Sie sind bunt, sie sind fluffig und sie schmecken fantastisch: Sugarclan macht Berliner Pfannkuchen, wie sie die Hauptstadt noch nicht gesehen hat. Inspiriert von der Mangelerscheinung an richtig guten Berlinern, haben Britta und ihre zwei Mitgründerinnen aus der Familie die Meisterbackstube eröffnet. Mit luftigem Hefeteig, selbst gemachten Füllungen und regionalen Zutaten revolutionieren sie seit 2019 den Krapfenkosmos.
Man mag meinen, dass es in Berlin die besten Berliner gibt. Ein Trugschluss, der sich für die Gründerinnen von Sugarclan zur Geschäftsidee entwickelte. Eine von ihnen kehrte einmal von einer Reise aus München zurück und schwärmte von einem luftigen, weichen „Krapfen“, wie er in Bayern genannt wird. In der Hauptstadt konnte sie nach einem ähnlichen Genuss vergeblich suchen. Also verschrieben sich die drei Frauen selbst der Aufgabe, die wirklich guten Berliner wieder in ihren namensgebenden Herkunftsort zurückzubringen.
Klassische Pfannkuchen ganz raffiniert
Die Berliner Pfannkuchen von Sugarclan schmecken nicht nur irgendwie, sondern einfach richtig klasse. In dem kleinen, etwas versteckten Laden im Szeneviertel Friedrichshain wird man direkt von dem knalligen Gebäck hinter dem Tresen angezogen: „Classic Apple Pie“ mit Apfelmusfüllung, Butterstreuseln und einer selbst getrockneten Apfelscheibe als Topping, „Karamello“ mit Schokoladenglasur und hausgemachtem Popcorn oder Tiramisu in Krapfenform sind nur ein paar der mindestens 13 glasierten und gezuckerten Sorten, die hier täglich angeboten werden. Am Wochenende sind es mehr. Selbstverständlich gibt es ebenso klassische Sorten wie Pflaume mit (hochgelobtem) selbst gemachtem Pflaumenmus oder Erdbeere, die zu den Lieblingen der Berliner zählt.
Britta und ihr Team experimentieren eigentlich ununterbrochen, um ihre Gäste jeden Monat aufs Neue mit ungeahnten Kombinationen zu überraschen. Sorten mit Schokolade und Karamell gibt es aber immer – die sind einfach zu köstlich. Weil die verführerische Auswahl aber oft zu gnadenloser Überforderung führt, linsen neben den normalgroßen „Pfannis“, wie Britta sie liebevoll nennt, auch die kleineren „Minis“ über den Tresen: kleinere Versionen, die ein gutes Argument sind, nicht teilen zu müssen oder mehrere Sorten probieren zu können.
Brittas persönliche Favoriten: Die Inhaberin kann kaum auf den Zimtschlingel verzichten, der im ganzen Laden einen unwiderstehlichen Duft verbreitet. Für Zimt wirft sie „alles über Bord“, sagt sie selbst. Auch die Kirschfüllung in ihrem „Cherry Bomb“-Pfannkuchen findet sie wortwörtlich GRANDIOS. Also, vorbeischauen, ausprobieren und vor Genuss die Augen verdrehen!
Die meisten Zutaten kommen aus der Umgebung
Die Kundschaft kriegt mit jedem Bissen Regionalität geboten: Das Mehl bezieht die Meisterbäckerei von einer Mühle aus Brandenburg, das Obst vom Wochenmarkt. Aber auch bei den anderen Zutaten bevorzugt das Team Produkte aus dem Umkreis.
Brittas Appell: „Ich wünsche mir, dass die Leute das Handwerk hinter unserem Gebäck mehr wertschätzen. Oft müssen wir uns für unsere Preise rechtfertigen. Dabei gerät schnell in den Hintergrund, dass auch die Rohmaterialien teurer werden, wir unser Personal fair und angemessen bezahlen wollen und hinter handgemachten Pfannkuchen viel Arbeit steckt. Wenn sich jeder der Bedeutung von einem fairen und nachhaltigen Handwerk bewusst wird und einmal wirklich auf Qualität achtet, wird uns damit ein riesiger Gefallen getan.“
Geschichten, die das Leben schreibt
Eine im wahrsten Sinne süße Anekdote: Auf den glasierten Krapfen ist ein kleiner Pfeil aus Schokolade eingezeichnet – das ist die sogenannte „Reinbeißanleitung“. Der Hintergrund: In den Anfängen der Sugarclan-Ära betrat ein Paar den Laden. Beim Anblick der Pfannkuchen konnte der Mann vor Ungeduld kaum warten und biss enthusiastisch in sein Gebäck. Just in diesem Moment spritzte die gesamte Füllung auf das weiße T-Shirt seiner Partnerin. Mittlerweile kann das dank der Pfeile, die das Einspritzloch der Füllung markieren und zeigen, wo man reinbeißen soll, nicht mehr passieren.
Krapfen, Berliner, Pfannkuchen – wie sagt man denn nun?
Britta sieht es pragmatisch: „Bei uns darf man alles sagen. Die Dinger sind so schnell nicht beleidigt. Am Ende nennen wir sie gern einfach runde fluffige Teile mit tausend Namen“. Wer es jetzt aber genau wissen will: In Bayern sagt man Krapfen, in der Hauptstadt selbst nennt man sie witzigerweise Pfannkuchen und im Rest Deutschlands Berliner oder Kräppel. Wenn bei Sugarclan aber vom runden Gebäck geredet wird, gehen Britta und ihr Team mit Berliner Pfannkuchen auf Nummer sicher.
Übrigens: Sugarclan bietet auch Caterings an. Weitere Infos gibt es online. Vorbeischauen lohnt sich, allein schon wegen der coolen Aufmachung der Seite.