Alles ist gut, solange du wild bist. Und auch, wenn uns NRW manchmal reichlich verbaut vorkommt, verbergen sich im Westen doch noch zahlreiche Landschaften und Orte, an denen sich Wildtiere beobachten lassen. Hier sind gleich fünf davon.
Flamingos im Zwillbrocker Venn
Nanu, was machen die denn hier? Tatsächlich, im Natur- und Vogelschutzgebiet „Zwillbrocker Venn“, mitten im beschaulichen Münsterland, brüten bereits seit den 1980er-Jahren Rosaflamingos. Und gar nicht so wenige: 2025 wurden fast 100 der farbenfrohen Tiere gezählt. Damit ist der Zwillbrocker Venn das nördlichste Brutgebiet für Flamingos weltweit!
Kein Wunder, dass die Flamingos auch zahlreiche Besucher anziehen. Die kommen vor allem mit dem Fahrrad. Der 450 Kilometer lange Fernradweg „Flamingoroute“ führt nämlich direkt an den Flamingos vorbei. Kamera nicht vergessen! Aber auch nicht das gute Benehmen, das sich für ein Naturschutzgebiet gehört. In der Regel sind die Vögel von März bis Juli oder, bei Bruterfolg, manchmal auch bis in den September anzutreffen. Im Winter fliegen sie dann ins südliche Holland. Ob da das Wetter wirklich besser ist?
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Die Wildnis der Hochheide Neuer Hagen
Von wegen, NRW sei nur Betonwüste! Wer das behauptet, war noch nie im Sauerland. Einer der schönsten und wildesten Flecken der Region ist die Hochheide Neuer Hagen bei Winterberg. Hier lichtet sich der sonst so dichte Wald des Mittelgebirges und gibt den Blick auf eine weitläufige Heidelandschaft mit zahllosen Birken, Moosen und Farnen frei. Und die wiederum dienen zig kleinen Säugetieren, aber auch seltenen Vogelarten wie dem Raubwürger oder der Heidelerche als Lebensraum.
Besonders bunt zeigt sich die Heide im Spätsommer, wenn sie lila und violett blüht. Doch auch das restliche Jahr über ist die Hochheide ein gutes Ziel für einen Wanderausflug.
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Die Dülmener Wildpferde
Nochmal ins Münsterland (es ist aber auch schön da!): Denn westlich von Dülmen grast jahrein, jahraus die letzte Wildpferdeherde Deutschlands. Rund 400 freiheitsliebende Wildpferde streifen hier völlig ungestört durch den Merfelder Bruch und sorgen einfach nur durch ihre Anwesenheit für ein echtes Wildwest-Feeling.
Einmal im Jahr greift dann aber doch mal der Mensch ein: Am letzten Samstag im Mai müssen die einjährigen Hengste von der Herde getrennt werden. Sonst wird es sogar für die Dülmener Wildpferde zu wild.
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Wildgänse bei Xanten
Nils-Holgersson-Fans aufgepasst: Hier kommt ein echter Kindheitstraum geflogen. In schöner Regelmäßigkeit überwintert nämlich ein gar nicht so kleiner Schwarm majestätischer Wildgänse aus Sibirien und Nordeuropa auf der Bislicher Inseln bei Xanten. Tausende der schnatternden Vögel nutzen die geschützte Auenlandschaft am Niederrhein als willkommenen Rückzugsort. Und mit dem nötigen Abstand und Respekt lassen die Wildtiere sich auch gerne dort beobachten. Und sei es nur, um ein bisschen in Nostalgie zu schwärmen oder sich den Flug mit der Wildgans vorzustellen. Hach!
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Weit weg im Nationalpark Eifel
Wohl an wenigen Orten in NRW ist man so weit weg von anderen Menschen wie im Nationalpark Eifel. Wer sich die volle Packung geben will (oder einfach mal eine Pause von anderen Leuten braucht), macht sich auf den 85 Kilometer langen Wildnis-Trail einmal quer durch den Naturpark.

Die vier Tagesetappen führen durch die unterschiedlichen Naturräume des Parks, mal durch dichte Buchenwälder, mal durch wilde Bachtäler und mal über weitläufige Hochflächen. Hauptsache keine anderen Menschen, dafür aber viele Wildtiere, von der Sumpfspitzmaus bis zum Rothirsch.






