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Panoramasicht auf Schloss Drachenburg bei Königswinter
Tourismus NRW e.V.

Sehenswürdigkeiten satt im Westen

Hach, Nordrhein-Westfalen. Wir sind vielleicht nicht das schönste Bundesland, haben kein Neuschwanstein, dafür aber eine Menge Nachkriegsbausünden. Und trotzdem könnt ihr euch hier allerhand sehenswerte Ausflugsziele vor Augen führen. Ganze sechs Unesco-Welterbestätten sind zwischen Rhein, Ruhr und Ems beheimatet und auch sonst müssen sich die Sehenswürdigkeiten in NRW nicht verstecken.

Kölner Dom | Köln

Wohl kein Gebäude in Nordrhein-Westfalen ist derart berühmt wie der Kölner Dom. Kein Wunder: Die gotische Kathedrale gehört nicht nur zu den ältesten Gebäuden im gesamten Bundesland, sondern ist mit gut 157 Metern sogar die dritthöchste Kirche der ganzen Welt. Und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit nicht nur in NRW, sondern ganz Deutschland. Sechs Millionen Besucher sehen sich jährlich das imposante Kölner Wahrzeichen an, das einen schon beim Verlassen des Hauptbahnhofs begrüßt. Zwar ist immer irgendein Abschnitt des über und über mit beeindruckenden Bildhauereien versehenen Bauwerks zur Restauration eingerüstet, ein Besuch lohnt sich aber dennoch jedes Mal.

Nach einem Aufstieg auf den Südturm (533 Stufen) habt ihr den besten Ausblick auf Köln und seine Umgebung – bei gutem Wetter bis zum Siebengebirge. Unser Lieblingsort im Dom ist aber auf jeden Fall das Gerhard-Richter-Fenster im südlichen Querhaus. Das beste Licht fällt etwa zu Mittag hinein.

Blick auf die Doppelspitze des Kölner Doms
Lucas Carl/ unsplash

Schloss Drachenburg | Königswinter

Hoch über Königswinter mit bestem Blick auf den Rhein liegt ein Schloss, das aussieht, als könnte es auch ins Disneyland gehören. Und auf eine Art stimmt das auch, denn Schloss Drachenburg ist bei Weitem nicht so alt, wie man meinen könnte. Im späten 19. Jahrhundert vom Bonner Kaufmann Stephan von Sarter gebaut erinnert der romantische Prachtbau an ein spätmittelalterliches Refugium. Heute steht das Schloss unter Denkmalschutz und ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel.

In angebotenen Führungen erfahrt ihr mehr über die spannende Schlossgeschichte, im Schlosspark können allerbeste Romantik-Insta-Fotos geschossen werden und zu besonderen Anlässen lockt Schloss Drachenburg mit tollen Veranstaltungen. Zum Beispiel mit einem märchenhaften Adventsmarkt. Auf den Berg rauf geht’s mit einer historischen Zahnradbahn. Die fährt übrigens auch weiter bis auf die Aussichtsplattform Drachenfels.

Luftansicht auf Schloss Drachenburg bei Königswinter, eine der Top-Sehenswürdigkeiten in NRW
Tourismus NRW e.V.

Zeche Zollverein | Essen

Früher lag im Ruhrgebiet der industrielle Motor Deutschlands, angetrieben von der Ruhrkohle, die der Erde in Dutzenden Bergwerken in harter Arbeit abgerungen wurde. Heute erinnern noch zahlreiche Fördertürme und Halden entlang der Ruhr an die bewegte Vergangenheit der Region. Der wohl markanteste davon ist der knallrote Förderturm mit Doppelbock über Schacht XII auf Zeche Zollverein in Essen. Heute ist in den Räumlichkeiten das Ruhr Museum untergebracht, in dem ihr alles Wissenswerte über das Ruhrgebiet, seine Natur und seine Geschichte erfahrt. Zur Zeche selbst werden eigens Führungen angeboten, in denen ihr den Weg der Kohle aus dem Boden bis zum Weitertransport verfolgen könnt – die werden auch speziell für Kinder angeboten.

Extrem elegant wird es hingegen im Red Dot Design Museum, in dem nicht nur die Preisträger der renommierten Auszeichnung, sondern insgesamt mehr als 2.000 zeitgenössische Designobjekte ausgestellt werden. Besonders spritzig präsentiert sich das Werkschwimmbad auf der alten Kokerei, ein weltweit wohl einzigartiges Schwimmambiente. Und im Winter wird auf dem Gelände kurzerhand eine 150 Meter lange Eisbahn installiert. Mit diesem Freizeitangebot füllt ihr ohne Probleme einen kompletten Tag.

