprechen sich schnell unter den Wochenend-Schickimickis rum und werden dann geradezu überrannt. Nichtsdestotrotz lohnt sich Sylt. Am besten nicht im Sommer. Denn Sandstrände, Dünen, Heidetäler, aber auch die vielen Feinschmecker-Restaurants sind richtig gute Gründe um auf die Insel zu gelangen… Als einzige echte Insel ist sie auch per Auto oder Zug zu erreichen – dem Hindenburgdamm sei Dank.
Mein persönlicher Übernachtungstipp sind die Sylt Lofts. Exklusive Ferienwohnungen ganz modern und stilvoll.
Föhr: Grün-Weißes Traumziel
Grünes Marschland, weiße Strände, vom Golfstrom begünstigtes Klima. Föhr, die friesische Karibik, hat eine städtische und eine ländliche Seite und ist vor allem bei Familien ein beliebtes Urlaubsziel. Die lebhafte und hübsche Hauptstadt Wyk wurde 1819 gegründet und gilt als erstes Seebad der Nordseeküste Schleswig-Holsteins.
Mein persönlicher Tipp: Hier unbedingt einen Tag ins Museum gehen. Das Museum Kunst der Westküste ist ein tolles Haus, mit großartigen Ausstellungen. Sehr inspirierend.
Helgoland: Insel auf hoher See
Mit etwa 60 Kilometern Entfernung von der Küste gilt Helgoland als die einzige Hochseeinsel Deutschlands. Festland ist von dort aus nicht in Sicht. Der berühmte Felsen Lange Anna ist schon aus der Ferne zu erkennen. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken. Etwa die traditionellen, bunten Hummerbuden oder der Lummenfelsen mit zahllosen Vogelarten.
Mein Tipp: Zwischen Dezember und Januar bringt das größte Raubtier Deutschlands seine Jungen auf dieser Insel zur Welt. Ein wunderbares und supersüßes Naturschauspiel, wenn die kleinen Kegelrobben über den Sand schlurfen.
Hamburger Hallig: Achtung, Hochwasser!
Wenn die Flut kommt, kann es sein, dass Besucher der Hamburger Hallig bei Husum ein paar Stunden warten müssen. Aber das macht nichts, im Gasthaus Hallig Krog lohnt sich ein Besuch. Die ganze Hallig liegt mitten in einem sehenswerten Naturschutzgebiet und ist als einzige der Halligen in der Nordsee mit dem Fahrrad zu erreichen.
Fehmarn: Ostsee von allen Seiten
Zu Fehmarn habe ich ein ganz besonderes Verhältnis, deswegen musste ich die Insel auch als letzes genannt werden, getreu nach dem Motto: Save the best for last. Doch warum? Ganz einfach, auf Fehmarn habe ich einen Fischkutter zum Heiraten bestiegen und wurde vor der Küste getraut. Und deswegen allein liebe ich diese Insel. Doch Fehmarn, die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins, ist auch ein Sonnenschein-Paradies für Wassersportler, Radfahrer und Familien. Sobald die Fehmarn-Sund-Brücke überquert ist, kommt Inselfeeling auf.
Mein persönlicher Tipp, abseits dem Heiraten auf einem Fischkutter, ist das Meereszentrum. Sich dort auf die Bank setzen und einen Hai beobachten, ist sehr meditativ.