Am Grenzverlauf von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und bis hinein nach Belgien erstreckt sich die Eifel. Mit Wasser gefüllte Vulkankegel, ein mysteriöses Hochmoor und dichtbewachsene Berge, aber ebenso Kultur, Kulinarik und instagrammable Fachwerk-Architektur hält der pittoreske Landstrich bereit. Unsere 10 Highlights wollen wir euch hier vorstellen.
Historische Altstadt Monschau
Wie in einem Märchenbuch kommt sich so manch ein Besucher vor, wenn er den historischen Stadtkern der alten Tuchmacherstadt Monschau betritt. Hier warten lauter traditionelle Köstlichkeiten – wie feinste Printenspezialitäten, originale Monschauer Dütchen (Eierbisquithörnchen) sowie Senf aus der mehr als 100 Jahre alten Senfmühle. Auch Hollywood hat die Stadt an der Rur bereits entdeckt. 2014 diente die Altstadt unter anderem als Filmkulisse für den Actionthriller „Collide“ mit Felicity Jones, Nicholas Hoult, Anthony Hopkins und Ben Kingsley.
Unbedingt tun: Im Roten Haus, das in den Stilen Rokoko, Louis-Seize und Empire eingerichtet ist, lässt sich erleben, wie prunkvoll einst das Großbürgertum lebte. Auf jeden Fall einen Besuch wert!
Burg Eltz
Hoch oben, eingebettet zwischen den Hügeln über der Mosel, thront die Burg Eltz. Die vollständig von Wald umschlossene Höhenburg, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde, ist bereits seit über 800 Jahren im Besitz der Familie Eltz, die zum moselländischen Uradel gehört. Besucher können bei Burgführungen durch Räume wie die Waffenkammer, den Rittersaal und das Kurfürstenzimmer mehr über das frühere Leben auf der Burg erfahren. Beeindruckende Gold- und Silberschmiedekunstarbeiten, insbesondere aus Augsburg und Nürnberg, gibt es in der Eltzer Rüst- und Schatzkammer zu bestaunen.
Unbedingt tun: Kamera mitnehmen! Nicht umsonst ist die Burg ein beliebtes Ziel vieler Instagrammer.
NS-Ordensburg Vogelsang
Mit rund 100 Hektar bebauter Fläche ist die sogenannte „NS-Ordensburg“ eines der größten Bauwerke aus der NS-Zeit. Mit dem Ziel, ausgewählte junge Männer zu Führungsfunktionären der NSDAP auszubilden, fanden hier ab 1936 die ersten Lehrgänge statt. Der Schulbetrieb wurde mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 eingestellt. Die Anlage wurde dann bis 1945 von der Wehrmacht genutzt. Heute ist Vogelsang ein lebendiger Ort der Erinnerungskultur – mitten im Nationalpark Eifel. Für Besucher gibt es ein breites, informatives Angebot, das verschiedene Führungen, Fortbildungen, Workshops, Seminare und Vorträge einschließt.
Unbedingt tun: Preisgekrönt ist die Dauerausstellung „Bestimmung: Herrenmensch“, die im Forum Vogelsang IP untergebracht ist. Sie wird für Personen ab 12 Jahren empfohlen, Kinder unter 14 Jahren müssen von Erwachsenen begleitet werden.
Nationalpark Eifel
Wanderer und Naturliebhaber werden ihr Paradies im Nationalpark Eifel finden. Die Vielzahl möglicher Wanderrouten mit beeindruckenden Panoramablicken schließt den 85 Kilometer langen Wildnis-Trail von Süden nach Norden ein, der in vier Tagesetappen aufgeteilt ist. Die einzelnen Abschnitte umfassen Längen zwischen 18 und 24 Kilometern. Im barrierefreien Naturerlebnisraum können Menschen mit und ohne Behinderung die Natur erkunden. Das 6,2 Kilometer lange Wegenetz umfasst Aussichtspunkte auf die Seelandschaft sowie den Naturerkundungspfad „Der Wilde Weg“, wo interaktive Stationen über Waldentwicklung und biologische Vielfalt informieren.
Unbedingt tun: Mit den regelmäßig stattfindenden Rangertouren durch den Nationalpark Eifel können interessierte Besucher ihr Wissen über Flora und Fauna erweitern. Ausgangspunkt dieser ist das Nationalpark-Zentrum Eifel am „Internationalen Platz“ Vogelsang IP, wo im Innenraum zudem die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel untergebracht ist.
