Wo bei anderen die Sommerpause ansteht, herrscht im Gastgewerbe Hochbetrieb. Und die Bundesrepublik bildet da keine Ausnahme. Schon wieder haben allerlei Hotels, Retreats und Refugien in Deutschland neu eröffnet. Und einige unserer Liebsten Hotel-Neueröffnungen im Sommer 2024 wollen wir euch hier vorstellen.
lyf East Frankfurt
Wo liegt’s?
Im Frankfurter Ostend, gleich am Osthafen. Das einstige Arbeiterviertel befindet sich gerade mitten in der Gentrifizierung, entsprechend lebhaft geht es zu. Zum Ostbahnhof sind es nur ein paar Minuten, vom Hauptbahnhof braucht ihr eine knappe halbe Stunde mit den Öffis.
Wie viele Zimmer?
100 Zimmer
Was verspricht das Interieur?
Auch wenn die Räume im lyf Frankfurt sich schon durch ihren Schnitt als Hotelzimmer zu erkennen geben, wirken sie doch sehr persönlich und nahbar. Freundliche Pastellfarben, schnieke Holzmöbel und hier und da mal ein knalliger Akzent und von außen viel Glas – das genaue Gegenteil vom klinisch-sterilen Grau, was einem in modernen Hotels heutzutage gerne mal begegnet. Das passt auch zum Markenkonzept, denn die lyf-Hotels richten sich explizit an Digital Nomads, die gerne überall auf der Welt arbeiten und sich dabei aber zu Hause fühlen wollen.
Dementsprechend sind auch die öffentlichen Bereiche des Hotels auf ein kommunikatives Miteinander ausgerichtet. So unterhält das lyf eigens eine Coworking-Lounge, in der ihr ungestört den Arbeitslaptop ausfahren könnt. Zur Belohnung geht es entweder in die Rooftop Bar oder ins Gym, hier „Burn“ getauft. Und, das besondere Extra, es gibt sogar zwei voll ausgestattete Gemeinschaftsküchen. Da kommt WG-Feeling auf. Und das ganz ohne Putzplan.
Wo essen und trinken?
Satt werdet ihr im hauseigenen Restaurant – und zwar durch die Bank weg vegan! Finden wir sehr gut. Aber auch so gibt es im Ostend keinen Grund zur Klage. Direkt vor der Haustür habt ihr die Qual der Wahl zwischen unterschiedlichsten Landesküchen, ob nun türkisch, italienisch, indisch oder vietnamesisch. Und auch was Bars angeht, muss sich das Ostend nicht verstecken. Die Rooftop Bar gleich im Hotel, eine der fancy Bars in der Umgebung oder klassische Fußballkneipe – das Nachtleben kann was.
Was kann man in der Umgebung unternehmen?
In unmittelbarer Nähe finden Kunstinteressierte das Atelierfrankfurt, mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen. Ebenfalls gut erreichbar ist das Deutsche Architekturmuseum, gleich am Ostbahnhof. Ansonsten lohnen in Frankfurt immer ein Bummeltrip auf die Zeil oder man nimmt den (aber auch nur geringfügig) längeren Weg bis zum Museumsufer auf sich.
Was kostet der Spaß?
Zimmer ab 80 Euro
stilwerk Strandhotel Blankenese | Hamburg
Wo liegt’s?
Man kann es sich beim Namen schon denken: im Hamburger Nobelviertel Blankenese, direkt am Elbstrand. Die Anbindung mit Bus und Bahn ist so mittel, besser geht es mit dem Auto. Oder aber stilecht mit der Fähre, der Anleger ist keine 300 Meter vom stilwerk entfernt.
Wie viele Zimmer?
12 Studios und 3 Suiten
Was verspricht das Interieur?
Viel, und dann noch ein bisschen. Und das ist kein Wunder, denn hinter dem Hotel steht das Design-Netzwerk stilwerk. Dementsprechend stilvoll ist der wunderschöne Jugendstilbau nicht nur von außen. Die Zimmer, beziehungsweise Studios, in dem Boutiquehotel sind eine absolute Wucht, jedes in einer anderen Farbe gehalten. Und zwar nicht so ein paar Akzente links und rechts, sondern radikal von oben bis unten: Wände, Decken, Fußleisten, Fensterrahmen, Vorhänge. Vor diesem farbigen Hintergrund können die individuell ausgewählten Einrichtungsgegenstände dann umso mehr glänzen. Erfrischend: Einen Fernseher sucht man vergebens. Finden wir aber gar nicht schlimm.
Wo essen und trinken?
Ein reichhaltiges, umfangreiches und regional bezogenes Frühstück könnt ihr im stilwerk auf Wunsch vor Ort dazubuchen. Ansonsten – Minimalismus geht vor – gibt es direkt im Hotel keine Essensgelegenheiten. Dafür aber in unmittelbarer Umgebung umso mehr. Vor allem, wenig überraschend, wenn euch der Sinn nach feinsten Fischgerichten steht. Da seid ihr in Hamburg natürlich an der besten Adresse. Wer sich etwas weiter in den Ortskern wagt, findet dort auch gutbürgerliche, italienische oder spanische Küche.
