Na, wer kennt Giengen an der Brenz? Moment – weiterlesen lohnt sich! Insbesondere für Familien. Denn die charmante Kleinstadt am östlichen Ausläufer der Schwäbischen Alb lockt mit spannenden Erlebnissen in einem entspannten Urlaub.
Für die Kleinen und die Omis
Mein erstes Kuscheltier war ein Elefant. Er war nicht groß, ich konnte ihn mit mir rumtragen, ihn kämmen, kuscheln – eben das, wofür so ein Tierchen da ist. Das gefiel meiner Oma jedoch nicht so gut. Der Elefant war in ihren Augen zu schade, um mit ihm zu spielen. Angucken? Ja. Anfassen? Bloß nicht! Er ist von Steiff und für die Kriegsgeneration meiner Großeltern war er ein Vermögen wert. Ich habe ihn heute noch: Er hockt in einer Tüte im Keller und sieht aus wie neu. Der Knopf im Ohr – das Markenzeichen von Steiff – sitzt. So als wäre er nicht 45 Jahre alt. Natürlich habe ich das wertvolle Elefäntchen mal gegoogelt. Und einiges erwartet. Oma hat da eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut. Das Ergebnis? Nicht der Rede wert.
Wie hätte meine Oma gestaunt, wenn sie durch das Steiff Museum spaziert wäre, wo Kinder tatsächlich die lebensgroßen Tiger beklettern? Plüsch zum Anfassen, um nur eine Attraktion des Museums zu nennen. Hier erfährt Groß und Klein wie die Steiff-Geschichte vor mehr als 140 Jahren begann. Margarete Steiff erschuf in Giengen, mit dem Elefäntle, das erste Stofftier der Welt und auch der weltberühmte und von Elvis besungene erste Teddy wurde dort geboren. Im Museum können Besucher zusehen, wie die Plüschtiere gefertigt werden, sie können die Nähstube der berühmten Giengener Tochter bestaunen sowie auf der 15 Meter langen Schlangenrutsche eine rasante Rutschpartie unternehmen.
Für Entdecker:innen
Mit 587 Metern ist die Charlottenhöhle eine der längsten Schauhöhlen Süddeutschlands und die längste begehbare Tropfsteinhöhle der Schwäbischen Alb. 1893 wurde sie entdeckt und erhielt ihren Namen nach der damaligen Königin Charlotte von Württemberg. In den Jahrtausenden ihrer Entstehung wurde ein regelrechtes Tropfsteinparadies kreiert. Heute noch sind Spuren der Höhlenbären sichtbar. Insbesondere an glatt polierten Felsflächen. Denn hier rieben sich die Ur-Säuger eifrig und wurden so den Schlamm oder das lästige Ungeziefer im Fell los.
Die Felswelten unter der Erde faszinieren – in Szene gesetzt durch ein cleveres Lichtspektakel. So wird die Höhle zu einem Kunstwerk der Natur. Sollte es die kleinen Gemüter widererwartend doch nicht vom Hocker hauen, ist es gut zu wissen, dass es auf dem Gelände der HöhlenErlebnisWelt einen Abenteuer- und Wasserspielplatz gibt.
Was wir ansonsten noch empfehlen?
Im Archäopark Vogelherd in Niederstotzingen etwa kann man sich in das Reich der Eiszeitjäger begeben – und bei einer Führung auf der Stauferburg Katzenstein eine der ältesten erhaltenen romanischen Burganlagen Süddeutschlands entdecken.Und was danach? Vielleicht eine Führung durch die ehemalige Reichsstadt, ein gemütlicher Spaziergang am Uferweg entlang der Brenz oder eine Stippvisite im bunten Skulpturenpark vor der Stadtmauer? Sagen wir es so: Nicht nur Oma hätte es hier toll gefunden, Giengen ist ein Geheimtipp für die gesamte Familie.