Wir geben zu: Duisburg im Herzen des Ruhrgebietes hat mit Vierteln wie Marxloh und seiner Industrievergangenheit nicht gerade den besten Ruf. Doch wir finden, wer etwas morbiden Charme und funky Industriekultur mag, der wird Duisburg lieben! Zumindest, wer diese sieben funky Tipps für Duisburg beherzigt! Denn die können sich echt sehen lassen.
Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
Am Duisburger Innenhafen reihen sich moderne Neubauten an historische Juwelen – wie die geschichtsträchtige Küppersmühle. Seit 1999 befindet sich in dem ehemaligen Getreidespeicher eines der besten Museen für moderne Kunst in ganz Deutschland, kurz: Das MKM.
Die gesamte Anlage wurde von keinem Geringeren als dem Architektenteam Herzog & de Meuron (die zum Beispiel auch für die Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich sind) umfangreich umgebaut. Innen wie außen ist man einfach nur baff: Wunderschön geschwungene Treppen, offene Räume, tolle Ausblicke – hier trifft schicker Industriecharme auf innovative Architektur.
Und dann kommen dazu natürlich noch die eindrucksvollen Kunstwerke, die hier ausgestellt werden. Die Galerie, die zum größten Teil aus zwei Privatsammlungen stammt, umfasst über 1.000 Werke und ist eine der größten Sammlungen deutscher Nachkriegskunst. Die wechselnden Ausstellungen sind ausgezeichnet kuratiert und machen einfach Spaß! Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, befindet sich im Komplex ein unfassbar leckeres Gourmet-Restaurant. Unbedingt vorher reservieren.
Alleine für einen Besuch in der Küppersmühle lohnt sich ein Ausflug nach Duisburg! Wir übertreiben nicht.
Tiger & Turtle – Magic Mountain
Die Großskulptur auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark in Duisburg erinnert unweigerlich an eine Achterbahn. Im Rahmen der Region Ruhr.2010 als Kulturhauptstadt wurde der „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ realisiert und ist seitdem ein beliebter Foto-Spot.
Kein Wunder! Egal, ob tagsüber oder abends mit Beleuchtung: Die sich windenden Treppen von den Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth versetzen sofort in eine andere Welt. Stahl als Baumaterial ist hier nicht zufällig gewählt, schließlich entstand die Halde als Deponie der nahe gelegenen Zinkhütte. Die Treppen sind – bis auf den Looping – begehbar. Von hier oben hat man einen grandiosen Ausblick über das ganze Ruhrgebiet, bei schönem Wetter erkennt man sogar den Rheinturm in Düsseldorf. Unser Tipp: Die Sonnenuntergänge hier sind magisch – passend zum Namen!
Landschaftspark Duisburg-Nord
Fans der Industriekultur werden den Landschaftspark Duisburg-Nord lieben! Rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk findet sich der 180 Quadratmeter große Park, der mit vielen Spiel- und Sportplätzen, Kunst und Kultur aufwartet. Klein und Groß können die Überreste der Hochöfen, Kräne und einiges mehr auf eigene Faust erkunden, Ausblicke inklusive.
Was sich anfühlt wie ein gigantischer Abenteuerspielplatz, wurde tatsächlich von The Guardian zu einem der schönsten zehn Stadtparks der Welt gekürt. Rund um die große Veranstaltungshalle finden regelmäßig Festivals statt, zum Beispiel das Streetfood-Festival mit allerlei Köstlichkeiten, Livemusik und einer entspannten Atmosphäre. Ob für einen ausgedehnten Spaziergang, unterwegs auf der Europäischen Route der Industriekultur oder unterwegs mit Kindern: Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein Muss unserer Tipps für Duisburg. Auch abends lohnt der Besuch, wenn die alten Stahlträger und Industrietürme in bunten Farben illuminiert werden.
Hafenrundfahrt durch den größten Binnenhafen der Welt
Wo Ruhr und Rhein aufeinandertreffen findet sich im Herzen von Duisburg der größte Binnenhafen der Welt. Von hier aus werden Güter über die Flüsse Europas in die ganze Welt verschifft. Über 20 Hafenbecken auf einer Fläche von 40 Kilometern – am besten erkundet man diesen Tipp für Duisburg per Boot.
