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Radfahrer auf einer Fahrradtour durch Deutschland.
Bjoern Wylezich

Sternförmig quer durch Deutschland radeln

Text
Simone Sever

Fahrradtouren quer durch Deutschland erleben in diesem Jahr einen enormen Rückenwind. Vor allem Fahrradneulinge schwingen sich auf den Sattel, um die abwechslungsreiche Landschaft zu erkunden. Besonders komfortabel sind sogenannte Sternradtouren, da weder ein Hotelwechsel stattfindet, noch Gepäck auf dem Rad transportiert werden muss. Hier sind unsere Lieblingsrouten für Anfänger, die sich auch richtig gut für den Herbst eignen. 

Beim Treten bitte Staunen! Der Elbe Radweg

Wer durch eine wahre Bilderbuchlandschaft radeln möchte, der sollte sich die 151 Kilometer lange Sternradtour auf dem Elbe Radweg nicht entgehen lassen. Optimaler Start- und Zielpunkt für die siebentägige Radreise ist Radebeul in Sachsen. Das Karl-May-Städtchen liegt genau zwischen Dresden und Meißen in einem der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Auf Tagesetappen zwischen 27 und 54 Kilometern führt der Radweg von der Sächsischen Schweiz aus entlang beeindruckender Felsenformationen – wie der Bastei im Elbsandsteingebirge mit der bekannten Sandsteinbrücke.

Weiter geht es vorbei an dicht bewachsenen Weinbergen nahe Meißen und durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Seen, Wäldern und Feldern. Highlights sind die drei Schlösser Wackerbarth, Pillnitz und Moritzburg.

Schloss Moritzburg an einem sonnigen Tag
Vitalii Vitleo/ Shutterstock.com

Tipp: Nur ein paar Kilometer elbaufwärts bietet die „Kleine Bastei“ bei Schmilka fast den gleichen Panoramablick wie ihre große Schwester.

Wer zu tief ins Glas schaut, muss schieben –Sternradtour an der Mosel

Weinberge, Weinbauorte und abseits des Verkehrs verlaufende ebene Radwege – dadurch zeichnet sich die 252 Kilometer lange Sternradtour an der Mosel aus. Die Region ist zudem für ihre besondere Gastfreundschaft und die zahlreichen Weinstuben entlang des Flusses bekannt. Ausgangspunkt für die achttägige Tour ist die Ortsgemeinde Treis-Karden im Landkreis Cochem-Zell. Entlang des Moselradwegs geht es auf Tagesetappen zwischen 40 und 68 Kilometern in die Orte Müden, Moselkern und Hatzenport sowie in die bekannten Weinbauorte Zell, Bullay und Nehren.

Außerdem steht das mittelalterliche Städtchen Münstermaifeld und die märchenhafte Burg Eltz auf dem Programm. Panorama-Highlights sind die zahlreichen Moselschleifen auf dem Weg von Traben-Trarbach zurück nach Treis-Karden. Den schönsten Panoramaausblick bietet jedoch der Calmont im Örtchen Bremm auf dem steilsten Weinberg Europas.

Aussicht auf ein fahrendes Schiff auf der Mosel-Schleife
Mika Baumeister

Tipp: Für alle Wanderfans unter den Radfahrern bietet sich der einzigartige Calmont-Klettersteig an.

Hügel, See und ein kühles Blondes – Radeln am Chiemsee 

Die Region Chiemgau ist ideal für alle, die bestens markierte Radwege in leicht hügeligem Gelände bevorzugen. Ob einmal rund um den Chiemsee oder einfach nur entlang des sogenannten „Bayerischen Meers“ – Radfahrer können hier Natur, Kultur und Genuss ganz einfach miteinander verbinden. Von Prien am Chiemsee aus geht es auf einer achttägigen Fahrradtour mit einer Gesamtlänge von 208 bis 257 Kilometern unter anderem nach Söchtenau und Halfing sowie ins Naturschutzgebiet rund um den Zillhamer See (Moorlehrpfade).

