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Ein weißes Hausboot, das mit bunten Wimpeln dekoriert ist, fährt auf einem See. Auf dem Oberdeck sitzen ein Mann in einem gelben T-Shirt und ein Kind. Am Steuer sitzt eine Frau im Rollstuhl mit Sonnebrille, die das Hausboot fährt. Rund um das Boot glitzert die Sonne auf der Wasseroberfläche, im Hintergrund sieht man ein bewaldetes Ufer
Das barrierefreie Hausboot "Febomobil" | Foto: Jens Wegener / DZT

Sommerferien: Hier ist barrierefreier Urlaub in Deutschland möglich

Nicht mehr lange und die heiße Jahreszeit ist da. Für Familien mit Mobilitätseinschränkungen gibt es unserer Ansicht nach noch immer zu wenig Angebote. Aber es werden stetig mehr. Wir haben einige barrierefreie Aktivitäten und Ausflugsmöglichkeiten für einen Urlaub während der Sommerferien in Deutschland ausfindig gemacht.

Barrierefreier Urlaub im Fränkischen Seenland

Wohl wenige Aktivitäten auf dem Wasser sind so energiegeladen wie Wakeboarding. Im SITwake Camp am Kleinen Brombachsee im Fränkischen Seenland ist dieser Wasserspaß auch für Kinder und Jugendliche erfahrbar, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Möglich macht das ein spezielles Wakeboard, das auf die Anforderungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugeschnitten wurde. Das Camp findet vom 10. bis 12. Juli statt.

Vom Lift der Wakeanlage wird ein Sitwakefahrer mit schwarzem Helm gezogen. Er winkt in die Kamera, im Hintergrund sieht man die Obstacles der Wakeanlage und Gebüsch. Das Wasser ist bewegt, der Sitwakfahrer zieht eine Welle hinter sich her.
Foto: Gerda Palmer / Deutscher Rollstuhlsportverband e.V.

Überhaupt ist das Fränkische Seenland ein beliebtes Naherholungsgebiet. Am Kleinen Brombachsee mit dem Badestrand Langlau sowie am Rothsee mit dem Seezentrum Grashof ist dabei auch über das Wakeboarding-Camp hinaus ein barrierefreier Zugang zum Wasser möglich. Dank ausgewiesener Parkplätze für Familien mit Rollstuhlfahrern, barrierefreien Umkleidekabinen und Baderampen.

Ein echtes Highlight in der Seenlandschaft ist eine barrierefreie Schifffahrt auf dem Brombach- und Altmühlensee. Dabei haben Mitfahrende die Option, an einer Exkursion auf die Vogelinsel mitten im Altmühlensee teilzunehmen. In einem 200 Hektar großen Schutzgebiet können Abenteuerlustige sich hier auf „Schatzsuche“ begeben und seltene Vögel wie Seeadler und Alpenstrandläufer entdecken. Sowohl der Rundweg als auch der Aussichtsturm sind barrierefrei. Die naturkundlichen Führungen können zwischen März und Oktober gebucht werden.

Weitere Informationen zum barrierefreien Reisen im Fränkischen Seenland.

Barrierefreier Urlaub im Lausitzer Seenland

Mit einem Segelboot majestätisch über den See gleiten, die Gischt um die Nase und das Flattern des Segels im Ohr – bei den Segeltouren von expeditours im Lausitzer Seenland ist das für wirklich alle möglich. Weder Mobilitätseinschränkung noch Sehbehinderung oder sogar Blindheit sind ein Hindernis. Die Teilnehmenden werden von erfahrenen Skippern angeleitet und segeln die Boote mit über den See. Los geht’s im Hafencamp am Senftenberger See in Großkoschen. Dank speziellem Lift gestaltet sich der Weg aufs Boot für Rollstuhlfahrer denkbar unkompliziert.

Drei Erwachsene und zwei Kinder stehen und sitzen auf einem hölzernen Floß mit Verdeck und fahren über einen See. Die Kinder tragen Schwimmwesten, die Erwachsenen Badekleidung. Eine Frau reicht einem der Kinder ein Butterbrot, eine andere Frau und ein Kind lassen ihre Füße in die Fahrtwellen hängen. Ein rund um das Floß gespanntes Tau sorgt dafür, dass alle jederzeit Wissen, wo das Floß endet.
Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland / Nada Quenzel

Für Familien mit und ohne besondere Bedürfnisse ist der Familienpark Senftenberger See ein ideales Ausgangslager für Ausflüge und Abenteuer im Lausitzer Seenland. Denn die Hauptwege in der Anlage sind ebenerdig und befestigt. Das macht sie gut begeh- und berollbar. Vor kurzem wurde auch der Strandzugang barrierefrei neugestaltet. Mit einem barrierefreien Strandkorb sowie einem schwimmfähigen Wasserrollstuhl, die ab Sommer 2025 verfügbar sein werden, wird der Strandspaß perfekt.