Die Weiße Flotte legt je nach Saison mehrmals am Tag von dem Steiger Schwanentor und dem Steiger Schifferbörse ab. Das Ausflugsschiff samt Sonnenterrasse mit Gastro-Angebot fährt die wichtigsten Stationen des Binnenhafen Duisburg ab und erklärt dabei allerhand Spannendes rund um diesen wichtigen Knotenpunkt der Schifffahrt. Einfach einsteigen, entspannen und staunen!
Naherholung pur an der Sechs-Seen-Platte
Im Süden von Duisburg bilden der Wambachsee, Masurensee, Böllersee, Wolfssee, Wildförstersee und Haubachsee die sogenannte Sechs-Seen-Platte. Dieses Naherholungsgebiet ist der perfekte Ort, um in der Natur zu entspannen. Dichter Wald umgibt die oft schilfbewachsenen Ufer. Über rund 25 Kilometer führen flache Spazier- und Fahrradwege entlang der Seen, dazwischen warten immer wieder Spielplätze, Restaurants, Strandbäder und Picknickplätze. Auch Wassersportler finden verschiedene Segel- und Wassersportanbieter, auch eine Wasserski-Anlage lockt aufs kühle Nass.
Wer lieber nur zusehen mag, der kann an der angrenzenden Regattabahn den besten Ruderern der Welt zuschauen. Erst 2023 fand hier die Kanuweltmeisterschaft statt. Die Anlage von 1935 genießt Weltruhm. Die beste Aussicht auf die Sechs-Seen-Platte hat man von der 22 Meter hohen Aussichtsplattform.
Ein Besuch beim MSV
Ja, der MSV, ursprünglich aus Duisburg-Meiderich, mag mittlerweile nur dritte Liga spielen. Doch was die Stimmung im Stadion angeht, gehört ein Spiel des blau-weißen Kultvereins zu den ganz großen Highlights in Duisburg und ist absolut erste Liga. Das Stadion zählt zu einem der schönsten der Bundesliga – dieser Moment, wenn man die Treppe raufgeht und plötzlich das ganze Stadion einem zu Füßen liegt.
Der Grund, warum wir einen Besuch beim MSV in unsere Tipps für Duisburg mit aufnehmen, ist allerdings ein anderer: Die Fans der „Zebras“, wie man die Spieler aufgrund der gestreiften Trikots und des Maskottchens gerne nennt, sind so loyal und herzlich, dass man einfach eine gute Zeit hat! So haben beispielsweise die Fans, als der Verein 2024 in die dritte Liga abgestiegen ist, fast ausschließlich ihre Dauerkarten behalten. Und so spielt der MSV auch in der dritten Liga weiter konstant vor fünfstelliger Zuschauerzahl! Ach ja – eine Currywurst ist beim Stadionbesuch natürlich Pflicht.
Alter Friedhof am Sternbuschweg
Klingt erst mal komisch, aber der Alte Friedhof am Sternbuschweg in Neudorf ist einer unserer 7 Tipps für Duisburg. Gigantische Kastanienalleen führen auf die neugotische Kapelle von 1874 mit ihrem hübschen Kuppeldach zu. Mausoleen aus vergangenen Jahrhunderten ruhen zu beiden Seiten. Der Friedhof, der 1870 von zwei anderen Standorten hierher verlegt wurde, ist eine kleine Oase inmitten der Stadt und ein echter Sightseeing-Spot dazu. Hier findet sich zum Beispiel ein Teil (gleich beim Eingang am Sternbuschweg) mit jüdischen Gräbern aus dem 19. Jahrhundert. Neben der Kapelle pflegen besonders Sinti und Roma gigantische Grabstätten, die in goldenen Lettern und mit Fotos und Statuen an die verstorbenen Könige und Mitmenschen erinnern. Gleich gegenüber dem Friedhof liegt das Café The Coffee House Duisburg, das drinnen wie draußen zu einer Pause einlädt.