Auch im Winter kann man den Rothaarsteig wandern. Von ein bisschen Frost lässt man sich auf den 154 Kilometern zwischen Sauerland und Westerwald nicht schrecken. Gute Vorbereitung und passende Ausrüstung sind aber Pflicht. Wir wissen, worauf ihr achten müsst, damit ihr euren Ausflug auf dem Fernwanderweg so richtig genießen könnt – auch im Winter.
Vorbereitung ist das A und O
Prinzipiell ist das Wandern ja eine ziemlich niedrigschwellige Freizeitbeschäftigung. Festes Schuhwerk, Wanderkarte oder -app (Zukunft!) und eine Buddel Wasser: Zack, fertig ist die Laube! Im Winter solltet ihr aber doch ein paar mehr Gedanken in die Vorbereitung stecken. „Das Tragen von wetterfester Kleidung und festem Schuhwerk ist besonders wichtig, um den winterlichen Bedingungen gerecht zu werden“, empfiehlt Katharina Schwake-Drucks. Die Wanderexpertin beim Rothaarsteigverein muss es wissen. Tatsächlich kann es im Winter auf dem Wanderweg ziemlich kühl werden. Ist ja schließlich ein Mittelgebirgsweg, der stellenweise auf bis zu 843 Höhenmeter führt.
Wenn es um die Zehen mal etwas frostiger wird und dicke Socken alleine den Job nicht mehr erledigen, dann kann auch der Griff zu Gamaschen helfen. Die halten den Schnee aus den Schuhen raus und man behält garantiert trockene und wohlig-warme Mauken. Im Winter außerdem wichtig: auf die Tageslichtstunden achten. Wer nachts noch nie in einem Wald unterwegs war, wird überrascht sein, wie duster das ist.
Kommt Zeit, kommt Spaß
Für manche erfreulich, für andere abschreckend: Im Winter gestaltet sich eine Wanderung in der Regel etwas anstrengender. Vor allem dann, wenn ordentlich Schnee liegt. Heißt in Folge: Ihr kommt langsamer voran, als ihr das von euren Schönwetterwanderungen im Sommer gewohnt seid. „Wandernde sind langsamer unterwegs und sollten daher für ihre Tour mehr Zeit einplanen“, rät auch die Expertin Ilka Robke, ebenfalls Mitglied beim Rothaarsteigverein.
Der Rothaarsteig ist nicht auf ganzer Strecke ausgebaut, deswegen gehören am besten auch ein paar Wanderstöcke ins Gepäck. Damit seht ihr nicht nur extrem professionell aus, sondern habt auch einen sicheren Tritt. Und ab und zu mal Augen nach oben: In den dichten Wäldern kann gerne mal eine gute Ladung Schnee von den Ästen runterdonnern, in Fachsprache heißt das „Schneebruch“. Und wie immer in der Natur gilt: Wir sind nur zu Gast hier. Bitte auf den Wegen bleiben, denn im Winter sind empfindliche Lebensräume und dort lebende Tiere besonders schutzbedürftig.
Der Mühen Lohn
Das Wandern im Winter ist nicht nur Plackerei, sondern auch ziemlich spektakulär. Denn für die Anstrengungen werdet ihr mit weitläufigen Panoramaaussichten auf den Höhen des Rothaarsteigs belohnt. Kamera nicht vergessen! Besonders beliebt sind die Niedersfelder Hochheide oder der Kahle Asten, der höchste Berg im Sauerland. Wenig ist erfüllender, als nach einem anstrengenden Anstieg die fantastische Aussicht zu genießen und sich dabei einen heißen Tee aus der mitgebrachten Thermoskanne zu genehmigen. Und auch für eine zünftige Einkehr findet ihr zahlreiche Gelegenheiten entlang der Route. Also, Stiefel an, Stöcke eingepackt, Jacke festgezurrt und los geht’s!