Barrierefreier Urlaub in der Hansestadt Rostock

Die altehrwürdige Hansestadt Rostock ist jederzeit einen Ausflug wert. Ob die unverkennbare Backsteingotik, die maritime Atmosphäre oder die gesellige Stadttrubeligkeit, an Gründen mangelt es wahrlich nicht. Dabei sind einige Baudenkmäler, etwa die Petrikirche, die Marienkirche oder das Kloster zum Heiligen Kreuz, auch barrierefrei zugänglich.

Ein Mann im Rollstuhl hält auf einer Promenade am Ufer der Ostsee in Warnemünde. Rechts ist die See. Die Promenade wird durch ein Metallgeländer begrenzt, dahinter führen große Felsen hinab ins Wasser. Im Hintergrund zeichnen sich unscharf mehrere Gebäude an der Bucht ab, unter anderem ein Hochhaus.
Foto: TMV / Ulrich Fotodesign

Darüber hinaus ist die Fußgängerzone Kröpeliner Straße mit ihren zig Geschäften und Restaurants durchgehend berollbar. Und besonders die kleinen Besucher freuen sich über einen Ausflug in den mehrfach prämierten Rostocker Zoo, der mit dem Zertifikat „Reisen für Alle“ ausgezeichnet ist. Im Seebad Warnemünde stehen Urlaubern mit Einschränkungen zudem barrierefreie Strandkörbe, Strandzugänge und ein Baderollstuhl zur Verfügung.

Weitere Informationen zum barrierefreien Reisen in Rostock.

Barrierefrei im Ruppiner Seenland

Die Ruppiner Seenlandschaft nördlich von Berlin ist ein blau-grüner Naturtraum, der geradezu danach schreit, im Urlaub erkundet zu werden. Das perfekte Gefährt für Familien steht schon bereit: ein gemütliches Hausboot. Der Anbieter Kuhnle-Tours hat in seinem Fuhrpark dabei sogar ein Hausboot, das für Familien mit Mobilitätseinschränkungen geeignet ist. Denn die Bootsklasse „Febomobil“ bietet besonders viel Platz und durch das unterfahrbare Steuerpult lässt sich das Hausboot auch im Rollstuhl über die Havel steuern.

Ein weißes Hausboot, das mit bunten Wimpeln dekoriert ist, fährt auf einem See. An Deck stehen ein Mann in einem gelben T-Shirt und ein Kind. Am Steuer sitzt eine Frau im Rollsthul mit Sonnebrille, die das Hausboot fährt. Rund um das Boot glitzert die Sonne auf der Wasseroberfläche, im Hintergrund sieht man ein bewaldetes Ufer
Foto: Jens Wegener / DZT

Auch Kulturfreunde müssen im Ruppiner Seenland nicht darben. Im Ziegeleipark Mildenberg wird die industrielle Vergangenheit der Region anhand der beeindruckenden Fabrikbauten erfahrbar. Die Region war einst eines der größten Ziegeleireviere Europas. Durch mobile Rampen, Rollstühle und Rollatoren ist das Gelände auch Menschen mit Mobilitätseinschränkung zugänglich. Und auch die Fahrt mit der Ziegelbahn ist mit dem Rollstuhl machbar.

Mitten in die Natur hingegen geht es im NaturParkHaus Stechlin in Menz. Hier lockt die barrierefreie Erlebnisausstellung „Lebensraum Wald, Wasser, Moor“. Durch aus Naturmaterialien gefertigte Modelle, etwa aus Stein, Baumrinde oder Stoff, wird der Tastsinn stimuliert. Das Gehör hingegen wird beim Waldtelefon auf die Probe gestellt und ein Sinnesgarten mit Fußtastpfad im umliegenden Naturpark bietet Abwechslung unter den Sohlen.

Weitere Informationen zum barrierefreien Reisen in Deutschland.