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Ein Glas Altbier steht auf einem Mäuerchen oberhalb der Rheinpromenade in Düsseldorf im Sonnenschein. Im Hintergrund sind Rhein und der Düsseldorfer Fernsehturm zu sehen.
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Willkommen im Bierland NRW!

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Marie Tysiak

In NRW gibt es nicht die eine Sorte. Stattdessen wird in Sachen Bier an Rhein und Ruhr Kölsch, Alt und Pils getrunken. Hauptsache lecker. Was es mit den verschiedenen Sorten auf sich hat, wo ihr sie am besten probieren könnt und alles weitere Wissenswerte, erfahrt ihr hier.

Kölsch, Altbier, Pils – ja, was denn nun?

Vom Bier am Büdchen, zur längsten Theke der Welt … Bier ist ein wichtiger Teil der Kultur und Tradition in NRW – und die Bewohner feiern ihren Lokalpatriotismus mit vielen eigenen Biersorten und unzähligen Brauereien. Hunderte Biersorten werden hier gebraut, vielleicht so viele wie in keinem anderen Bundesland.

Und welche Biersorten sind besonders berühmt? Natürlich Kölsch und Alt. 

Kölsch – Überraschung! – kommt aus Köln. Und ja, die Stadt ist sehr stolz auf ihr Bier. Das leichte, obergärige Gebräu darf nur hier gebraut werden. Traditionell trinkt man es aus dem schmalen 0,2-Liter-Glas, die sogenannte Kölsch-Stange, direkt vom Fass. Das geht am besten in einem der vielen Brauhäuser, man lernt so auch gleich die Einheimischen kennen, garantiert!

Zwei gefüllte Gläser Kölsch auf einem Holztisch im Freien. Im Hintergrund sind unscharf die bunten Häuser am Alter Markt in Köln zu erkennen
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Besonders urig ist das Lommerzheim. Das Gaffel am Dom liegt, praktisch für ein schnelles Kölsch, gleich am Hauptbahnhof. Um die Ecke davon findet man das Früh. Sicherlich eine der berühmtesten Biermarken der Stadt. Wiederum besonders innovativ und für seine seine Brauhausküche in Bio-Qualität bekannt: das Brauhaus Johann Schäfer in der Südstadt.

Hofbräu Früh - Brauerei in Köln bei Nacht. Kölsch ist eine der beliebtesten Biersorten aus NRW
Marie Tysiak

Das Altbier ist hingegen fast so etwas wie der Gegenspieler zum Kölsch – auch wenn beide Biere sehr ähnlich gebraut werden. Das Alt kommt vom Niederrhein und ist besonders in Westfalen und Düsseldorf beliebt. Dort trinkt man das dunkle Bier in den historischen Brauereien der Altstadt. Hier befinden sich auf kleinsten Raum gleich ein halbes Dutzend Brauhäuser, nicht umsonst nennt man die Düsseldorfer Altstadt „Die längste Theke der Welt„. Beste Location also für ein Brauhaushopping. Dem Brauhaus Füchsen solltet ihr einen Besuch abstatten! Hier gibt es neben der traditionellen Karte auch eine Eissorte aus Altbier. 

Doch welches Bier wird am meisten getrunken?

Natürlich hält NRW noch unzählige weitere Biersorten bereit – besonders Craftbiere erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit. Kleine Brauereien finden sich über das gesamte Bundesland verteilt. Wer ein wenig in die verschiedenen Biere und die Braukunst von Westfalen eintauchen mag, der besucht am besten das Georg-Lechner-Biermuseum in Oelde!

Doch das meistgetrunkene Bier in NRW ist immer noch das Pils. Seit Jahrhunderten wird es hier gebraut – mit vielen verschiedenen Sorten, von denen einige Brauereien zu den berühmtesten Europas gehören. Auch Deutschlands meistverkauftes kommt aus NRW. 

