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Von Grau zu Grün – fair und umweltbewusst durch Berlin

Text
Madeline Böse

Berlin – die Hauptstadt Deutschlands. Eine Metropole mit 3,7 Millionen Einwohnern. Aber auch mit über eine Millionen Bäumen und über 2.500 Parks. Berlin ist grün und das in vielerlei Hinsicht. Egal ob in der Gastro- und Beherbergungsszene, innerhalb der Sightseeing-Möglichkeiten oder auch im Hinblick auf den nächsten Shopping-Ausflug: Berlins Herz schlägt grün! Und das nicht nur in auserwählten und hippen Vierteln, sondern quer durch die ganze Metropole. Vom Zentrum über Kreuzberg und Friedrichshain bis hin zum Prenzlauerberg und nach Neukölln: Wir nehmen euch mit und verraten die besten Spots, um Berlin (verantwortungs-)bewusst zu erleben. 

Nachhaltig Nächtigen

Diese Hotels zeigen, dass sogar beim Schlafen also quasi durch „nichts tun“ der ökologische Fußabdruck der Städtereise beeinflusst werden kann. 

Modern, kreativ, global und lebendig, das Almodóvar Hotel 

Biozertifiziert, Mitglied der Veggie-Hotels, der Sleep Green Hotels und Träger des „Vegan Welcome“-Abzeichens – das ist das Almodóvar Hotel mitten in Berlins Szeneviertel Friedrichshain. Hier sind die Zimmer so geräumig gestaltet, dass am Morgen direkt eine Runde Yoga praktiziert werden kann – sofern man aus den Naturstoffen aus biologischem Anbau überhaupt herauskommt. Tief durchatmen kann man dann aber bedenkenlos, denn die Wände werden im ganzen Hotel mit wohngesunder Farbe gestrichen.

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Weitere Informationen

Hat man es aus einem der 75 modisch und individuell gestalteten Zimmer geschafft, geht es an das das vegetarisch-vegane Bio-Frühstück, bei dem neben Bio-Käse und hausgemachten Desserts auch veganes Rührei und Bardot’s selbst kreierte Seitanspezialitäten warten. Noch einen fair-gehandelten Bio-Kaffee dazu und der Tag in Berlin kann beginnen! 

Übernachten in dem mit Öko-Strom betriebenen Hotel kann man schon ab 79€

Ganz schön Hygge im Lulu Guldsmeden

Sind wir noch in Berlin oder schon in Kopenhagen? Die Frage ist im Lulu Guldsmeden definitiv berechtigt! Zwischen dem kulturreichen Stadtteil Tiergarten und dem lebendigen Schöneberg gelegen, ist das Vier-Sterne-Hotel der perfekte Zufluchtsort, um nach einem erlebnisreichen Tag in den erholsamen Schlaf zu schlummern. Egal ob für Familien, Alleinreisende, Paare oder Freunde, bei der Kombination aus nordischer Eleganz und balinesischem Spirit stellt sich direkt ein Hygge-Gefühl à la Dänemark ein!

In dem hoteleigenen Restaurant wird großen Wert auf gesunde und nachhaltige sowie überwiegend saisonale und lokale Lebensmittel gelegt. So werden Produkte aus Berlin selbst oder aus dem Umland bezogen, um kleine Anbieter zu unterstützen. Die Berlin-Tour kann übrigens direkt vom Hotel aus starten: Einfach eins der Schindelhauer-Fahrrädern mieten und wie ein waschechter Berliner losradeln. 

Vom nachhaltigen Naschen und fairem Kaffee-Konsum

Regional und saisonal aber auch bio, fair und wenn nicht vegan/vegetarisch, dann in jedem Fall „artgerecht“: Das sind die neuen Aushängeschilder für die angesagten Cafés, Restaurants und Eisdielen der Stadt. Foodies aufgepasst, hier kommen ökologisch bewusste Gaumen-Freuden.

The Juicery

Den Immun-Boost und Energy-Kick für die City-Tour gibt’s am Prenzlauer Berg: In der Saft-Bar The Juicery werden alle Getränke aus natürlichen Bio-Zutaten hergestellt und in nachhaltigen Verpackungen abgefüllt. Wer den Smoothie oder kalt gepresste Saft lieber vor Ort genießen möchte, kann klassische Kreationen aus Obst und Gemüse oder die exotischen Mischungen mit Propolis und Weizengras auch vor Ort genießen. Gesünder kann der Ausflug nicht starten! 