Highlights sind außerdem das Kloster Seeon, das Schloss Herrenchiemsee und die Insel Frauenchiemsee. Einen großartigen Ausblick auf letztere und die dahinterliegenden Alpen bietet die Fahrt zur Schafwaschener Bucht, die ebenfalls auf dem Programm steht. Auf dem Weg nach Rosenheim zieht dann auch noch die malerische Landschaft des Simssees an den Radlern vorbei. Die Tagestappen betragen nur 30 bis 60 Kilometer.

Fahrradtour durch Deutschland entlang des Chiemsees in Bayern.
Borisb17/ Shutterstock.com

Tipp: Tierliebhaber sollten auf jeden Fall einen Besuch bei den Alpakas auf dem Ferienhof Hasenöhrl in Nußdorf einplanen.

Für Abenteurer und Entdecker – Sternradtour Mecklenburgische Seenplatte

Das traditionsreiche Städtchen Rheinsberg mit seinem historischen Stadtkern und dem barocken Schloss liegt am südlichen Ende der Mecklenburgischen Seenplatte in Brandenburg. Von dort aus startet die 149 Kilometer lange sechstägige Sternradtour durch abwechslungsreiche Landschaft mit zahlreichen Seen, Wäldern und ursprünglichen Dörfern. Die Gegend, von der bereits der Dichter Theodor Fontane schwärmte, ist überdies durch ein einzigartiges Radwegenetz erschlossen.

Auf den täglichen Etappen zwischen 30 und 60 Kilometern kommen die Radler während der Fahrradtour am Großen Stechlinsee, dem größten Klarwassersee Norddeutschlands, an der Diemitzer Schleuse und am Schloss Rheinsberg vorbei. Über Braunsberg führt die Tour auf verkehrsarmen Straßen zur Fachwerk-Wassermühle Boltenmühle im Herzen der Ruppiner Schweiz, einer hügeligen Naturlandschaft rund um den Kalksee und Tornowsee.

Der Stechlinsee ist der größte Klarwassersee Deutschlands. Wie wäre es mit einer Sternradtour in der Region?
Falk Herrmann/ Shutterstock.com

Tipp: Für einen Perspektivenwechsel vom Zweirad aufs Wasser bietet sich eine Kanutour auf dem Großen Stechlinsee an.

Mit dem grünen Daumen lenken – Radtouren am Bodensee

Die achttägige und 231 Kilometer lange Bodensee Sternradtour startet in Langenhagen, von wo aus es entlang des Bodensee-Radweges nach Meersburg geht. Dort warten eine prachtvolle Burganlage, verwinkelte Gassen und wunderschöne Plätze auf die Radler. Vor allem das Naturschutzgebiet Argenmündung ist bekannt für seine ebenen Radwege. Dort geht es über die Kabelhängebrücke entlang der Argen bis zur Gießenbrücke und weiter zum Schlein-, Deger- und Muttelsee.

Highlight ist definitiv die Katamaranfahrt von Friedrichshafen nach Konstanz. Wahlweise folgt dann ein Besuch der Blumeninsel Mainau oder der Kloster- und Gemüseinsel Reichenau. Ein einmaliges Panorama bieten ebenfalls die Hopfenfelder und Obstbäume auf dem Weg nach Tettnang. Die Tagesetappen der Fahrradtour betragen zwischen 38 und 66 Kilometer.

Blumeninsel Mainau mit den schönsten Gärten Deutschlands
Sina Ettmer Photography/ Shutterstock.com

Tipp: Wer nicht bis in die Gebirgsregionen von Marokko oder Algerien reisen will, um die bekannten Berberaffen zu sehen, für den lohnt sich stattdessen ein Besuch auf dem Affenberg Salem, dem größtem Affenfreigehege Deutschlands.