Zeche Zollverein, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in NRW, rot angestrahlt in der Nacht
Ruhr Tourismus/ Jochen Schlutius

Externsteine | Horn-Bad Meinberg

Geradezu mystisch geht es zu an den imposanten Externsteinen im Lipperland. Die charakteristische, frei stehende Steinformation sieht aus, als wäre sie in früheren Zeiten von Riesen in die Landschaft gerammt worden. Tatsächlich sind die bis zu 47 Meter hohen Kolosse an die 70 Millionen Jahre alt und ziehen sich als Kette über eine Länge von mehreren Hundert Metern. Kein Wunder, dass die Felsen bereits seit Jahrhunderten und vermutlich Jahrtausenden die Fantasie der Menschen anregen. Vielleicht die älteste der Sehenswürdigkeiten in NRW. Noch heute ziehen die Externsteine Naturfreunde ebenso wie Mystiker an, sind aber auch Rückzugsort für Hirschkäfer und sogar Uhus. Einige ausgewählte Felsen können auch bestiegen werden, in der Regel gilt aber wie immer: „Bitte auf die Natur achten!“

Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg im Sommer
Anatol Rurac/unsplash

Prinzipalmarkt | Münster

Shoppen wie im Mittelalter! Zumindest optisch. Das könnt ihr auf dem Prinzipalmarkt in Münster. Der bildhübsche Straßenzug mitten im Ortskern ist geprägt von den unverkennbaren Fassaden der alten Giebeldachhäuser. Dicht an dicht gedrängt wird die Fassadenreihe lediglich vom Durchgang zum Michaelisplatz mitsamt dem Münsteraner Dom unterbrochen. Ob Sommer, ob Winter, unter der Woche oder am Wochenende: Auf dem Straßenzug ist immer etwas los. Besonders das Schaufensterbummeln entlang der in den historischen Häusern untergebrachten Geschäfte ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Münsteranerinnen und Münsteraner. Das hat Tradition, denn bereits im späten Mittelalter waren hier die Kaufleute der Hansestadt ansässig.

Blick auf einige Fassaden vor blauem Himmel am Prinzipalmarkt in Münster
Cedric Schulze/ unsplash

Schlösser Augustusburg und Falkenlust | Brühl

Im beschaulichen Brühl, ungefähr auf halber Höhe zwischen Köln und Bonn gelegen, liegt ein echtes Barockjuwel: die Schlösser Augustusburg und Falkenlust. Die beiden Rokokobauten gehören zu den ersten Unesco-Welterbestätten in Deutschland, bereits 1984 wurden sie vom Komitee ausgezeichnet. Und das nicht ohne Grund. Schloss Augustusburg wurde ab 1725 vom damaligen Kölner Erzbischof und Kurfürsten Clemens August I. von Bayern als Sommerresidenz errichtet. Wenige Jahre später wurde Schloss Falkenlust als Jagdschlösschen hinzugefügt. Der prächtige Schlossgarten verbindet die beiden Gebäude und eignet sich noch heute hervorragend zum sonntäglichen Flanieren. In die Schlösser hinein kommt ihr selbstverständlich auch (Augustusburg nur mit Führung) und könnt euch so in die prunkvolle Vergangenheit des Adels am Rhein zurückversetzen.

Schloss Augustusburg in Brühl, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in NRW
Tourismus NRW e.V./ Johannes Höhn

Gehry-Bauten im Medienhafen | Düsseldorf

Architektur auf Weltniveau mitten in NRW? Das findet ihr im Medienhafen in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort stehen die Gehry-Bauten (bürgerlicher Name: Neuer Zollhof), die auf den ersten Blick wirken, als wäre dem Architekten Frank Gehry beim Entwurf das Lineal abhandengekommen. Die Wände des Gebäudeensembles recken sich nämlich in alle Richtungen, nur nicht im sonst so gewohnten 90-Grad-Winkel direkt nach oben. Die kontrastreichen Baumaterialien – Putz, Klinker und Edelstahl – tun ihr Übriges. Die drei Gebäude wurden im Oktober 1999 eingeweiht und sorgen seitdem nicht nur bei den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern für ungläubiges Staunen. Und wenn ihr eh schon in der Ecke seid, könnt ihr auch gleich noch dem Landtag einen Besuch abstatten. Oder in einem der feinen Restaurants und schicken Bars im Medienhafen edel futtern und schlürfen.

Luftansicht der Gehry-Bauten im Medienhafen Düsseldorf
Tourismus NRW e.V.

Hermannsdenkmal | Detmold

Die höchste Statue Deutschlands steht mit einer stolzen Gesamthöhe von 53,46 Metern mitten im Teutoburger Wald: das Hermannsdenkmal. Zuletzt hat der alte Hermann wohl durch die Netflix-Produktion „Barbarians“ (über deren historische Genauigkeit wir hier mal den Mantel des Schweigens legen) einiges an Aufmerksamkeit erfahren. Wobei er eigentlich, zumindest mit römischem Namen, Arminius hieß. Sein „deutsches“ Alter Ego „Hermann der Cherusker“ ist eher eine Erfindung des nationalen Geists des 19. Jahrhunderts ist.

Und ob die Varusschlacht 9 n. Chr. nun wirklich im Teutoburger Wald stattgefunden hat, darüber wird man sich in akademischen Kreisen noch in Jahrzehnten trefflich die gebildeten Köpfe einschlagen. Sicher ist: Das Hermannsdenkmal hat an Imposanz nichts verloren und ist – insbesondere im Sommer – ein ganz hervorragendes Ausflugsziel für eine zünftige Wanderung. Ob man dabei jetzt Römersandelen trägt, sei jedem selbst überlassen.

Rückansicht des Hermannsdenkmals mit Blick Richtung Westen
Tourismus NRW e.V.