Frau hält einen grünen Smoothie in die Kamera
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Good Bank

Vom Beet auf den Teller – und das mitten in Berlin Mitte! Das gibt es in dem weltweite ersten „vertical farm to table“ Restaurant, dem Bistro-Restaurant Good Bank. Bis zu 100 Salatköpfe werden hier am Tag geerntet und direkt frisch weiterverarbeitet, zum Beispiel zu leckeren Salat-Bowles. Transportwege und der Einsatz von Pestiziden sind hier ganz klar Fehlanzeige, Regionalität und ökologische Landwirtschaft können hier nämlich hautnah erlebt und in jedem Salatblatt geschmeckt werden. Für alle, die nur wenig Zeit mitbringen: Den Lunch gibt es auch To-Go, selbstverständlich in ökologischen Verpackungen. 

Salat-Bowl in einer nachhaltigen Verpackung
Roosa Kulju

Chipi Chipi Bombón

Und wenn der süße Zahn kommt? Dann gibt’s eisige Genussmomente in Bio-Qualität in der Craft-Eisdiele Chipi Chipi Bombón. Argentinisches Herzblut und nachhaltiges Traditionshandwerk versprechen ausgefallenen Eiskreationen, die bis über die Bezirksgrenzen von Friedrichshain hinaus bekannt sind. In der veganen Bio-Waffel treffen Sorten wie gebackene Süßkartoffel mit Sorbets aus Limette und Koriander aufeinander. Wer sich da nicht entscheiden kann, nimmt einfach die sechs Mini-Probierkugeln im Waffel-Becher und probiert – selbstverständlich mit einem Löffel aus Bio-Kunststoff – gleich mehrere Variationen.

Isla Coffee

10.000 Schritte sind bereits zurückgelegt und die Eindrücke der Stadt kündigen ein Mittagstief an. Höchste Zeit für eine Kaffee-Pause! Den besten Bio-Kaffee gibt es im Isla Coffee. Wem der Begriff „Zero Waste“ bis dato noch nicht bekannt war, der wird in dem grünen Café in Neukölln einiges lernen, denn Abfall gibt es hier so gut wie keinen. Verpackungsmaterial sparen und Plastik meiden steht hier zwar auf der Tagesordnung, erscheint aber schon fast mainstream.

Das Besondere ist hier die von den zwei Gründern entwickelte Kreislaufwirtschaft. So werden beispielsweise die Milchreste der Barrista-Kreationen zu Brotpudding und Ricotta weiterverarbeitet und am Wochenende zum Brunch serviert. Und wer auf der Suche nach einem Souvenir ist, wird auch fündig: Aus den Resten des Kaffeesatzes werden von dem Berliner Start-Up Kaffeeform Tassen hergestellt und im Isla Coffee wiederverkauft. 

FREA

Am Abend sind die Füße platt, der Magen knurrt – man(n) freut sich auf ein leckeres Essen. Dass dieses durch und durch nachhaltig sein kann und in der Gastronomie dafür keine Abfälle anfallen müssen, zeigt das FREA in Berlin Mitte. Mülltonnen wird man hier vergeblich suchen, denn alle Abfälle werden in der hauseigene Kompostiermaschine weiterverarbeitet. Aus pflanzenbasierter, regionaler und saisonaler Küche werden hier handgemachte Tortellini mit Kartoffel-Kräuter-Shiitaki-Füllung oder auch eine Sofrito-Reisbowl mit gerösteter Aubergine und fermentierter Karotte gezaubert. So wird der ökologische Fußabdruck so klein wie möglich gehalten. Das gemütliche Restaurant verspricht 100% Zero Waste und Zero Kompromiss bei 100% Geschmack. 

Im bewussten Shoppingrausch 

Zu einem Städtetrip in Berlin gehört das Shoppen genauso dazu, wie der Besuch der Berliner Mauer. Diese zwei Läden zeigen, dass Konsum und Neukauf keinesfalls Gegenspieler der Nachhaltigkeit sein müssen. Wer in Berlin auf das Einkaufs-Erlebnis also nicht verzichten möchte, meidet einfach Alexanderplatz und Kurfürstendamm und macht sich stattdessen auf …

Loveco

…in die Sonntagsstraße in Friedrichshain – nur vielleicht nicht unbedingt an einem Sonntag, wenn Loveco geschlossen hat! Auf der Suche nach einem Casual Outfit für den nächsten Spieleabend oder doch eher der Business-Look für die anstehende Geschäftsreise? Im Loveco werden Fair-Fashion-Fans in jedem Fall fündig!