Was kann man in der Umgebung unternehmen?
Gar nicht mal so viel. Aber das hat durchaus System. Blankenese ist ein ziemlich ruhiges Viertel, das sich aber zum Flanieren, beziehungsweise Lustwandeln anbietet. Genauso ist hier auch der Elbstrand mit Blick auf das idyllische Südufer ideal dazu geeignet, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Ein Refugium für von modernen Zeiten gestresste Städter. Und wenn es doch mal gar zu ruhig wird, ist es am Ende auch nicht so weit bis in Hamburgs Zentrum. Wenn man es drauf anlegt.
Was kostet der Spaß?
Studios ab 180 Euro
Koenigshof, a Luxury Collection Hotel | München
Wo liegt’s?
Mittendrin in der Bayern-Metropole. Also, wirklich komplett mittendrin. Gleich am Stachus, zentraler wird’s nicht mehr. Vom Koenigshof aus steht euch München offen, ob nun Sightseeing in der Innenstadt oder lieber Nachtleben der Vorstadtviertel. Und zum Hauptbahnhof ist es auch nur ein Katzensprung.
Wie viele Zimmer?
106 Zimmer und Suiten
Was verspricht das Interieur?
Nobel, aber nicht kalt: So präsentieren sich die neu gestalteten Zimmer des im Juni nach Renovierung neu eröffneten Koenigshof – nun Teil der Marriott Luxury Collection. Kein Wunder, dass es mit ein bisschen Billo-Furnier bei der Einrichtung nicht getan ist. Stattdessen standesgemäß edles, dunkles Holz, cremefarbene Textilien und bodentiefe Fenster, die die Räumlichkeiten einerseits mit Licht durchfluten und andererseits den schweifenden Blick über München ermöglichen lassen. Insgesamt wirken die Zimmer angenehm unaufgeregt, aber nicht langweilig. Einfach elegant.
Wo essen und trinken?
Wie es sich für ein Luxushotel gehört, sind natürlich auch die kulinarischen Möglichkeiten opulent. Im 3. Stock wartet die Doppelbar „The Green“ und „The Gold“ auf euch – beide dem Namen entsprechend in Farbe gehalten, und das nicht dezent. Als Tagesbar und abends als Lounge könnt ihr hier ebenso gut zur Ruhe kommen, wie auch Leute treffen und interessante Gespräche bei einem deliziösen Drink führen. Für das Dinner hingegen empfiehlt sich der Besuch des Rooftop-Restaurants „Greta Oto“, in dem Chefkoch Michael Cánepa für lateinamerikanische Köstlichkeiten verantwortlich zeichnet. Absacker gefällig? Kein Problem, dem Restaurant ist eine Bar mit Dachterrasse angeschlossen, von der ihr den besten Blick auf München genießen könnt. Und falls das nicht genug Auswahl ist, steht euch die Stadt dank der hervorragenden Lage ja ohnehin offen.
Was kann man in der Umgebung unternehmen?
Alles, worauf ihr Lust habt. Die gute Lage haben wir ja bereits erwähnt. Tagsüber könnt ihr vom Koenigshof aus hervorragend die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Münchens erkundschaften. Die Stadt ist ohnehin überraschend kompakt. Wer es kulturell mag, der findet nur ein paar Minuten nördlich die Pinakotheken, wer fürs Oktoberfest hier ist, hat es auch nicht sonderlich weit. Unsere Lieblingsspots findet ihr im Glockenbachviertel, hier kann man im Sommer auch ganz wunderbar am renaturierten Isarufer abhängen. Toll, toll, toll!
Was kostet der Spaß?
Los geht’s bei 650 Euro pro Nacht
Atlantic Heidelberg
Wo liegt’s?
Das Atlantic ist Teil der Heidelberger Bahnstadt – einem der größten deutschen innerstädtischen Bauprojekte der letzten Jahrzehnte. Der Name verrät schon die hervorragende Anbindung an den Hauptbahnhof. Dafür etwas außerhalb der „klassischen“ Tourispots in der Neckarstadt.
Wie viele Zimmer?
310 Zimmer und Suiten
Was verspricht das Interieur?
Warme Wohnlichkeit trifft kühle Eleganz. Klingt nach Widerspruch, ist aber keiner. Denn in den Zimmern des Atlantic fühlt man sich wirklich ganz wohlig-warm, dank großzügigem Holzeinsatz, gepaart mit Anthrazitakzenten und klarer Linienführung. Außerdem, je nach Stockwerk, sehr schöne Aussicht auf Heidelberg. Immerhin präsentiert sich das Atlantic mit beachtlichen 15 Stockwerken. Die öffentlichen Bereiche hingegen überzeugen mit einem modernen Industrial-Chic. Besonders gut gefällt uns die zentrale Roofbar mit der frei darüber hängenden, begrünten Installation – auch wenn wir uns nicht ganz vorstellen können, wie das Barpersonal dort an die Flaschen herankommt. Egal, form over function. Und falls ihr geschäftlich unterwegs seid, könnt ihr euch auch in einem der acht Veranstaltungsräume für ein fancy Meeting einquartieren.
