Manchmal muss man einfach mal rauskommen! Auch, wenn Köln noch so schön ist, ein Ausflug ins Grüne tut immer gut, um mal so richtig den Kopf frei zu bekommen. Wir verraten Euch fünf schnelle Ausflüge rund um Köln, für die ihr nicht einmal ein Auto benötigt.
Spaziergang in den Schlossgärten von Brühl
Gleich vor den Toren Kölns liegt das beschauliche Brühl. Bekannt ist vielleicht der hiesige Freizeitpark, das Phantasialand. Und nein, es ist nicht das Brühl aus dem die deutsche Tennisikone Steffi Graf kommt. Doch wusstet ihr, dass hier auch Deutschlands bekannteste Schlösser des Rokokos und Barocks liegen?
Das größere Schloss Augustusburg sieht man gleich wenn man aus dem Zug steigt. Die Anlage ist toll – auch drinnen könnt ihr dem historischen Treppenhaus einen kurzen Besuch abstatten. Über den wunderschön angelegten Schlossgarten und der riesigen, bewaldeten Gartenanlage wandert ihr schließlich einsame Alleen zum kleinen Jagdschloss Falkenlust. Hier lädt ein kleines italienisches Restaurant zum Verweilen in der Sonne ein. Seit 1984 gehören die Schlösser samt Park zu den Unesco-Welterbestätten.
Durch den jahrhundertealten Wald (Achtung: Seit 2020 sind aufgrund der trockenen Sommer Teile des Waldes wegen der Gefahr von umstürzenden Bäumen gesperrt!) führt der Weg wieder zurück. An den Wassergräben lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen. Mit etwas Glück entdeckt man hier sogar Eisvögel.
Unser Einkehrtipp: Am Eingang des Parks liegt, gleich am Bahnhof und mit Blick auf Schloss Augustusburg, das Brühler Wirtshaus am Schloss. Deftige Brauhaus-Küche, Flammkuchen, rheinische Kleinigkeiten – hier wird jeder fündig. Besonders im Sommer sitzt man schön draußen, das Ambiente wird durch die vorbeidüsenden Züge kaum geschmälert.
Persönlicher Tipp: Gleich an den Schlossgarten anschließend erwartet das LVR-Museum Max Ernst Besucher mit tollen Sonderausstellungen. Und einer Dauerausstellung zu dem Brühler Künstler, der mit seinen Gemälden, Collage und Skulpturen Weltruhm erlangte. Besonders schön sind die sogenannten „D-Pictures“ in der oberen Etage, die er seiner Frau Dorothea stets zum Geburtstag malte.
Anreise: Auf dem Parkplatz Max-Ernst-Museum/Schloss Augustusburg könnt ihr kostengünstig parken. Mit der Bahn reist es sich sehr unkompliziert von Köln-Hauptbahnhof, Köln-Deutz oder Köln-Süd in etwa 10 Minuten gleich bis zum Eingang des Schlossparks an. Unkomplizierter geht es nicht zu den Ausflugstipps rund um Köln ohne Auto. Wer mag, kann auch mit dem Fahrrad von Köln den Rhein hinunterfahren.
Streifzüge durchs Bergische Land
Östlich von Köln erstreckt sich das Bergische Land mit seinen bewaldeten Hügeln, wunderschönen Seen und einer reichen (Industrie-)Kultur. Unzählige Wanderwege führen durch die Wälder und süßen Dörfchen mit seinen Bauernhöfen. Oft geht es entlang der kleinen Flüsse, an denen die historischen Mühlen an frühere Zeiten erinnern und zu diversen Köstlichkeiten einladen.
Unsere Routen-Empfehlung für Euch: Von Rösrath im Rheinisch-Bergischen-Kreis kann man wunderschöne Rundwanderungen durch das historische Hoffnungsthal starten. Wie wäre es mit dieser (anspruchsvollen!) 20-Kilometer-Rundtour? Wer es lieber etwas entspannter mag, kann die Tour auch einfach abkürzen – die Möglichkeiten und Wege hier sind unbegrenzt.
