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Ein von dichtem Wald bewachsenens Bergtal, von einem hohen Punkt aus gesehen. Im Hintergrund ragen einige Bergipfel aus dem Wald heraus, im Tal liegt Nebel darüber. Über allem blauer Himmel.
Foto: Paul Summers

Wer den Wald mag, wird diese neue Ausstellung in Berlin lieben

Die Deutschen und der Wald – eine Liebesgeschichte? Dieser Frage geht ab November eine neue Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin nach. Wir wissen, was es damit auf sich hat.

Ein Wald im Museum?

Eine neue Ausstellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin beschäftigt sich ab dem 14. November 2025 mit der Natur in der deutschen Geschichte. 800 Jahre spannt der zeitliche Bogen dabei in die Vergangenheit, bis zu Hildegard von Bingen – deren Namen noch heute bekannt ist und mit Kräuterkunde in Verbindung gebracht wird.

Doch die mittelalterliche Pflanzenkundlerin bildet nur einen von gleich fünf Abschnitten, in die die Ausstellung „Natur und deutsche Geschichte. Glaube – Biologie – Macht“ eingeteilt ist. Ihr Gedanke, dass die Menschen in der Natur einer göttlichen Kraft begegnen können, begründet eine bis heute fortwährende Tradition, der in den folgenden Stationen weiter nachgegangen wird.

Natur und Geschichte im Überblick

Weitere prominente Köpfe tauchen in der Ausstellung in Form von Johannes Kepler, Ernst Haeckel, Otto von Bismarck oder Friedrich Fröbel auf. Immer steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie die Deutschen die Natur gesehen und zu verstehen versucht haben. Warum etwa wandelte sich das Verhältnis von der göttlichen Natur Hildegard von Bingens zum Gegensatz von Natur und Industrialisierung im 19. Jahrhundert? Und auch der Frage, wie die Nationalsozialisten das Naturverständnis in ihre konstruierte Mythologie einbauten und auf Basis einer geglaubten, „natürlichen“ Ordnung schlimmste Verbrechen begangen, geht die Ausstellung nach.

Den Abschluss macht schließlich die Umweltschutzbewegung der 1970er-Jahre, die durch die zunehmende Verschmutzung der Natur und den Rückgang natürlicher Lebensräume für Pflanzen und Tiere hervorgerufen wurde. Demonstrationen gegen Atomkraftwerke, eine eigene Umweltschutzabteilung im Bundeinnenministerium, Nachhaltigkeitsdebatte – alles heute noch relevant.

Anhand von gut 250 Exponaten können die Besucher sich im DHM informieren, die Bandbreite reicht dabei von Gemälden und Karten über Modelle und Präparate bis hin zu Filmen und Videointerviews. Und keine Sorge, Frontalunterricht gibt es hier nicht. Interaktive und multisensorische Stationen sorgen dafür, dass das Thema mit fast allen Sinnen erschlossen werden kann, etwa an einer Kräuterriechstation. Für junge Gäste führt eine eigene Kinderspur durch die Ausstellung, die darüber hinaus größtenteils inklusiv und barrierefrei gestaltet ist. Wir freuen uns jedenfalls schon auf die Eröffnung und sammeln bis dahin Inspiration auf einem Waldspaziergang.

Was? Ausstellung „Natur und deutsche Geschichte. Glaube – Biologie – Macht“
Wann? 14.11.2025 – 07.06.2026
Wo? Deutsches Historisches Museum Berlin
Eintritt? 7€ (ermäßigt 3€)
Website: www.dhm.de