Die Clubs in Berlin sind legendär. Ins Berghain möchte jeder einmal. Und weil das so ist, ist die Schlange lang. Aber wohin kann man noch, um in der Hauptstadt die Nacht zu einem Erlebnis zu machen? Hier sind unsere funky Tipps.
Solar
Wer es gediegen mag, dem sei ein himmelhochjauchzender Ort empfohlen: Solar – am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg. Es ist nichts Neues am Clubhimmel, aber dennoch geeignet für einen gelungenen Abend.
Über den Hof einer Autowerkstatt geht es zum Eingang des ehemaligen Saskatchewan-Hochhauses, wo ein Türsteher und eine Gastgeberin über den Eingang wachen. Rüpelhaft jedoch ist hier niemand. Denn schließlich gibt es auch ein Restaurant. Das befindet sich im 16. Stock und ist mit einem Glasfahrstuhl erreichbar. Das hat schon reichlich Glamour, oder?
Der Blick auf die Stadt ist schon ein Besuch des Solars wert. Der ist nämlich fantastisch. Das Restaurant selbst ist auch kulinarisch fein. Und die Preise sind nicht so schwindelerregend wie die Höhe. Wer mag, sollte nach dem Essen die Wendeltreppe zur 17. Etage nehmen. Hier kann man ganz entspannt einen Sundowner oder Digestif trinken, mit seinen Blicken den Fernsehturm betören und auch gepflegt das Tanzbein schwimmen.
Wilde Renate
Die Renate, die wohnt in Friedrichshain. Und zwar nicht in einem gentrifizierten Eckchen. Eher etwas mitgenommen. Man kann einen Ausgehabend hier als eine Art WG-Party interpretieren, die etwas außer Kontrolle geraten ist. Es gibt eine Feuerstelle, ein Gartenhaus, eine Liebeslaube und mehrere Dancefloors. Es ist der Abenteuerspielplatz der Nachtschwärmer.
Am Wochenende wird hier getanzt, in der Woche Kultur gepflegt. Man sagt, der Salon zur wilden Renate gehört zu den besten Clubs weltweit. W-e-l-t-w-e-i-t! Da lohnt es sich natürlich immer dort einmal vorbeizuschauen. Und Bekanntschaften zu schließen. Denn hier soll heftig geflirtet werden. Und zwar auf die altmodische Art. Ohne Tinder und Co.
LaMifa im Anomalie Art Club
Was am Berliner Nachtleben anstrengend ist? Das späte Ausgehen. Hier kommt die Party so schwer in die Gänge. Vor zwei oder drei Uhr morgens geht in den Clubs wenig. Doch es gibt eine Alternative! Juhu! Wer schon vorher Lust auf Feiern hat, sollte hierher.
LaMifa – was in der französischen Umgangssprache Familie bedeutet, ist hier auch Programm. Anémone, Camille und die Zwillingsbrüder Jesse und Jeremy haben gemeinsam vor vier Jahren den Anomalie Art Club als Kunstraum gegründet. Na ja, Kunstbegegnungen plus Fine-Dining plus Techno. Dabei steht auf der Restaurantkarte auch französische, innovative Küche. Gerne mit Trüffel. Und wer zu viel gespeist hat, der trainiert es nachher einfach im Techno-Club ab. Tanzen – bis die Kniekehlen versagen! Das Gelände ist übrigens recht schön und großzügig. Zu finden in einer ehemaligen Autowerkstatt im Industriegebiet vom Prenzlauer Berg. Ja, dat is Berlin!
KitKatClub
Let’s get kinky – vielleicht ist das die Steigerung von funky … aber sagen wir es so, wer in den KitKatClub geht, sollte sich leicht bekleiden. Und zwar sehr leicht. Angeblich wurde Kate Moss dort an der Tür abgewiesen, weil sie zu viel Stoff am Leib trug. KitKat bedeutet auch Sex. Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden. Es geht nicht darum, jemanden einmal aufzureißen, anstrengend zu baggern und dann vielleicht gemeinsam nach Hause zu gehen, sondern direkt vor Ort sexuell zu experimentieren. Doch nicht einfach grapschen, hier wird schön vorher um Erlaubnis gefragt. Aber man sollte auch wissen, sexuelle Praktiken sind hier vordergründig gay. Heteros sind immer willkommen. Wahrscheinlich aber einfach schüchterner.
Im Keller darf man die clubeigene Domina besuchen und in Ekstase groovt sich hier auch jeder. Ach ja, Kate Moss soll sich entschieden haben, ihr Oberteil auszuziehen. Sie hat sich dann ihren Gürtel um die Brüste geschnallt und durfte rein ins Vergnügen. „Gegen“ heißt übrigens die Party der Partys – die findet einmal im Monat dort statt.
Und zum Schluss – ein kleines Video – die besten Tipps, wie ihr am besten ins Berghain kommt.