Ob Fair Fashion, Slow Food oder Ökotourismus: Nachhaltiger Konsum liegt im Trend und findet immer mehr Fans. funkyGERMANY kennt die Adressen für Inspirationen zum Green Shopping in Süddeutschland.
Baden-Baden
Weine mit Wucht gibt es beim Bio-Weingut Maier. Im wahrsten Sinne, denn Chef Volker Maier ist nicht nur Winzer, sondern auch Kugelstoßer. Enthusiasmus, Selbstdisziplin und Perfektionismus bilden für den Zwei-Meter-Mann das Erfolgsrezept. Auf dem Sportplatz und im Weinberg. Die Formel geht auf: In seinen Steillagen vor den Toren Baden-Badens gedeihen charakterstarke Weine. Seit 2015 ist das Weingut Ökobetrieb, mit dem Jahrgang 2018 folgte die Bio-Zertifizierung. Wer nach der Verkostung der guten Tropfen das Auto lieber stehen lässt, kann bei den Maiers auch übernachten. Ebenfalls unter Öko-Standards, versteht sich. Das betriebseigene Gästehaus Wein-Bleibe mit acht Zimmern liegt direkt gegenüber vom Weingut. Prösterchen!
Freiburg
Die Green City Freiburg gilt als eine Pionierstätte der Umweltschutzbewegung. Schon 1970 wurde in der Stadt im Breisgau ein Nachhaltigkeitsprozess angestoßen, der bis heute andauert. Entsprechend groß ist das Angebot an fairen Shopping- und Genussangeboten. Es reicht von Öko-Mode bis zum Bio-Restaurant. Auch umweltbewusste Kaffeefans kommen auf den Geschmack: Die Erlebnisrösterei Elephant Beans ist Slow-Food-Förderin. Direkthandel und Transparenz werden hier großgeschrieben: Weg und Finanzierung der Bohne – vom Baum bis in die Tasse – ist zu jeder Zeit nachvollziehbar. Verkostet wird im kleinen Rösterei-Café oder man bestellt einfach für unterwegs. Natürlich kann auch im Webshop für zu Hause bestellt werden.
Heidelberg
Re- und Upcycling stehen im Mittelpunkt bei den Heidelberger Schmuckdesignerinnen Julia und Stefanie Gerner von fremdformat. Bei der Herstellung wird bewusst auf umweltschonende Nutzung von Ressourcen geachtet. Aus Abfällen der metallverarbeitenden Industrie werden nachhaltige und einzigartige Schmuckstücke erschaffen. Formgebend sind dabei stets die verwendeten Ausschüsse, Verschnitte und Stanzreste. Auf konfliktbehaftete Edelmetalle und -steine wird bewusst verzichtet und auch für vergoldete oder silberne Produkte werden ausschließlich recycelte Materialien verwendet.
Karlsruhe
Mitten in der Fächerstadt liegt FaireWare, ein Laden, in dem bewusster Konsum zelebriert wird und wo es nützliche, nachhaltig produzierte, fair gehandelte Alltagsgegenstände aller Art gibt – und das vom nützlichen Elektrogerät bis hin zum wirklich coolen Rucksack. Inhaberin Gabriele Merx bietet ihrer Kundschaft somit Gelegenheit zum Shopping ohne Gewissensbisse. Verschiedene Piktogramme geben interessierten Käufern Informationen zu den verwendeten Rohstoffen, den Produktionsbedingungen und der Umweltfreundlichkeit der Waren. Wer den Weg nach Karlsruhe nicht schafft, schaut in den Onlineshop.
Mannheim
Nachhaltigkeit als Lebensphilosophie, so sehen das Robert Stimac und Kollegin Verena Mayer als urbane Indoorfarmer von In the Green. Ganzjährig produziert das Duo in Mannheim Microgreens, gesunde und aromatische kleine Gemüse- und Kräuterpflanzen. Wer sich die Mini-Vitaminbomben nach Hause holen möchte, kann sich direkt an die Farmer wenden oder im eigenen Onlineshop bestellen.
Pforzheim
Seit Herbst 2020 lädt eine besondere Radroute dazu ein, die naturnahe Seite von Pforzheim kennenzulernen. Die rund 50 Kilometer lange Hoftour des Projekts HoferFAHRung führt vom Stadtzentrum zu zehn landwirtschaftlichen Betrieben im nördlichen Enzkreis. Im Gespräch mit den Produzentinnen und Erzeugern oder auch über die Infotafeln am Weg werden Arbeit und Produkte vorgestellt und wird zudem ein hautnaher Einblick in die Bio-Musterregion ermöglicht. Bei so viel Abwechslung rücken selbst die schweißtreibenden 447 Höhenmeter der Strecke in den Hintergrund. Wie gut, dass die langen Abfahrten so herrlich entspannend sind.
Stuttgart
Im Juni 2019 eröffnete im Stuttgarter Westen mit dem Raupe Immersatt das erste Foodsharing-Café Deutschlands. Hier finden Lebensmittel, die sonst in der Tonne gelandet wären, dankbare Abnehmerinnen und Weiterverwerter. An den Fairteiler-Schränken darf sich jeder bedienen. Abgabe und Mitnahme sind kostenlos und bei den vor Ort verzehrten Speisen und Getränken kann gezahlt werden, so viel man möchte. Ermöglicht wurde das Café über eine Crowdfunding-Kampagne und bis heute gibt es viele Befürworter und Unterstützerinnen des nachhaltigen Projekts. Neben dem Cafébetrieb wird in regelmäßig stattfindenden Kochkursen, Schnippeldiskos und Themenvorträgen für das Thema Lebensmittelverschwendung sensibilisiert.
Ulm
Shopping in Süddeutschland: Nahe der Donau, im malerischen UImer Fischer- und Gerberviertel, liegt der Fair Fashion Store Krawall & Liebe samt eigener Schneiderei. Besitzerin Annemarie Brückner hat klare Prinzipien: Fairness gegenüber Mensch und Umwelt, Reparieren statt Wegwerfen, Klasse statt Masse, Verantwortung übernehmen. Faire Labels und selbstentworfene Kollektionen werden ergänzt durch Schals, Schmuck, Schuhe und weitere Accessoires. Auf Online-Handel wird bewusst verzichtet. Es soll lieber in Ruhe und Herzlichkeit vor Ort anprobiert werden. Zum Beispiel in Kombination mit dem Besuch einer der hier regelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen.