Einkehrtipp: Am Ende dieser Tour könnt ihr in Rösrath in der Klostermühle einkehren. Das Restaurant liegt in einem wunderschön hergerichteten Fachwerkhaus, das früher Teil der Mühle des schönen Schloss Eulenbroich nebenan war. In rustikalem Ambiente kommen feinste französische sowie belgische Köstlichkeiten auf den Tisch. Der Bahnhof ist anschließend keine fünf Minuten Fußweg entfernt.
Persönlicher Tipp: Einige besonders schöne Wanderungen sind beispielsweise die Bergischen Streifzüge. Entlang der Dhünntalsperre, zum Altenberger Dom, der Müngstener Brücke, nach Schloss Burg oder einfach nur durch die wunderschöne Natur – das Bergische Land bietet jedenfalls endlose Gelegenheiten für eine kurze Auszeit gleich vor der Haustür!
Anreise: Rösrath erreicht ihr in 20 Minuten mit dem Zug von Köln Hauptbahnhof. Wer mit dem Auto anreist, für den befindet sich gleich gegenüber des Bahnhofs ein großer Park & Ride Parkplatz. Für viele der Bergischen Streifzüge ist allerdings ein Auto hilfreich.
Entlang der Sieg nach Stadt Blankenberg
Die Sieg fließt südöstlich von Köln durch das schöne Siegtal, der mehrtägige Natursteig-Sieg führt hier entlang. Ein toller Tagesausflugs-Tipp: Auf einer Anhöhe mitten im Wald befindet sich das historische Städtchen Blankenberg mit schönen Einkehrmöglichkeiten und mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang. Man kann ganz unkompliziert in 40 Minuten mit der S-Bahn aus Köln direkt anreisen. Dort angekommen kann man durch die Kopfsteinpflastergassen spazieren und den Ausblick von der Burg genießen.
Doch für die Sportlichen unter Euch empfehlen wir: Steigt schon in Hennef aus und lauft die Etappe 2 des Natursteigs-Sieg nach Stadt Blankenberg. Der Blick über die schöne Sieg ist phänomenal. Oft führt der Weg durch herrlichen Mischwald – mitunter auch mal bergauf und bergab! Doch die wunderschöne Natur entlohnt jede Anstrengung. Nach knapp 18 Kilometern hat man sich die schöne Einkehr nach Stadt Blankenberg mehr als verdient.
Einkehrtipp: Besonders lecker ist es beispielsweise im familiengeführten Restaurant Zum Alten Turm. In dem ältesten Fachwerkhaus von Stadt Blankenberg (von etwa 1600) wird nicht nur köstliches Eis selbst gemacht, sondern auch deftige Hausmannskost in Urlaubsambiente serviert. Der Rhein-Sieg-Kreis bringt übrigens auch ganz herrliche Weine hervor – die es sich hier selbstverständlich kosten lassen.
Persönlicher Tipp: Wer gleich Lust auf ein ganzes Wochenende rauskommen hat, der kann in Stadt Blankenberg im Hotel Von Landsberg in einem jüngst sanierten Fachwerkhaus unterkommen. Der Blick über die Felder ist von der Terrasse aus übrigens einfach nur herrlich.
Anreise: Wenn ihr die 18 Kilometer nach Stadt Blankenberg wandert, steigt ihr am besten in Hennef (Sieg) aus, ca. 40 Minuten direkte Zugfahrt von Köln. In Stadt Blankenberg lauft ihr anschließend vom historischen Dorfkern noch etwa eine gute halbe Stunde an der Mühle vorbei bis zur S-Bahn-Station Blankenberg (Sieg).
Fahrradtour am Rhein entlang nach Zons
In welche Richtung man auch fährt, man kann fast endlos auf beiden Seiten des Rheins spazieren oder Fahrrad fahren! Die Wege sind extrem gut ausgebaut. Allerdings an schönen Sommerwochenenden auch gern besucht.
Eine unserer liebsten Routen für eine kurze und schnelle Stadtflucht liegt im Norden Kölns. In Langel am Rhein in Köln-Merkenich führt ein gut ausgebauter Radweg auf einem Deich durch die Felder. Zu Fuß kann man gleich am Ufer der schönen Rheinstrände spazieren. Wir empfehlen Euch allerdings das Fahrrad, denn der Weg auf den Deichen ist erstaunlich gut für Räder geeignet und ihr kommt schneller voran. Nach etwa neun Kilometern erreicht man beim Landgasthaus Piwipp die erste Möglichkeit für eine schöne Einkehr. Terrasse mit Rheinblick inklusive.
