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Das Schweriner Schloss aus der Luft aufgenommen, mit Blick auf den Schlossgarten im Zentrum. Die Fassade strahlt hell im Sonnenlicht, rechts von der Insel ist die Stadt zu sehen, aus der sich eine Backsteinkirche erhebt.
Foto: TMV / Gänsicke

Schwerin – Welterbe mit Wow-Faktor

Seit 2024 zählt das Residenzensemble von Schwerin samt Schloss zum Unesco-Weltkulturerbe – und das völlig zu Recht. Denn wo sonst verschmelzen majestätische Architektur, jahrhundertealte Geschichte, glanzvolle Hoflieferanten und charmante Cafés derart mühelos miteinander? Fünf Tipps, die zeigen, warum Schwerin nicht nur ein Ziel für Kulturfans ist – sondern für alle, die gerne stilvoll reisen.

1. Hoteltipp: Übernachten wie ein Herzog – im Weinhaus Uhle

Schon beim Betreten des ehrwürdigen Gebäudes in der Schweriner Innenstadt fühlt sich alles besonders an. Das liegt nicht nur an der gewölbten Decke und den detailreichen Holzvertäfelungen, sondern auch am authentischen Flair. Das Weinhaus Uhle, gegründet 1751, war einst so erfolgreich, dass es Wein in Millionenauflage lagerte – für Hof, Stadt und die durchaus interessierte und durstige Umgebung.

Heute beherbergt das historische Haus ein Vier-Sterne-Superior-Hotel, das sich mit Charme und Stil ins Hier und Jetzt übersetzt. Die 16 Zimmer und 2 Suiten beeindrucken mit klaren Linien, sanften Farbnuancen und hochwertigen Materialien. Alles ist durchdacht – von der Bettwäsche bis zur Badkeramik. Jedes Detail zielt auf einen Aufenthalt voller Komfort, Stil und Entspannung ab.

Ein Speisesaal in einem historischen Restaurant. Auf einem Holzparkett steht eine lange Speisetafel mit weißer Tischdecke und eleganter Dekoration. Die Wände sind holzvertäfelt. Links und an der hinteren Wand sind große Bleiglasfenster eingelassen. Von der Decke hängen in einer Reihe drei Lüster über dem Tisch, die Decke selbst ist mit weißem Stuck verziert. Alles wirkt sehr nobel.
Foto: TMV / Petermann

Doch das ist nicht der einzige Grund, hier einzuchecken. Gastgeber Annika und Dirk Frymark führen das Haus mit Leidenschaft – und mit einem klaren Ziel: „Wir möchten die Tradition des Weinhauses bewahren und gleichzeitig neue kulinarische Maßstäbe setzen.“ Im hauseigenen Gourmetrestaurant gelingt das auf hohem Niveau – regional, saisonal und so gut, dass der Michelin-Stern in greifbarer Nähe ist. Wer lieber locker einkehrt, sollte das angeschlossene Weinbistro „George“ ausprobieren – kleine Gerichte, große Weinauswahl, stilvoll serviert.

Auf einem handgeformten Keramikteller ist ein elegantes Gericht platziert. Drei Scheiben Brot an einem Tatar. Der Teller steht auf einer weißen Tischdecke, das Besteckt ist noch unbenutzt.
Foto: TMV / Petermann

Besonders schön: Im Obergeschoss beeindruckt der Rittersaal mit Decken- und Wanddekorationen im Stil der Neorenaissance. Bleiglasfenster erzählen Geschichten von Schweriner Adelsfamilien, die hier einst ein- und ausgingen.

👉Hier geht es zur Website des Hotels.

2. Restauranttipp: Schweriner Rouladen und ein Glas Geschichte im Weinhaus Wöhler

Eine Legende der lokalen Gastronomie: Das Weinhaus Wöhler ist seit dem 19. Jahrhundert Hoflieferant – und seit jeher die Adresse, wenn es um deftige Hausmannskost in stilvoller Umgebung geht. Die Spezialität des Hauses? Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen. Und wehe, sie fehlt auf der Karte, dann gibt es die „Schweriner Rouladen-Revolution“, wie Inhaberin Nicole Menke-Borchers lachend erzählt.

Doch das Traditionshaus kann mehr als Nostalgie. Das Interieur ist reich verziert mit Wandmalereien, kunstvollen Fenstern und charmanten Weisheiten an den Wänden. Gleichzeitig überrascht das Menü mit frischen Ideen und einer Weinkarte, die deutlich macht: Der einstige Bordeaux-Fokus ist passé, heute geht’s mit einer Auswahl von 200 Weinen auch international zu.

Eine Sitznische in einem historischen Gasthaus: In der Nische steht ein gedeckter Tisch mit je zwei gepolsterten Holzstühlen an den Seiten. Am Kopfende des Tisches schließt ein hohes Bleiglasfenster mit bunten Scheiben an, durch das ein gemütliches Licht fällt. Der Rest des Raums ist holzvertäfelt.
Foto: TMV / Petermann

Im Weinhaus Wöhler darf man sich nicht nur kulinarisch verwöhnen lassen – man taucht tief in die Vergangenheit ein. Eine kleine Führung durch die historischen Räumlichkeiten gibt’s auf Wunsch von der Chefin persönlich. Und wer sich verliebt: Übernachten kann man hier auch.

