Trinken ohne Kater. Das verspricht die Bar Zeroliq in Berlin. Deutschlands erste alkoholfreie Bar hat vor wenigen Monaten im hippen Stadtteil Friedrichshain ihre Pforten geöffnet. Gesunder Genuss und geselliges Miteinander sollen hier Hand in Hand gehen.
Das Konzept ist radikal und banal zugleich: Wer die Bar Zeroliq besucht, hat eine große Auswahl an Getränken, die ohne Alkohol auskommen. Darunter befinden sich herkömmliche Getränke, denen die Prozente genommen wurden. Alkoholfreie Cocktails ergänzen das Angebot.
Um dem Anspruch gerecht zu werden, die besten Getränke dieser Art zu servieren, hat sich Team durch Hunderte alkoholfreier Weine, Biere und Sekte probiert. Aus diesem mittlerweile doch ziemlich umfangreichen Angebot haben Gründerin Slavena Korsum und ihre Mitstreiter rund 30 Craft Biere, zehn Weißweine, fünf Rotweine und fünf Sekte herausgefiltert.
Besonderen Stellenwert genießen darüber hinaus die wechselnden Longdrinks und Cocktails. Die von erfahrenen Bartendern entwickelten Getränkekreationen werden im Zeroliq auf Basis von alkoholfreien Destillaten zubereitet. Damit möchte das Team den Beweis antreten, dass alkoholfreie Cocktails ein vollwertiger Ersatz sind. Dabei müssen sich die Drinks nicht auf Eis, Sirup und Saft als Zutaten beschränken. Viel mehr bedienen sie mit Hilfe frischer Zutaten ein spannendes Geschmacksspektrum, das von herb über erfrischend bis blumig reicht.
Das Konzept der alkoholfreien Cocktails ist natürlich alles andere als neu. Auch gehobene Restaurants wie The Bayleaf in Köln haben eine alkoholfreie Cocktail-Begleitung zum Menü im Angebot. Andersorts heißen die Kreationen schlicht „Virgin Cocktails“, die bevorzugt von den Kindern wohlhabender Eltern bestellt werden.
Die alkoholfreie Bar in Berlin allerdings möchte eine typische Berliner Hipster-Bar sein. Nur eben ohne Alkohol. Dazu gehört ein entsprechendes Interieur mit dunklen Wänden, warmem Licht, viel Holz, grünen Pflanzen und abstrakten Gemälden.
Das Ende der ewigen Apfelschorle
Unter dem Strich möchte das Haus schlicht das Angebot der Metropole erweitern. Vor nicht allzu langer Zeit etwa waren Leute dazu verdammt, auf Apfelschorle zurückzugreifen, wenn sie keinen Alkohol trinken möchten. Dem wollten die Betreiber etwas nun eine bisher nie dagewesene Auswahl entgegensetzen. Dazu gehören auch Getränke abseits des geschmacklichen Mainstreams. Wer entdeckungslustig ist, etwa kann auch neuartige Kreationen aus fermentierten Trauben erkunden.
Als Bierliebhaber habe ich einen Ort vermisst, an dem es eine schöne Auswahl an alkoholfreien Craft-Bieren gibt.
freut sich Mitgründer Peter Kenzelmann über das umfangreiche Sortiment.
Im Zeroliq können Freunde dieser Getränke Experimentieren, Ausprobieren und Diskutieren. Dazu gibt es vegane Tapas.
Es wird interessant zu sehen, ob die Geschäftsidee aufgeht. Im Prinzip spricht ja nichts dagegen. Schließlich gibt es in Berlin, wo Rauchen in Kneipen noch erlaubt ist, auch einen Markt für Nichtraucherkneipen. Der Vergleich mag hinken, weil der Alkohol sich weder in den Klamotten festsetzt noch die Luft verpestet. Aber vielleicht entpuppt sich die Gesellschaft von lauter nüchternen Menschen ja als so angenehm, dass die Gäste lieber ein Etablissement voller Abstinenzler aufsuchen.
Zeroliq Bar Berlin
Boxhagener Straße 104
10245 Berlin
www.zeroliq.com
Do–Sa 17–0 Uhr