Wo essen und trinken?
Zum Essen geht es hoch hinaus, ins oberste der 15. Stockwerke. Die Spezialität im trefflich benannten „15 High“ ist Seafood: von Tuna Tatar über Miso Kabeljau bis hin zu gegrilltem Oktopus. Frischer wird’s nicht. Aber auch Klassiker wie ein Caesar Salad oder ein Wiener Schnitzel fehlen nicht auf der Karte. Und im Anschluss geht’s elegant an die Roofbar, mit bester Aussicht. Falls mal alle Tische voll sind, wartet auf der Straßenseite gegenüber aber mit dem Neo ebenfalls ein ganz hervorragendes Restaurant, oder ihr flackt euch im Sommer einfach in den Pop-up-Biergarten „Kleine Freiheit“ der halle02.
Was kann man in der Umgebung unternehmen?
Da sind wir schon beim Stichwort: Die halle02 ist der größte Club in Heidelberg und außerdem auch noch Konzerthalle. Gerade am Wochenende habt ihr hier also die Qual der Wahl, wie ihr euch die Nacht um die Ohren schlagt. Die Bahnstadt selbst ist nicht nur als Anschauungsobjekt für angehende Stadtplaner interessant, sondern verfügt von Einkaufszentren über Promenaden und Riesenkino über jede Menge Gelegenheiten, Geld unter die Leute zu bringen. Bis zur Heidelberger Altstadt mit Uni, Schloss, Kneipenmeile und allem Drum und Dran ist es dank der überschaubaren Größe der Stadt aber auch nie weit.
Was kostet der Spaß?
Ab 146 Euro
Strandhotel Zingst
Wo liegt’s?
Überraschend: direkt am Strand, im Ostseeheilbad Zingst. Wenn ihr auf der Suche nach frischer Meeresbrise, atemberaubenden Naturaussichten und einem Sprung ins kühle Nass seid, dann seid ihr im frisch renovierten und neu eröffneten Strandhotel Zingst bernsteingoldrichtig. Nur die Anreise mit der Bahn wird schwierig.
Wie viele Zimmer?
122 Zimmer und Suiten
Was verspricht das Interieur?
In den Zimmern schlägt nach einer umfassenden Neugestaltung ein maritimer Gedanke durch, mit sandfarbenen Wänden und aufwendig bestickten Headboards mit Ikat oder Korallenmotiven nieder. Die Betten mit 2,10 Metern Länge lassen keine Wünsche offen, und die Sitzmöbel wurden aus Zero-Waste-Stoffen fabriziert. Das Mobiliar aus edlem Walnussholz leistet ebenfalls seinen Teil, damit man sich im Strandhotel in jeder Sekunde wohlfühlt. Und auch der 1.400 Quadratmeter große Spa- und Wellnessbereich durfte sich über eine Neugestaltung freuen. Insbesondere hatten sich viele Gäste einen zweiten Ruheraum gewünscht, und diesem Wunsch wurde stattgegeben. Am Innen- und Außenpool können Erholung Suchende nun auf neuen Liegen und Daybeds so richtig entspannen.
Wo essen und trinken?
Im neu gestalteten Restaurant Nautica fühlt man sich wie direkt am Meer – was man ja im Grunde auch ist. Die Möbel aus gekalktem, schwarzem Holz, die glasierten Fliesenspiegel und der korallenrote Samt wecken Erinnerungen an die Bäderkultur der Kaiserzeit. Die vielen Fotos mit maritimen Motiven, die in Petersburger Hängung an den Wänden verteilt sind, beschwören ebenfalls die Nähe zur Küste herauf. Hier schmeckt der (frisch gefangene) Fisch doch gleich doppelt so gut! In der Küche selbst weht ebenfalls ein neuer Wind: Gäste können sich ihr Menü nun selbst zusammenstellen, die Speiseauswahl lässt mehr Möglichkeiten zu. Vegetarische und vegane Gerichte sind auf der Karte fest verankert und wo es geht, werden die Zutaten weiterhin von lokalen und Herstellern bezogen.
Was kann man in der Umgebung unternehmen?
Sich so richtig erholen. Als Strandheilbad ist Zingst der ideal Rückzugsort, um sich vom Stress des Alltags zu entspannen. Der kilometerlange Strand ist wie gemacht für ausgedehnte Spaziergänge und an heißen Sommertagen gibt es wohl nichts Erfrischenderes, als die Füße in die kühle Ostsee gleiten zu lassen. Wunderbar erholsam ist auch ein Tagesausflug mit dem Fahrrad oder auf Schusters Rappen. Und im hoteleigenen Wellnessbereich kann man es sich abends dann gut gehen lassen.
Was kostet der Spaß?
Ab 218 Euro
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