Nein, das Sauerland ist nicht das Saarland (!) und ja, es gibt jede Menge schöner Ausflugsziele in dem pittoresken Landstrich. Hier, im Süden Westfalens und im Osten Nordrhein-Westfalens (wer blickt denn da noch durch?), lassen sich viele tolle Wochenenden verbringen. Ob alleine, als Pärchen, mit Freunden, der Familie oder mit allen zusammen.
Wasser Marsch am Biggesee
Das Sauerland ist das Land der Talsperren. Allein acht der riesigen Stauseen schleusen ihr Wasser über kurz oder lang in die Ruhr, sodass diese insbesondere im Sommer ihren Pegel halten kann. Abgesehen davon sind die künstlichen Seen auch erstklassige Ausflugsziele, und zwar zu jeder Jahreszeit. Einer der größten Stauseen ist der Biggesee bei Olpe.

Wer einmal um die Talsperre herumwandern will, sollte gut Zeit mitbringen: Der Bigge-Lister-Weg, der einmal um den Stausee mitsamt dessen Nebenarm, der Lister, herumführt, kommt auf stolze 46 Kilometer! Es gibt aber natürlich auch noch kürzere Wanderwege, die an der Bigge entlangführen und tolle Ausblicke auf den See bieten. Apropos Ausblick: Die beste Sicht haben Naturfreunde vom trefflich benannten „Biggeblick“, einem 90 Meter hohen Skywalk, der am Ufer bei Attendorn in luftige Höhen führt.
Sauerland pur in Winterberg
Wenige Orte stehen mehr für das Sauerland als Winterberg. Die Kleinstadt mitten im Rothaargebirge ist für viele der Inbegriff des Wintersports im Westen und mit zahlreichen Fachwerkhäuschen im historischen Ortskern außerdem ein echter Blickfang.

Im Stadtgebiet erhebt sich zudem der Kahle Asten, mit 842 Metern Höhe einer der höchsten Berge in Nordrhein-Westfalen. Und weil der Mensch sich nun mal zu hohen Bergen hingezogen fühlt, ist das Gebiet rund um die Erhebung natürlich bestens erschlossen: Skipisten, Wanderwege, Mountainbiketrails, alles vorhanden. Und als wäre das noch nicht genug, entspringt im Nordosten der Stadt sogar noch die Ruhr. Was kann man noch mehr von einem Sonntagsausflug erwarten?
👉 Hier geht’s zur Website der Stadt Winterberg.
Ganz schön clever in der Phänomenta Lüdenscheid
Wie kann man eigentlich das Drehen der Erde beweisen? Warum fällt ein Torbogen nicht einfach in sich zusammen? Und wie funktioniert ein Magnet? Diese und unzählige Fragen mehr, die nicht nur kleine Menschen beschäftigen, werden in der Phänomenta in Lüdenscheid beantwortet.
In dem interaktiven Naturwissenschaftsmuseum gilt in fast allen Fällen: selber ausprobieren. Statt dröge Texttafeln zu lesen, können Besucher an den ansprechend gestalteten Stationen verschiedene naturwissenschaftliche Phänomene erzeugen, beobachten und nachvollziehen. Die zehn Themenfelder reichen dabei von „Strahlen und Spiegel“ über „Magische Magnete“ bis hin zu „Unter Strom und Spannung“. Besonders beeindruckend ist das 28 Meter lange Pendel im Turm (ein sogenanntes „Foucaultsches Pendel“), dessen Schwingung die Drehung der Erde nachweist.
👉 Hier geht’s zur Website der Phänomenta.
Unter Tage in der Dechenhöhle
Nanu, was tropft denn da? In der Dechenhöhle in Iserlohn ist es das Wasser von der Decke, und zwar seit Jahrtausenden. Durch das stete Tropfen haben sich in den steinernen Hallen zahlreiche Stalaktiten und Stalagmiten gebildet, die der Höhle heute ihr Gesicht verleihen. Erst 1868 wurde die Höhle bei Eisenbahnarbeiten entdeckt, regte dann aber sofort die Fantasie der Menschen an: Die bizarren Formationen tragen klingende Namen wie „Orgel“, „Nixenteich“ oder „Palmensäule“.

