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Außenansicht des MKM Museum Küppersmühle in Duisburg
Simon Menges

Museumsmühle

Text
Ulrike Herder

Architekturfans und Kunstliebhaber aufgepasst – es gibt ein neues Highlight im Ruhrgebiet, das an die große weite Welt erinnert. Ein Museum, das ihr dringend besuchen solltet. Allein schon, um die Handschrift von Herzog & de Meuron zu schätzen. Tolles Ding, das Museum Küppersmühle!

Museum: MKM Museum Küppersmühle

Ort: Duisburg

Eröffnet: 1999; Erweiterungsbau 2021

Moderne Kunst im MKM Museum Küppersmühle

Dauerausstellung: Auf insgesamt 6.000 Quadratmetern präsentiert das Museum Küppersmühle im Bereich Moderne Kunst vor allem die umfangreiche Sammlung der Eheleute Sylvia und Ulrich Ströher. Gezeigt werden 3.500 Werke – vorwiegend deutscher Kunst – von 1950 bis heute. Darunter zentrale Arbeiten von Emil Schumacher, Gerhard Hoehme, K.O. Götz, Sigmar Polke, Anselm Kiefer, Georg Baselitz und Gerhard Richter. Aber auch Fotografie und Bildhauerei sind zu sehen.

Leute betrachten Installationen von Erwin Bechthold
Simon Menges

Aktuelle Sonderausstellung: Unter dem Titel „Einblicke“ zeigt das Museum vom 11. Juni bis zum 22. August 2022 rund 90 Werke aus der Sammlung der National-Bank, die in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert. Der Fokus der Sammlung liegt auf der Region und auf Künstlerinnen und Künstlern aus Nordrhein-Westfalen und dem Umfeld der Düsseldorfer Kunstakademie, die zum Teil Weltruhm erlangt haben. Dazu zählen Joseph Beuys, Abraham David Christian oder Katharina Sieverding. 

Bekanntestes Ausstellungsstück:  Das Herz der Sammlung sind die informellen und abstrakten Maler, die „Gründerväter“ der deutschen Nachkriegskunst wie Willi Baumeister, K.O. Götz oder Emil Schumacher und ihre europäischen Kollegen Emilio Vedova, Maria Helena Vieira Da Silva oder Wols.

Jährliche Besucherzahl: Innerhalb des ersten Monats seit der Eröffnung des neuen Anbaus kamen rund 10.000 Besucher aus dem In- und Ausland, um die „neue“ Küppersmühle zu bestaunen. 

Von der Getreidemühle zum Museum

Das Gebäude: Der majestätische Backsteinbau, in dem das Museum untergebracht ist, erinnert an die Tate Modern in London. Und das kommt nicht von ungefähr: Auch die Duisburger Küppersmühle, einst eine Getreidemühle aus dem Jahr 1860, ist das Ergebnis der geschickten Umgestaltung eines bestehenden Industriegebäudes durch die Stararchitekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Auch für den Erweiterungsbau zeichnen sich die Schweizer verantwortlich. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob das neue Gebäude schon immer dort gestanden hat. Spektakulär ist auch das Innere. Eine auffällige, geschwungene Treppe verbindet alle Stockwerke des neuen Bereichs. Der Terrakotta-Ton und die strukturierte Beton-Materialität spiegeln den Gesamtcharakter der Küppersmühle als typische Industrieanlage des 19. und 20. Jahrhunderts wider.

Außenansicht der Küppersmühle
Simon Menges

Besonderer Tipp: Ein Bummel entlang des Innenhafens in Duisburg lohnt – vorbei an weiteren imposanten alten Speichergebäuden und Mühlen, in denen heute Cafés, Restaurants und Museen untergerbacht sind.