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Die Saale aus der Vogelperspektive im Licht der Abendsonne. Links des Flusses liegen Felder, rechts ein Wald. Am Horizont liegt die Leuchtenburg.
Thüringer Tourismusverband Saale-Holzland e.V. / Daniel Suppe

Drei herbstliche Radwege in Saale-Unstrut

Der Herbst steht an. Und damit auch eine Jahreszeit, in der man sich gut an der frischen Luft betätigen kann, ohne von der Sonne gegrillt zu werden. In der Saale-Unstrut-Region, zwischen Leipzig und Weimar gelegen, laden gleich drei Fahrradtouren auf tollen Radwegen zum Herbstradeln ein.

Von Saalfeld nach Jena

Es muss ja nicht immer gleich ein ganzer Fernradweg sein, manchmal tut es auch ein Abschnitt. So wie in diesem Fall. Die fünfte Etappe des Saaleradwegs, der in Gänze beachtliche 400 Kilometer lang ist, misst machbare 60 Kilometer. Die Strecke führt von Saalfeld nach Jena, mitten durchs Saaletal. Dabei radelt ihr nicht nur in der schönen Natur, sondern passiert auch noch einige kulturelle Highlights.

Die Kemenate von Orlamünde
Thüringer Tourismusverband Saale-Holzland e.V. / Daniel Suppe

In Uhlstädt etwa, am Beginn der Region Saale-Unstrut, könnt ihr euch bei einem kurzen Pitstop mit der jahrhundertealten Tradition der Flößerei auseinandersetzen. In einem eigens dafür eingerichteten Museum. Nachdem ihr den Ort wieder verlassen habt, kommt ihr an der Kemenate von Orlamünde vorbei. Die mittelalterlichen Wohnräume der gut 1000 Jahre alten Burganlage sind hervorragend erhalten und gewähren einen spannenden Einblick in das Leben vergangener Tage. Und mittelalterlich geht es weiter, denn im Verlauf der Tour erwartet euch die vorbildlich sanierte Leuchtenburg – mitsamt umfangreichem Porzellanmuseum, für Kenner! Der krönende Abschluss der Tour ist die wuselige Universitätsstadt Jena, in der ihr euch eine wohlverdiente Stärkung einverleiben könnt. Und wer dann noch geistigen Hunger verspürt, sucht das Projektionsplanetarium auf.

Die Leuchtenburg in der Region Saale-Unstrut aus der Vogelperspektive
Reinhart Stiebritz

Von der Arche Nebra zur Burg Querfurt

Genau 25 Jahre ist es her, dass zwei Raubgräber bei Nebra einen spektakulären Fund gemacht haben: die Himmelsscheibe von Nebra. Das bronzezeitliche Artefakt war vermutlich dazu gedacht, den richtigen Zeitpunkt für Aussaat und Ernte zu bestimmen. Am Ort des Fundes steht heute das Ausstellungszentrum Arche Nebra, das euch mitnimmt in die Bronzezeit und virtuelle Besuche der prähistorischen Observatorien Goseck, Stonehenge und dem Ringheiligtum Pömmelte möglich macht. Die Arche ist auch der Startpunkt dieser mit 20 Kilometern Strecke recht gemütlichen Route.

Zwei Fahrradfahrer auf einem Radweg vor der Arche Nebra in der Region Saale-Unstrut
Unstrutradweg e.V. / transmedial

Von hier aus geht die zweirädrige Zeitreise durch den beschaulichen Ziegelrodaer Forst und hin zur Burg Querfurt. Der imposante Wehrbau war bereits Drehort für Historienfilme wie „Der Medicus“ oder „Die Päpstin“, hier könnt ihr euch also fühlen wie echte Filmstars. Für noch mehr Mittelalterfeeling sorgt die Dauerausstellung vor Ort.

Die Burg Querfurt mit davor befindlicher Kapelle
Saale-Unstrut Tourismus GmbH / Falko Matte

Von Residenz zu Residenz (zu Residenz)

Diese Strecke hat es mit 80 Kilometern ziemlich in sich, kann aber auch bequem auf zwei Tage aufgeteilt werden. Los geht es in der Residenzstadt Zeitz, die durch ein barockes Schlossensemble heraussticht. Komplett mit Schlosskirche und Torhaus, das ganze Pipapo. Von hier geht es dem Lauf der Saale folgend nach Weißenfels, ebenfalls Residenzstadt. Die Residenz findet ihr hier in Form des prächtigen Schlosses Neu-Augustusburg. Ein Museum gewährt Einblick in die Geschichte der Stadt, und die Schlosskirche St. Trinitatis ist ein echtes Juwel, in dem sogar Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach musiziert haben.

Der zweite Teil des Radwegs durch die Region Saale-Unstrut führt euch dann von Weißenfels am Saaleradweg entlang bis nach Merseburg. Und ihr könnt es euch schon denken, auch das ist eine Residenzstadt. Vorher geht es aber idyllisch über Stock und Stein, über grüne Wiesen und durch dichte Wälder. In Merseburg wartet zur Belohnung dann nicht nur das Residenzschloss selbst, sondern auch der Dom St. Johannes und St. Laurentius. Und natürlich ein erfrischendes Kaltgetränk. Wohl bekomm’s!

Blick auf Schloss Merseburg aus dem Schlosspark
Saale-Unstrut Tourismus e.V. / Falko Matte