Loveco Store in Schöneberg in Berlin
Fideles Fuchs

Seit 2014 wird hier Mode aus langlebigen und ökologischen Materialien, welche alle mit vertrauenswürdigen Labeln wie Fair Trade und Fair Wear Foundation ausgezeichnet sind, verkauft. Dabei stehen die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Mensch und Natur – immer im Zentrum. Das spiegelt sich auch in dem 100% plastikfreien Versand, dem Nutzen erneuerbarer Energien für den Store und sogar in dem Interior Design wieder. Die meisten der Möbel sind Second-Hand oder bestehen aus Upcycling Materialen. Ein bisschen Stöbern lohnt sich hier in jedem Fall. Und wenn man gerade nicht in Friedrichshain ist, kann man einfach in den zweiten Store in Schöneberg oder im Schuhe & Accessoires Store von Loveco in Kreuzberg vorbeischauen.

Fair Fashion aus Berlin: Loveco
Fideles Fuchs

PonyHütchen

…zum PonyHütchen – klingt verrückt und ist es auch! Denn Namen wie Waldnebel, Supervixen und Löwenherz haben wohl die wenigsten Naturkosmetik-Label. Auch wird in der Kosmetikbranche bisher kaum auf Mehrwegsysteme zurückgegriffen. Das Ponyhütchen macht es möglich: Die leeren Deocreme-Tiegel können einfach wieder im Shop abgegeben werden, damit weniger Abfall entsteht. Zudem wird für jede Bestellung bei PonyHütchen ein Baum gepflanzt, um der Erde etwas Gutes zu tun.

Die Naturkosmetikprodukte sind übrigens auch alle vegan und von Hand gefertigt. Das verspielte Verpackungsdesign macht die Produkte auch zu einem tollen und einzigartigen Mitbringsel. 

In den grünen Oasen der Stadt

Prinzessinnengarten

Wo sich früher Müll auf einer brachliegenden Fläche gesammelt hat, sorgt jetzt ein eigener Kompost für biologischen Dünger, über 500 Gemüse- und Kräutersorten wachsen in Hochbeeten – ein Ort der Idylle ist entstanden. Mitten in Kreuzberg gelegen, ist hier 2009 der Prinzessinnengarten, die erste soziale und ökologische urbane Landwirtschaft von Berlin entstanden. Einheimische wie Touristen können hier im wahrsten Sinne des Wortes in der Erde wühlen, pflanzen, ernten und die Natur inmitten der Metropole in den Händen halten.

Nachhaltige Landwirtschaft in Berlin im Prinzessinnengarten
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Solar Water World

Berlin vom Wasser aus zu entdecken ist sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis. Mit den Booten von Solar Water World geht das sogar ohne störende Motorgeräusche und vollkommen emissionsfrei! Nach einer kurzen Einweisung an der Mietstation Osthafen in Friedrichshain kann die seichte Fahrt auch schon starten. Boote mit Solarstrom sind einfach die grüne Alternative auf dem blauen Wasser! 

Naturkundemuseum

Bei einem Berlin-Trip, darf der Museumsbesuch natürlich nicht fehlen. Und wo es doch um Umweltbewusstsein und ökologisches Handeln geht, bietet sich das Naturkundemuseum perfekt an. Nirgendwo sonst könnte man mehr über das Leben auf dem Planeten und über einen respektvollen Umgang mit diesem lernen – aus der Vergangenheit über die Gegenwart bis sogar in die Zukunft.

Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte unbedingt ins Labyrinth gehen. Das Kindermuseum in Wedding trägt durch Lernstationen und Mitmach-Interaktionen auf spielerische Weise wichtige Themen über Nachhaltigkeit und Umwelt an kleine Berlin-Besucher heran. 

Weitere Tipps für einen nachhaltigen Bummel durch Berlin-Neukölln gibt euch Redakteurin Linda bei reisen EXCLUSIV.