Auf Schienen durch die Natur ruckeln. Links und rechts des Weges ziehen Landschaften vorbei. Lichte Höhen. Dunkle Wälder. Bildschöne Täler. Spiegelnde Seen. Das ist echte Bahn-Romantik, die nicht nur Eisenbahnfans glücklich macht. Alles einsteigen zu sechs nostalgischen Fahrten durch den Schwarzwald! In alphabetischer Reihenfolge, denn wir können uns nicht entscheiden, welche Fahrt am schönsten ist. Die Züge im Schwarzwald.
Achertalbahn
1898 eröffnet, feiert die Achertalbahn, der erste unserer Züge im Schwarzwald, in diesem Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum und da besondere Anlässe besondere Erlebnisse erfordern, wird dieses Event mit einer Sonderfahrt gefeiert. Unter dem Motto »Mit Volldampf in die Vergangenheit« setzt sich das vom Achentaler Eisenbahnverein betriebene Dampfzügle mit seinen aus der Jahrhundertwende stammenden Waggons in Achern in Bewegung. Zunächst zuckelt der Zug ganz gemütlich vorbei an Obstplantagen, doch dann – auf den letzten Kilometern – muss sich die Lok ganz schön anstrengen, um durch das gewundene Tal der Acher den Endbahnhof Ottenhöfen zu erreichen. Die Fahrgäste sitzen derweil gemütlich und schauen die Landschaft mit einer der vielbesungenen »Mühlen im Schwarzwäldertal«, der Rainbauernmühle, vorbeiziehen.
Albtalbahn
Was dampft denn da entlang der Alb? Es ist die Albtalbahn, die im Norden der Ferienregion bei Karlsruhe den Alb-Fluss auf seiner ganzen Länge durch den Schwarzwald begleitet. Bahnromantiker erleben mit dem historischen Dampfzug zwischen Karlsruhe und Bad Herrenalb sowie den Zwischenhalten in Ettlingen, Busenbach, Etzenrot, Marxzell und Frauenalb echte Bahngeschichte. Abfahrt!
Dreiseenbahn
Auf neunzehn Kilometern werden auf einer Fahrt mit der historischen Dampfbahn der Titisee, der Windgfällweiher und der Schluchsee im Hochschwarzwald angesteuert. Südöstlich von Freiburg startet die Reise der Dreiseenbahn, auf der das Zugpersonal übrigens original Uniformen aus den 1950er-Jahren trägt und somit eine besonders authentische Stimmung aufkommt. In der historischen Bahn führt nun die Route am Titisee entlang, bevor der Zug am idyllisch gelegenen Windgfällweiher hält, um schließlich am südlichsten Punkt des Schluchsees in Seebrugg zu enden. Dort, auf 930 Metern Höhe, ist der Stausee der größte Schwarzwälder Badesee. Hinein in die Fluten!
Kandertalbahn
Eine Eisenbahnfahrt mit erlebbarer Eisenbahnhistorie für die ganze Familie hat die Kandertalbahn im Angebot. Diese klassische Nebenbahn im südlichen Schwarzwald zweigt in Haltingen, fünf Kilometer nördlich von Basel, von der Rheintalbahn ab und führt über eine Strecke von 13 Kilometern durch das liebliche Kandertal ins Töpferstädtchen Kandern. 45 Minuten dauert die Fahrt, die von Mai bis Oktober angeboten wird. Jeden Sonntag wird dann im Chanderli – wie die Bahn im Dialekt genannt wird – zwischen Kandern und Haltingen dreimal hin und dreimal zurück gependelt.
Murgtalbahn
Die Fahrt mit der Murgtalbahn durch zahlreiche Brücken und Tunnels kommt einer Reise mit einer Gebirgsbahn gleich. Vom Karlsruher Hauptbahnhof über Rastatt, Gaggenau und Gernsbach führt der Weg bis nach Weisenbach. Ganz besonders sehenswert ist übrigens das Tennetschlucht-Viadukt, kurz hinter Langenbrand-Bermersbach, eine der wenigen erhaltenen originalen Steinbrücken. Nach Passieren von Forbach mit seiner charakteristischen Kirche weitet sich das Tal hinter Schwarzenberg. Und bald wird über Klosterreichenbach nach etwa zweieinhalbstündiger Fahrtzeit der Zielort Baiersbronn erreicht.
Sauschwänzlebahn
Es heißt, die Sauschwänzlebahn, unser letzter der Züge im Schwarzwald, sei eine der bekanntesten und zugleich eine der schönsten Zugstrecken der Ferienregion. Von Blumberg-Zollhaus schlängeln sich die Gleise durch den Süden des Schwarzwaldes bis nach Weizen. Auf 25 Kilometern über vier Brücken, durch sechs Tunnel und wieder zurück ist der Weg gesäumt von herrlichen Ausblicken in die Täler der Umgebung und in die Wutachschlucht. Und dabei haben die Loks einiges zu tun, schließlich gilt es 231 Höhenmeter zu überwinden. Wer Glück hat, bei gutem Wetter unterwegs zu sein, der kann sogar während der Fahrt die Alpen erkennen. Wer sich übrigens fragt, woher der merkwürdige Name kommt: der Streckenverlauf erinnert an ein geringeltes Schweineschwänzchen. Ach so! Und wer sich zwischendrin gern mal die Beine vertreten möchte, der macht sich entlang des zwölf Kilometer langen Eisenbahnwanderwegs von Blumberg nach Lausheim auf. Und springt auf dem Rückweg auf den Zug auf.