Wirt zapft Bier in Kneipe in NRW
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Das Zuhause des Biers: Die Brauereien

Eine hölzerne Theke, eine urige Einrichtung und Volksmusik im Hintergrund und natürlich ein frisch gezapftes Bier vor der Nase: NRWs Brauereien sind der beste Ort, um sich durch die Biervielfalt des Bundeslandes zu probieren. Im Sommer findet das allabendliche Spektakel in den schönen Biergärten statt, seit Jahrhunderten ein Treffpunkt der Einheimischen und Touristen. Seit 1516 wurde das Bierbrauen durch das Deutsche Reinheitsgebot rechtlich geschützt – und alle Biere werden auch heute noch strikt nach dieser Tradition gebraut. 

Unbedingt hungrig auftauchen! Denn: In den verschiedenen Häusern warten lokale und deftige Köstlichkeiten. Vom Halven Hahn über Braten und Klöße hin zu würzigen Snacks wird euch hier die ganze Palette der Kulinarik NRWs serviert!

Deutsche Küche aus Köln: Kölsche Kaviar
Dieter Jacobi / KölnTourismus GmbH

Und übrigens solltet ihr vorbereitet sein: Das Glas wird im Brauhaus nie leer, denn üblicherweise kommt der Kellner, auch Köbes genannt, mit einem Tablett oder einem Kranz voller Bier rum und tauscht ein leeres Glas sofort gegen ein volles aus. Wer eine Bierpause braucht, legt einfach den Bierdeckel aufs leere Glas.

Der dient auch abschließend als Rechnung; jedes getrunkene Bier wird hier in der Regel mit einem zusätzlichen Strich vermerkt. Auf jeden Fall genügend Zeit mitbringen. Denn bei frischem Bier, gutem Essen und netter Gesellschaft verfliegt die Zeit beim Brauhaus-Besuch! Prost!

Köbes in Düsseldorf verteilt Bier an durstige Gäste
Düsseldorf Tourismus – Foto: Sabrina Weniger

Ein Blick ins Bierfass bei einer Brauerei-Führung

Warsteiner, Krombacher, Veltins: Einige von Deutschlands größten Brauereien liegen im Herzen von NRW und laden ein, einmal hinter die Kulissen zu blicken. Hier lernen die Besucher, wie Hopfen, Malz, Hefe und Wasser zum köstlichen Erfrischungsgetränk werden! Möglich ist das bei Veltins im Sauerland oder in der Heimat von Deutschlands meistverkauftestem Bier in Krombach, das mit dem Wasser der Seen und Flüsse in Siegen-Wittgenstein gebraut wird. Bei Warstein lockt die multimediale Warsteiner Welt mit Führung und anschließendem Tasting. Doch neben den großen Brauereien in NRW bieten auch viele kleine Betriebe spannende Touren an, zum Beispiel die Moritz Fiege Privatbrauerei in Bochum. Hier bleibt garantiert niemand durstig. 

Panorama von Kallenhart in Warstein
Thomas Wensing/ Shutterstock.com

Die besten Zutaten liefert die Natur

Wo das Bier gut schmeckt, ist der Hopfen nicht weit! Die malerischen Landschaften des Sauerlandes mit seinen glasklaren Seen, weiten Wäldern und Wiesen voll mit Wildblumen lohnt es sich ausgiebig zu erkunden. Bei einer Wanderung darf natürlich nicht fehlen: ein Stopp in einem der schönen Biergärten und Brauereien auf ein Frischgezaptes!

Hopfen-Pflanze
Markus Spiske

Auch die Städte Köln und Düsseldorf bieten unzählige Möglichkeiten, Sightseeing mit dem Genuss von frischem Bier zu verbinden, zum Beispiel bei einem Bar-Hopping oder einer Gourmet-Tour quer durch die Stadt. Detmold im Herzen des Teutoburger Waldes sollte auf der Agenda ein jeden Bierliebhabers stehen: Im historischen Anwesen der Privatbrauerei Strate brauen Renate Strate und ihre zwei Töchter im Familienbetrieb einige der leckersten Biere NRWs. Ihre kleine Brauerei zählt dabei zu den schönsten Deutschlands. Herrlich: ein Gang durch die ausgedehnten Gärten der denkmalgeschützten Brauerei, danach ein frisches Weizenbier in der Sonne. Schon gewusst, dass das Bierbrauen traditionell Frauensache war? In NRW lässt sich diese Tradition erleben – und schmecken!