Freilichtmuseum Kommern
Scheunen, Ställe, Hofanlagen und weitere Gebäude aus längst vergessenen Zeiten können im Freilichtmuseum Kommern erkundet werden. Wer nicht nur daran interessiert ist, wie die hohen Herrschaften zu früheren Zeiten gelebt haben, sondern auch mehr über den Alltag des einfachen Volkes erfahren möchte, ist hier genau richtig. Menschen im Museum – wie die „Bäuerin“, der „Stellmacher“ und die „Mausefallenkrämerin“ – zeigen ihr traditionelles Arbeiten. Zusammen mit den Bauernhoftieren, die in den aus historischen Häusern zusammengestellten Dörfern zu Hause sind, erfüllen sie das Museum mit Leben.
Unbedingt tun: Die jährlich wechselnden Sonderausstellungen sowie die Dauerausstellung „WirRheinländer“ des Museums sollte man bei seinem Besuch nicht auslassen!
Straßen der Römer
Kelten und Germanen waren lange Zeit in der Eifel zu Hause – bis sie im Jahr 54 von Caesar unterworfen wurden. Fast fünf Jahrhunderte gehörte die Region zum Imperium Romanum. Es wurden Straßensiedlungen und große Gutshöfe gegründet. Berühmt ist vor allem die von ihnen erbaute Wasserleitung aus der Eifel nach Köln. Rund 100 Stationen können auf den Straßen der Römer bestaunt werden, darunter das Matronenheiligtum „Görresburg“ in Nettersheim und der Tempelbezirk Pesch.
Unbedingt tun: Viele Stationen der „Straßen der Römer“ können in ihrer ursprünglichen Größe und in einer 360-Grad-Darstellung betrachtet werden. Möglich ist dies vor Ort über Augmented Reality mit der kostenlosen ARGO-App.
Maare der Eifel
In einem Vulkan baden? Das ist in der Eifel möglich – aber natürlich nicht in Lava. Entstanden sind die Maare durch das Zusammentreffen von Grundwasser und Magma. Die dabei entstandenen Wasserdampfexplosionen haben über 70 Maarvulkane in die Landschaft der Eifel gesprengt. Zwölf von diesen sind heute noch mit Wasser gefüllt.
Unbedingt tun: Das Baden ist im Sommer gestattet, und zwar in den Maaren Meerfelder Maar, Pulvermaar, Schalkenmehrener und Gemündener Maar.
Nürburgring
Legendär ist die Motorsport-Rennstrecke, die auch als „Die grüne Hölle“ bekannt ist. Der Nürburgring wurde 1927 eröffnet. Seit 1984 wurden bereits viele Rennen der Formel 1 hier bestritten. Darüber hinaus findet hier unter anderem jährlich das traditionsreichste Rockfestival Deutschlands, Rock am Ring, statt. Historische Fahrzeuge, Simulatoren und weitere Attraktionen warten im Motorsport-Erlebnismuseum ring°werk auf Groß und Klein. Auf der ring°kartbahn können zudem Elektro-Karts genutzt werden. Aktuelle Kinofilme gibt es im ring°kino.
Unbedingt tun: Besucher können einen Blick hinter die Kulissen des Nürburgrings werfen: Eine Backstage-Tour wird täglich angeboten und führt auch durch die Boxengasse!
Genovevaburg
Auf der Felskuppe „Kleiner Simmer“ steht die mächtige Genovevaburg, die der Trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen 1280 erbauen ließ. Seit ihrer ersten Zerstörung durch französische Truppen im Jahr 1689 wurde sie mehrere Male wieder aufgebaut. Heute ist in der spätgotischen Burg das Eifelmuseum mit den Ausstellungsbereichen „EifelTotal“ und „Deutsches Schieferbergwerk“ untergebracht. Jeden Sommer finden hier zudem die Burgfestspiele Mayen statt.
Unbedingt tun: Für Besucher, die mehr über Mayen selbst erfahren möchten, gibt es themenbasierte Führungen für jede Zielgruppe. Möglich ist aber auch, die Stadt auf eigene Faust zu erleben – mittels angebrachter QR-Codes, die sich einscannen lassen, oder aber per Audioguide-App HEARonymus.
Teufelsschlucht
Den Teufel findet man hier zwar nicht, dafür aber eine geologische Besonderheit: Die bizarre Felsenlandschaft ist auf Frostsprengungen gegen Ende der Eiszeit zurückzuführen. Schluchten und Spalten mit steilen Felswänden warten darauf, erkundet zu werden. Die Teufelsschlucht eignet sich hervorragend als Start- oder Zielpunkt für Wanderungen in der Umgebung.
Unbedingt tun: Im Naturparkzentrum und Dinosaurierpark Teufelsschlucht können Besucher mehr über die Geschichte der erstaunlichen Landschaft erfahren.