Die Hauptstadt Frankens (und zweitgrößte Stadt Bayerns) ist jeden Besuch wert. Finden wir zumindest. Und auch wenn knackige Würstchen und lecker Bierchen natürlich zu den Top Hits gehören, hat die Stadt doch noch weit mehr zu bieten. Hier sind sechs Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten für ein gelungenes Wochenende in Nürnberg.
Kaiserliche Kultur – die Kaiserburg Nürnberg
Nürnberg hat eine lange und reiche Geschichte – und nichts macht das deutlicher, als die gigantische Kaiserburg, die weithin sichtbar als steinernes Wahrzeichen über der Stadt thront. Im Spätmittelalter hielten die Kaiser in Nürnberg oftmals Reichsversammlungen ab und wohnten in dieser Zeit auf der Burg.

Das mächtige Gemäuer ist also fast schon ein Pflichtbesuch und der Aufstieg erstaunlich gut machbar – von der Pegnitz aus vielleicht eine Viertelstunde. Oben angekommen, winkt als Belohnung ein traumhafter Ausblick auf die Stadt. Und wer sich tiefergehend damit beschäftigen will, warum Nürnberg den römisch-deutschen Kaisern so wichtig war, wirft einen Blick ins Burgmuseum.
Kaiserburg Nürnberg, April bis September 9–18 Uhr, Oktober bis März 10–16 Uhr
Ab unter die Erde – Führung durch die Nürnberger Felsengänge
Schon eine anfängliche Auseinandersetzung mit Nürnberg und Franken ganz allgemein zeigt: Bier steht hier hoch im Kurs. Und zwar nicht irgendein Bier. Wie überall sonst in Franken trinkt man zwar auch in Nürnberg gerne Helles. Aber ebenso beliebt ist das stadteigene Rotbier.

Dass die Nürnberger es schon immer ernst meinen mit ihrer Bierversorgung, zeigen die gut 25.000 Quadratmeter messenden Felsengänge, die brave Bürger über die Jahrhunderte in ihren Berg geklöppelt haben. Grund dafür war, dass die Unmengen an Bier, die in der Stadt gebraut wurden, irgendwo gelagert werden mussten. Und zwar bei möglichst gleichbleibenden, niedrigen Temperaturen. Wem beim Gedanken an schmale Gänge unter der Erde nicht mulmig wird, sei eine der vielen lehrreichen und unterhaltsamen Führungen empfohlen.
Führung durch die Historischen Felsengänge, ca. 60 Minuten, € 12 / € 9 ermäßigt
„Mit Ecken und Kanten“ – Shoppen ohne schlechtes Gewissen
In Deutschland (und nicht nur da) wird zu viel weggeworfen, was man eigentlich noch gebrauchen kann. Und wir reden hier nicht nur von Lebensmitteln. Auch in der Mode werden leicht fehlerhafte Produkte oder Ladenhüter irgendwann einfach vernichtet. Dagegen setzt sich die Nürnberger Boutique „Mit Ecken und Kanten“ ein.


In dem kleinen, hübschen Geschäft werden allerlei Klamotten und Accessoires verkauft, die aufgrund kleinerer Mängel als B-Ware nicht den Weg in den regulären Handel geschafft haben. Zu reduzierten Preisen können sie hier doch noch an den Mann oder die Frau gebracht werden. Fast Fashion bleibt draußen, auf die Kleiderstangen kommen nur nachhaltige Brands mit einem zukunftssicheren Konzept. Wir finden das top!
Mit Ecken und Kanten, Hans-Sachs-Gasse 9, Mo–Sa 12–18 Uhr
Geschmacksreise – Nürnbergs kulinarische Highlights
Es gibt zu viele lokale Leckereien, als dass wir hier eine ganz besonders herauspicken sollten. Alle sind es wert, bei einem Besuch in Nürnberg probiert zu werden. Hier ein kleiner Überblick: Da sind etwa die Nürnberger Rostbratwürste. Ganz traditionell werden diese mit Sauerkraut oder Kartoffelsalat auf einem Zinnteller serviert. Beliebt ist aber auch die Variante „Drei im Weckla“, also drei Würste im Brötchen auf die Hand – nahezu an jeder Ecke in der Altstadt zu haben und immer lecker.


Dann gibt es den Nürnberger Lebkuchen, auch außerhalb der Weihnachtszeit als Mitbringsel geeignet. Uns hat es besonders bei der Lebküchnerei Düll geschmeckt. Tipp: Als „Lebkuchenbruch“ werden beschädigte oder unpassende Stücke verkauft, die geschmacklich aber genauso gut sind – dafür wesentlich günstiger. Und schließlich natürlich noch das Bier. An warmen Tagen gibt es keinen besseren Spot als das Café „Der Wanderer“ mit Bierausschank gleich unterhalb der Burg, wo sich gefühlt halb Nürnberg versammelt und die warme Sonne bei einem kühlen Bier genießt.
Heitere Aussichten – Bestens unterkommen im „The Cloud One“
Um eine Stadt wie Nürnberg richtig kennenzulernen, braucht es auf jeden Fall mehr als nur einen Tag Besuchszeit. Will heißen: der geneigte Städtereisende muss irgendwo für die Nacht unterkommen. In unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof (im Grunde schon zum aus dem Zug und direkt ins Bett fallen) bietet sich dafür das „The Cloud One“ an.

In dem modernen und stylishen Hotel hat es alles, was man von einer für einen Citytrip geeigneten Unterkunft erwarten kann: bequeme Betten, um die vom Umherstreifen müden Knochen auszuruhen; reichlich Ruhe, um die gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten; ein umfangreiches Frühstücksbuffet (natürlich mit Würstchen!), um Energie für den nächsten Sightseeing-Trip zu sammeln und vor allem eine elegante und hippe Rooftop-Bar mit vorzüglichen Drinks – von lecker Bierchen bis zum Trendhit Espresso Martini, erstklassiger Atmosphäre dank eleganter Loungemöbel und entspannter Beleuchtung sowie einer atemberaubenden Aussicht auf die Stadt. Aus dem 14. Stock hat man mit dem richtigen Objektiv alles auf einem Bild: Kaiserburg, Lorenzkirche, den blauen Himmel und darunter das Meer der ziegelroten Nürnberger Dächer.

Das gepaart mit der hervorragenden Anbindung und der Lage direkt an der Altstadt machen das Hotel nahezu unschlagbar als Base Camp für den Ausflug nach Nürnberg.
The Cloud One Hotel Nürnberg, Bahnhofsplatz 1
Rooftop-Bar So–Do 11–1 Uhr, Fr+Sa 11–2 Uhr
Nonstop knipsen – Die Stadt von ihren schönsten Seiten
Vielleicht eine Berufskrankheit: Uns hat es einfach Spaß gemacht, mit der Kamera durch die Stadt zu laufen. Nürnberg ist eine echte Schönheit und nicht gerade arm an knipsenswerten Motiven. Ob nun die malerischen Fachwerkhäuser in der Weißgerbergasse, die imposante Kaiserburg mit ihren nach dem Himmel greifenden Türmen, der filigran gearbeitete Schöne Brunnen am Hauptmarkt oder der zweigeteilte Henkersteg, der mitten in der Altstadt über die Pegnitz führt. Am besten nimmt man die Kamera erst gar nicht aus der Hand.

