Überall stehen sie herum, mal versteckt, mal ganz offensichtlich. Wir gehen täglich dran vorbei, auf dem Weg zur Arbeit, beim Shoppen in der Stadt oder beim Gang durch die Natur. Und manche wohnen sogar in einem von ihnen: Denkmäler. Einmal im Jahr werden Tausende davon beim Tag des offenen Denkmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 2025 findet der Tag am 14. September statt. Und nun steht das Programm fest. Wir haben fünf unserer Highlights rausgesucht.
Ein großes Hallo – Das Kultur- und Kongresszentrum Gera
Es sieht auf den ersten Blick etwas nach schnöder Verwaltung aus, doch das 1981 eröffnete Kultur- und Kongresszentrum Gera ist ein Paradebeispiel der sogenannten Ostmoderne. Und als solches ist es für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals der Schauplatz für die große Eröffnungsveranstaltung. Der große Platz vor dem Zentrum wird am 14. September zur Schaufläche für den Denkmalschutz, mit einem vielfältigen Bühnenprogramm und zahlreichen Führungen. Und schon am Vorabend spielt das Bundesjazzorchester bei einem Deutschlandfunk-Konzert für den guten Zweck im Zentrum. Ab nach Gera!

Unübersehbar – Der Teufelsberg in Berlin
Wer schon einmal durch den Westen Berlins gefahren ist, kann dieses Denkmal unmöglich übersehen haben: Hoch oben auf einem künstlichen Hügel ragen riesige, weiße Sphären in den Himmel und thronen über dem umliegenden Grunewald. Im Kalten Krieg dienten die Kugeln den Amerikanern als Abhörstation, seit den 90er-Jahren ist das Gelände fest in der Hand der kreativen Geister der Hauptstadt. Und unter dem Trümmerberg liegt sogar noch das Fundament einer unfertigen NS-Fakultät. Am Tag des offenen Denkmals ist das Ortskuratorium Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vor Ort (11-16 Uhr), um über die Anlage und die Arbeit der Stiftung zu informieren.

Speicherplatz freigeben – Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Ein Paradebeispiel für Umfunktionierung ist dieser Teil des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen. Denn der 76 Meter hohe Klinkerturm mitten in Duisburg wurde ursprünglich als Getreidespeicher genutzt, heute ist er einer der größten Archivbauten Europas. Tausende Archivalien zur rheinischen Geschichte lagern auf den 22 Etagen. Zum Tag des offenen Denkmals werden fünf Führungen (ab 10.30 Uhr, jeweils stündlich) für je 20 Personen angeboten (Anmeldung erforderlich). Außerdem können sich Interessierte in zwei Workshops am Entziffern alter Schriften versuchen.

Beste Aussichten – Die Klause Kastel über dem Saartal
Nicht nur am Mittelrhein thronen allerlei historische Räumlichkeiten an den Hängen des Flusstals, auch im Saartal lohnt sich der Blick die Berge hinauf. Etwa 40 Minuten von Trier entfernt ziert die Klause Kastel das Tal und sticht als charakteristisches Sandsteingebäude gut sichtbar aus der grünen Natur heraus. Ursprünglich als ein Rückzugsort für Mönche errichtet, wurde die Klause erst zur Kapelle ausgebaut und war später sogar Grablege für einen König. Am 14. September wird von Gästeführer Hans-Jürgen Knopp eine lehrreiche Tour angeboten (14 Uhr) sowie eine geführte Tour in Gewandung (11 Uhr), auf der noch weitere Denkmäler in unmittelbarer Nähe angesteuert werden.

Kassensturz mit Publikum – Der Bundesfinanzhof in München
Auch wenn öffentliche Finanzen manche als Thema etwas langweilen mögen, ist die Gelegenheit zum Tag des offenen Denkmals in München doch ziemlich spannend. Denn anlässlich seines 75-jährigen Bestehens öffnet der Bundesfinanzhof seine Türen für die Öffentlichkeit. Und das sind ziemlich schicke Türen, denn die Behörde ist im sogenannten Fleischerschlösschen in München-Bogenhausen untergebracht, einem schmucken Klassizismusbau. Von 10 bis 15.10 Uhr werden hier alle zehn Minuten je 45-minütige Führungen angeboten, also ein ziemlich volles Programm. Dabei erfahren Besucherinnen und Besucher nicht nur bauliche Eigenheiten, sondern auch Spannendes über Geheimverträge und weitere historische Sonderlichkeiten.

Was gibt es zum Tag des offenen Denkmals noch zu wissen?
Seit 1993 ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einmal im Jahr den Tag des offenen Denkmals aus. Damit möchte sie das Bewusstsein auf die etwa eine Million Denkmäler in Deutschland schärfen – und auch darauf hinweisen, dass diese sich nicht von selbst erhalten. Bundesweit sind am 14. September um die 10.000 Ehrenamtliche im Einsatz, um Interessierten den Einblick in rund 6.000 Denkmäler zu gewähren. Das volle Programm und noch mehr Informationen zum Tag des offenen Denkmals 2025 findest du auf www.tag-des-offenen-denkmals.de.
📅 Wann? Am 14. September 2025
📍 Wo? An 6.000 Denkmälern in ganz Deutschland
🚶♀️➡️ Was unternehmen? Mehr als 8.000 Veranstaltungen, Führungen und Workshops
💻 Mehr Infos? Gibt es auf der offiziellen Website des Tag des offenen Denkmals.