Hier habt ihr auch die Gelegenheit, mit der Fähre auf die andere Rheinseite zur schönen Promenade bei Monheim überzusetzen und auf der gegenüberliegenden Seite die Rückfahrt anzutreten. Doch wir empfehlen Euch, noch unbedingt fünf Kilometer weiter nach Zons durch die schönen Rheinauen und Heidelandschaft zu radeln. Denn: Die Altstadt von Zons ist überraschend gut erhalten und lädt zu einem Bummel ein! Von der historischen Stadtmauer eingekesselt, befinden sich hier schiefe Fachwerkhäuser, alte Zolltürme, eine Burgruine und sogar eine Windmühle hinter den verwinkelten Gassen. In den Sommermonaten könnt ihr auch auf die Mühle hoch und den Blick über die schöne Stadt schweifen lassen. Viele urige Restaurants und Gasthöfe verlocken mit ihren Speise- und Weinkarten.
Ebenfalls von Zons könnt ihr auf die andere Rheinseite übersetzen und die Rückfahrt durch die grünen Wiesen, Strände und Auen antreten. In Hitdorf bringt Euch die Fähre dann wieder nach Langel zu Eurem Ausgangspunkt. Insgesamt umfasst die Tour 25 Kilometer.
Einkehrtipp: Die Einkehrmöglichkeiten auf dieser Tour sind vielseitig. Falls ihr am liebsten am Ende der Tour essen mögt: Das Restaurant »Die Fähre« gleich beim Fähranleger in Langel bietet leckere italienische Küche mit Blick auf den Rhein an – und natürlich das verdiente Kölsch nach der Tour.
Persönlicher Tipp: Im Sommer blühen gleich hinter den Höfen von Langel die Sonnenblumenfelder – ein herrlicher Anblick.
Anreise: An der Fähre Langel gibt es einen großen Parkplatz. Hier könnt ihr beispielsweise kostenlos euer Auto direkt am Startpunkt parken. Alternativ könnt ihr mit der KVB bis Chorweiler fahren, von wo es mit dem Fahrrad jetzt nur noch 10 Minuten bis nach Langel sind.
Ein Ausflug in die Eifel
Das Mittelgebirge der Eifel ist von Köln aus in etwa einer Stunde erreichbar – und verleiht einem sofort Urlaubsgefühl: bewaldete Hügel soweit das Auge reicht, dazwischen süße Fachwerk-Dörfer. Die Ausflugsorte Nettersheim und Blankenheim sind besonders gut mit dem Zug angebunden. Dort verbindet ein schöner Wander- und Radweg (15 Kilometer) die beiden Orte. Von Nettersheim geht es durch Wälder und über Wiesen bis in das Mittelalterstädtchen Blankenheim. Hier entspringt die Ahr im Keller eines Fachwerkhauses, die sich in den steilen Gassen nur so aneinanderreihen. Oberhalb liegt die Burg, in der eine Jugendherberge beheimatet ist. Schnuckelige Shops laden zum Bummeln ein, bevor es wieder gen Köln geht.
Einkehrtipp: Das Bistro Landlust liegt super schön in einem von Holzbalken getragenen Haus mit Blick auf die Burg. Drinnen sitzt es sich besonders urig, serviert werden leckere Flammkuchen und köstliche Torten.
Persönlicher Tipp: Im Herbst ist es in der Eifel besonders schön! Dann leuchten nicht nur die Wälder in allen Farben. Wer sich ein wenig auskennt, kann hier dann auch prima Pilze sammeln und sich Zuhause seinen eigenen Flammkuchen belegen.
Anreise: Nach Nettersheim fährt man stündlich in ca. einer Stunde von allen großen Kölner Bahnhöfen. Blankenheim (Wald) ist eine Station weiter – nach einer 20-minütigen Busfahrt gelangt man in den historischen Ortskern. Wer mit dem Auto anreist: In Blankenheim befindet sich ein großer Parkplatz gleich am Schwanenweiher unterhalb der Burg. Wer nun die Strecke wandern mag, der fährt von hier mit Bus und Bahn nach Nettersheim und läuft quasi zum Auto zurück.