Heute ist die Dechenhöhle ein echter Besuchermagnet, der Zutritt ist im Rahmen einer Führung möglich. Warme Klamotten sind Pflicht, in der Dechenhöhle herrscht eine durchgehende Temperatur von zehn Grad. Ein Blick in den Kalender lohnt sich, denn an ausgewählten Terminen wird die Höhle besonders beleuchtet oder verwandelt sich sogar zum Konzertsaal.
👉 Hier geht’s zur Website der Dechenhöhle.
Ins Mittelalter auf Burg Altena
Ab ins Mittelalter! Denn auch in früheren Zeiten war reichlich was los im Sauerland. Wohl nirgends wird das so deutlich wie auf Burg Altena. Die Höhenburg im Lennetal, weit oben über der gleichnamigen Stadt, ist wie gemacht als Ausflugsziel für die ganze Familie. Das geht schon beim Erlebnisaufzug los. Im Stollen, der zum eigentlichen Aufzug führt, gibt es wechselnde Ausstellungen zu sehen. Und dann geht’s in 30 Sekunden bis ganz nach oben!

Die Burg selbst wurde in den letzten Jahrzehnten mühsam saniert und wirkt nun fast wie neugebaut. Ein großes Museum gewährt Einblick in frühere Zeiten und für Kinder werden sogar Führungen von kostümierten Mitarbeitern angeboten. Im Winter lockt das „Winter-Spektakulum“ und im Sommer findet im Burghof eine beeindruckende Greifvogelschau statt. Kurzum: das ganze Jahr über ein erstklassiges Ausflugsziel.
👉 Hier geht’s zur Website der Burg Altena.
Ein Prosit in Meschede und Warstein
Die Sauerländer sind ein Volk der Pilstrinker. Gleich zwei große Brauereien haben hier ihre Heimat, nämlich „Warsteiner“ in Warstein und „Veltins“ in Meschede. Und wie sich das für eine amtliche Brauerei gehört, bieten die natürlich auch eine Brauereibesichtigung an. Dabei erfahren Gäste alles über den Brauvorgang, die Geschichte der Brauereien und natürlich darf auch die Verkostung nicht fehlen, klar. Theorie und Praxis eben. Was viele nicht wissen: So eine Brauereibesichtigung ist sogar möglich, wenn man nicht Teil eines Junggesellenabschieds ist!
👉 Hier geht’s zur Website der Warsteiner-Brauerei.
👉 Hier geht’s zur Website der Veltins-Brauerei. Achtung! Bei Veltins wird derzeit umgebaut, die Touren sind voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2026 wieder möglich.
Lehrreich und luftig im Freilichtmuseum Hagen
Okay, das ist ein bisschen geschummelt, Hagen liegt nämlich gar nicht so richtig im Sauerland. Gilt aber immerhin als „Das Tor zum Sauerland“, also quasi vor der Haustür. Und das LWL-Freilichtmuseum Hagen ist ein viel zu toller Ort, als dass wir ihn hier nicht erwähnen könnten. Auf dem riesigen Gelände wurde nämlich über Jahrzehnte ein ganzes Dorf aufgebaut, das zeigt, wie es in Westfalen im 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Mitsamt mehreren Schmieden, einer Bäckerei, einer Seilerei, einer Papiermühle und zig anderer Fabriken und Werkstätten.


Und die stehen da nicht einfach im Wald rum, sondern werden von der Belegschaft immer noch betrieben, Fragen werden kundig und geduldig beantwortet. So können Besucher sehen, wie früher Nägel oder Sensen hergestellt wurden, wie ein Uhrmacher gearbeitet hat oder wie Papier geschöpft wurde. Viele der Produkte können erworben werden und eignen sich ideal als Mitbringsel oder Erinnerung an ein tolles Wochenende. Einziger Wermutstropfen: Im Winter ist (mit Ausnahme des Weihnachtsmarkts am 1. Adventswochenende) der Laden dicht. Die Saison geht von April bis Ende Oktober. Also schonmal vorplanen.







