Gemeinsam mit dem Dom, dem Karneval und dem Rhein bilden die Brauhäuser das Fundament Kölns. Wer die Kölner Seele verstehen möchte, muss die Brauhäuser aufsuchen, aus kleinen Gläsern das süffige Kölsch trinken und vor Ort mit den Leuten reden. Das ist bei den bekannten Adressen in der City oder in der Altstadt möglich. Viele Einheimische aber suchen lieber die Brauhäuser in ihren eigenen Vierteln auf. Auch weil das Kölsch hier 30 bis 40 Cent günstiger ist. funkyGERMANY stellt euch fünf der stimmungsvollsten und geselligsten Brauhäuser Kölns vor.
Malzbier-Brauerei Gerhard Fischenich
In ihrer jetzigen Form ist die Malzbier-Brauerei Gerhard Fischenich noch so neu, dass auch viele Kölner nicht von ihrer Existenz wissen. Tatsächlich aber befindet es sich in einem Traditionsadresse ganz in der Nähe des Univiertels. Das Haus wird von den Inhabern des gegenüberliegenden Haus Töller betrieben, die zugleich die Versorgung mit Päffgen Kölsch aus dem Holzfass sicherstellen. Auf der kleinen Speisekarte stehen Gulasch, Kartoffelsuppe und die bei den Gästen besonders beliebte Grillhaxe. Der Eingang des herrlich altmodischen Lokals wird wie in alten Zeiten von einer Gaslaterne erleuchtet. Direkt dahinter befindet sich der vielleicht schönste Schankraum der Stadt. Die Theke ist so klein, dass man garantiert mit anderen ins Gespräch kommt.
Malzbier-Brauerei Gerhard Fischenich, Weyerstraße 71, 50676 Köln, Tel. 0221 258 93 16 (nur Do bis Sa)
Max Stark
Lokale Prominenz, Stammgäste und trinkfreudige Gesellschaften sind im »Starkse Max« zu gleichen Anteilen vertreten. Auch ist die Traditionsgaststätte, deren Geschichte bis ins Jahr 1889 zurückreicht, die vielleicht größte Attraktion des Kunibertsviertels. Das Brauhaus kommt ohne Musik und ohne Karneval aus. Dafür gibt es gute Brauhausküche, schlagfertige Köbesse (die hier auch schon mal weiblich sind) und natürlich frisch gezapftes Päffgen Kölsch.
Max Stark, Unter Kahlenhausen 47, 50668 Köln, Tel. 0221 200 56 33
Früh em Veedel
Ein kleiner Raum, in dem alle zusammenstehen und gemeinsam trinken. So wird das kölsche Leben in einem bekannten Lied besungen. Wer das für einen Mythos hält, wird im Früh em Veedel eines Besseren belehrt. Hier in der Südstadt wird das Brauchtum unaufgeregt praktiziert. Die Kneipe existiert bereits seit 1886 und war im Volksmund lange als Invalidendom bekannt, weil sich hier Rentner und Veteranen getroffen haben, um den Tag mit einem Schnaps zu beginnen. Auf den Teller kommt im angrenzenden Restaurant überwiegend deftige rheinische Küche. Doch keine Angst: wer das Essen vergessen hat, kann als Plan B im Schankraum eine Frikadelle bestellen. Das Kölsch ist mit 1,50 Euro sagenhaft preiswert.
Früh em Veedel, Chlodwigplatz 28, 50670 Köln, Tel. 0221 31 44 70
Brauhaus Pütz
Im Brauhaus funktioniert das mit dem Bier so: Der Köbes kauft dem Lokal ein Fass Kölsch ab und veräußert dieses an die trinkfreudigen Kunden auf der ihm zugeteilten Fläche. Im Brauhaus Pütz wird der Nachschub dank dieses Systems besonders schnell gewährleistet. Das Lokal in der Engelbertstraße ist neuerdings eine Filiale der Brauerei an der Malzmühle. Wer es zum ersten Mal betritt, staunt über die weitläufigen Katakomben. Zum frisch gezapften Kölsch schmecken das Gulasch Krüstchen oder der Brauhausteller. Für den größeren Appetit reicht die Skala vom Kassler mit Sauerkraut bis hin zur wuchtigen Schweinshaxe mit Bratkartoffeln. Mahlzeit!
Brauhaus Pütz, Engelbertstraße 67, 50674 Köln, Tel. 0221 21 11 66
Reissdorf am Griechenmarkt
Das Griechenmarktviertel ist eine weitgehend touristenfreie Zone. Oder anders gesagt: hier sind die Kölner unter sich. Entsprechend gesellig geht es auch im recht modern eingerichteten Stammbrauhaus von Reissdorf zu. Hier kommen seit 1992 Leute aller Altersklassen und aus allen Milieus zusammen. Auf der umfangreichen „Fooderkaat“ stehen neben rheinischen Spezialitäten auch Currywurst, Rumpsteak sowie ein paar vegetarische Gerichte. Wer mag, kann aber auch einfach eine Kleinigkeit wie einem Halven Hahn bestellen.
Kleiner Griechenmarkt 40, 50676 Köln, Tel. 0221 21 92 54