👉 Hier geht’s zur Website des Restaurants.

3. Kulturtipp: Residenzensemble Schwerin – 37 Gründe zum Staunen

Märchenschloss, Theater, Museum, Dom, Gymnasium, Wohnhaus, Hofkonditoren – wer durch Schwerin schlendert, begegnet auf Schritt und Tritt dem Unesco-Welterbe. Denn es ist nicht nur das imposante Schloss auf der Insel im Schweriner See, das den Titel trägt. 36 weitere Gebäude bilden das sogenannte Residenzensemble – ein einzigartiges historisches Netzwerk aus Architektur, Macht und Stadtgeschichte.

Drohnenaufnahme des Schweriner Schlosses. Genau im Zentrum ist der Schlosshof, um den herum sich das Gebäude wickelt. Links und zur unteren Seite geht je eine Brücke ab, an beiden Seiten sieht man noch etwas Ufer. Der Rest des Bildes zeigt den See, in dem die Schlossinsel liegt. Das satte Grün der Bepflanzung auf der Schlossinsel lässt darauf schließen, dass das Bild im Sommer aufgenommen wurde.
Foto: TMV / Gänsicke

Das Schweriner Schloss selbst, mit seinen Türmchen und goldenen Ornamenten, ist ein Meisterwerk der Neorenaissance. Im Inneren warten prunkvolle Säle, allen voran der Thronsaal, auf neugierige Besucher. Und während man durch die Gärten spaziert oder vom gegenüberliegenden Alten Garten auf das Schloss blickt, spürt man: Hier wurde Geschichte geschrieben.

Nur wenige Meter weiter: das Staatliche Museum mit einer der größten Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommerns und das Mecklenburgische Staatstheater, das auch heute noch eine feste Größe im Kulturkalender ist. Und dann ist da noch der Schweriner Dom, das älteste Gebäude der Stadt – imposant in seiner Backsteingotik, mit dem höchsten Kirchturm im ganzen Bundesland. Ein Aufstieg lohnt sich für den Ausblick über die Dächer der Stadt.

4. Spaziergang durch Schwerins Schokoladenseite

Der schönste Spaziergang Schwerins beginnt am Pfaffenteich – einem fast perfekt runden Stadtsee, der bei Sonnenschein zum Flanieren einlädt. Auf der Westseite reihen sich stattliche Fassaden, auf der Ostseite plätschert der Brunnen, und am Ufer sitzt die Stadtjugend mit einem Eis in der Hand. Von hier geht es weiter über die Arsenalstraße Richtung Schloss – immer wieder eröffnen sich neue Perspektiven aufs Wasser.

Am Alten Garten dann der große Auftritt: Das Schloss in voller Pracht, flankiert von Museum und Theater. Wer Lust hat, nimmt sich Zeit für ein Picknick auf der Wiese, mit Blick auf Schiffe und Schwäne.

Ein Mann und eine Frau in Funktionskleidung wandern vor einer Hecke über eine grüne Wiese. Hinter der Hecke ist unscharf im Hintergrund das Schweriner Schloss zu erkennen.
Foto: TMV / Gänsicke

Weiter geht’s in die Altstadt – vorbei am Markt mit dem prächtigen Rathaus und dem historischen Säulengebäude. Hier ist Schwerin plötzlich ganz kleinstädtisch: Kopfsteinpflaster, kleine Boutiquen, Fachwerkhäuser. Wer noch nicht genug hat, biegt ab in die Schelfstadt, das älteste Viertel der Stadt, wo liebevoll restaurierte Häuser, kleine Galerien und ruhige Plätze warten.

5. Süßer Tipp: Torten mit Geschichte im Café Prag

Das Café Prag ist nicht irgendein Café – es ist eine Institution. Und ein lebendiges Denkmal der Schweriner Konditorkunst. Bereits 1755 wurde hier der erste Inhaber zum Hofkonditor ernannt, seitdem wurde gebacken, renoviert, vererbt und – zum Glück – nicht viel verändert. Heute führt Thomas Hildebrandt das traditionsreiche Haus mit Respekt und Hingabe. Der barocke Stufengiebel außen, die Plüschsessel innen, die alten Wandvertäfelungen und Wandgemälde – hier fühlt sich Kaffee trinken plötzlich sehr bedeutungsvoll an.

Nahaufnahme mehrer kreisrunder Torten auf einer Anrichte. Der Fondant der vordersten Torte ist mehrfach mit dem Schriftzug "Café Prag" verziert.
Foto: TMV / Petermann

Besonders charmant: Bei der Renovierung nach der Wende wurde ein altes Wandgemälde des ursprünglichen Gebäudes freigelegt – unter 13 Schichten Farbe! Dazu gibt’s heute täglich bis zu zehn hausgemachte Torten. Wer auf Klassiker steht, nimmt die Marzipantorte – sie wurde schon zu Herzogzeiten serviert. Wer lieber etwas Frisches möchte, probiert die Mango-Buttermilch-Torte. Dazu ein Kaffee – und der Blick schweift durch die Geschichte.

👉 Hier geht’s zur Website des Cafés.