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Hotelzimmer mit Balkon im Hotel Luc in Berlin
Autograph Collection Hotels

Lucky Luc

Wenn Schlafen zum Erlebnis wird, muss man sich nicht unbedingt auf einer einsamen Insel befinden. Das geht auch in Berlin. Insbesondere wenn das Thema historisch spannend ist. Willkommen im Hotel Luc, praktisch zu Besuch beim Alten Fritz.

Historischer Aufenthalt in Berlin

Mein Stift kreist seit Tagen über dem Beginn dieses Textes. Wie komme ich vom Bett – schließlich wollen wir alle in einem Hotel gut schlafen – zur historischen Figur Friedrich des Großen. Denn das Hotel Luc bezieht sich auf den Alten Fritz. Ihr wisst schon, der König Preußens, der Schöngeist mit dem Kartoffelbefehl, der Erbauer des Schlosses Sanssouci. Sein Spitzname, der ihm von Voltaire verpasst wurde, seinem geliebten Brieffreund, war Luc. Dazu muss man jedoch auch erwähnen, dass die Beziehung Friedrich II. zu Voltaire eher von einseitiger Bewunderung geprägt war. Und so munkelt man, dass Luc einfach das rückwärtsgelesene „cul“ ist. Und das wiederum bedeutet auf Französisch „Arsch“. Okay, jetzt spätestens ist die Verwirrung perfekt. Aber ich habe einen Anfang gefunden zum nigelnagelneuen Hotel Luc in Berlin. 

Friedrich der Große Statue in einem Hotel
Autograph Collection Hotels

Und weil Friedrich Vorbild für dieses Hotel ist, trägt es nicht nur seinen Kosenamen. Es ist zudem in Preußisch Blau gehalten, es hat Kartoffeln an der Rezeption und avantgardistische Kunstfotografien von der Figur Friedrich an den Wänden. Insgesamt könnte das Hotel nicht weniger angestaubt und nicht weniger uneitel wirken. Dennoch ist es bereits auf den ersten Blick ein wunderbares Haus, das weltoffen seine Gäste begrüßt. Das würde dem Monarchen gefallen, denn schließlich war er auch für seine aufgeklärte Toleranz bekannt.

Porträt von Friedrich dem Großen in Berliner Hotellobby
Autograph Collection Hotels

Hotel Luc: Ein Haus, das angenehm aus der Reihe tanzt

Herrlich nobel wohnt es sich im Hotel Luc, das ein Mitglied der Autograph Collection von Marriott ist. Und die wiederum ist eine Kollektion an besonderen Hotels, sprich Häusern, die angenehm aus der Reihe tanzen. Die Lage jedoch tanzt so überhaupt nicht aus der Reihe. Denn es liegt direkt am Gendarmenmarkt, Domblick inklusive. Wer abends gerne im Borchardt zum Schnitzel und Klönen vorbeischaut, kann sich hier prima einquartieren. Wer gern über die Friedrichstraße – inklusive Galeries Lafayette – flaniert, findet hier ebenfalls einen idealen Startpunkt. Ganz egal, warum es einen nach Berlin verschlagen hat, hier nächtigt man immer goldrichtig.

Die Zimmer sind nicht riesig, aber dafür reich an Wohlgefühl. Es ist ein kuscheliges Heim auf Zeit. Blau dominiert, natürlich mit dem ein oder anderen KPM-Accessoire hier und da und einer samtigen Oberfläche. Die Betten sind prima zum Schlafen und Zerwühlen. Mehr braucht es ja kaum. Die Fotokunst im Bad – der Künstler András Dobi hat eine Serie für dieses Hotel entworfen – soll das preußische Lebensgefühl in das heutige Berlin versetzen. Und der Alte Fritz ist auf dieser Kunstreise nicht gerade prüde oder zimperlich.

Auf Hummer, Pulpo und Jakobsmuschel im Restaurant Heritage

Nur der Kartoffelbefehl fehlt auf der Speisekarte des gehobenen Restaurants Heritage, das allerdings ansonsten nichts vermissen lässt. Die Karte manövriert gekonnt am Trend des Regionalen vorbei. Hier darf Hummer, Pulpo oder Jakobsmuschel noch serviert werden. Und zwar traumhaft lecker. Dabei wird gern mit Aromen der asiatischen Küche fusioniert und auch die amerikanischen Tendenzen schmecken exzellent.

Und nicht nur abends sondern auch am Morgen ist das Hotel kulinarisch bestens aufgestellt. Kurzum: Das Frühstück ist eine Wucht. Im Stil einer französischen Brasserie werden auf einer Etagere die wichtigsten Zutaten für ein gelungenes Frühstück serviert und kulinarische Feinheiten aus aller Welt, wie Schakschuka, können à la carte geordert werden. Richtig köstlich, nein, umwerfend lecker, ist das Onsen-Ei Benedict. Dem Alten Fritz würde es gefallen.

Restaurant Hermitage im Hotel Luc in Berlin
Autograph Collection Hotels

Das Thema des Hotels, also Friedrich der Große, ist selbstverständlich ein dankbares, insbesondere für ausländische Gäste oder Geschichtsmuffel. Wer war noch mal Friedrich II. und welchen Einfluss hat er auf das heutige Berlin? Richtig schön wird es, wenn man von hier einen Ausflug nach Potsdam macht und eventuell dem Alten Fritz ein persönliches Adieu sagt. Lange genug hat es ja gedauert, dass er seine Ruhe endlich dort fand, wo er sie auch finden wollte – aber die Geschichte würde jetzt den Rahmen sprengen. Es wäre eine lange Geschichte. Da müsste man dann am Ende noch den Rotstift ansetzen. 

Hotel Luc, Autograph Collection
Charlottenstr. 50 | 10117 Berlin
DZ inkl Frühstück ab 400 Euro die Nacht