Mitten in der Elbmetropole Hamburg verströmt der Hafen eine ganz besondere Atmosphäre, wilde Flussromantik und wahre Hafenliebe. Das wissen Jahr um Jahr nicht nur die etwa eine Million Besucher, die zum weltweit größten Hafenfest in die Hansestadt im Norden Deutschlands anreisen. Auch die Hamburger kennen ihren Hafengeburtstag und lieben vor allem die Schiffe, die den Hafen erst zu dem machen, was er ist. Dieses Jahr wird vom 5. bis 7. Mai gefeiert.
Wenn die Großsegler kommen …
Beizeiten ragen ihre Masten bis zu 50 Meter in die Höhe und prägen während der Geburtstagsfeierlichkeiten die Silhouette an den Landungsbrücken. Mit knapp 109 Metern Länge ist die Dar Młodzieży eines der 20 größten, noch fahrenden Segelschiffe der Welt. 1982 lief es im polnischen Danzig vom Stapel. Heute steht der Großsegler als Schulschiff im Dienst der polnischen Marine. Schon aus der Ferne erkennt man die Drei-Mast-Bark Alexander von Humboldt II, Deutschlands größtes, ziviles Segelschiff an seinen auffallend grünen Segeln. Ebenfalls erwartet wird der Zweimaster Eldorado aus den Niederlanden. Große und kleine Seeleute halten unbedingt die Augen auf!
… und die Kreuzfahrer sich vor die Sonne schieben
Die Queen Mary war schon mehrfach in der Stadt. Aidas Flotte ebenfalls und so manch anderer Riesenpott auch. Denn Hamburg ist nicht nur während des Hafengeburtstags ein echter Hotspot für Kreuzfahrtschiffe. Zum 834. Geburtstag 2023 haben gleich acht der beeindruckenden Riesen an den drei Festtagen Kurs Hamburg einprogrammiert. Zu Gast in diesem Jahr sind: die AIDAperla, die AIDAaura, die AIDAprima und die AIDAsol. Sowie auch die Kreuzfahrtschiffe Hamburg, Deutschland, Amera und MSC Preziosa. Letztere ist übrigens mit rund 333 Metern Länge der größte Geburtstagsgast. Wenn diese Riesen die Elbe Richtung Hafen anlaufen, ist das schon ein beeindruckendes Bild.
Open Ship(s)
Fertig machen zum Entern, heißt das Motto der Open Ship. Hier können Besucher nicht nur Geschichten vom oft rauen Leben an Bord und den Herausforderungen auf hoher See lauschen. Auch Hightech-Schiffe mit emissionsarmen Antrieben werden präsentiert – ebenso wie ehrwürdige Wasserfahrzeuge vergangener Jahrzehnte. Der zeitliche Bogen spannt sich über mehr als 100 Jahre. Also, nichts wie rauf auf die Schiffe der Deutschen Marine, die Fregatte Hamburg und das Minensuchboot Pegnitz. Und auch auf die vier dänischen Heimwehrkutter der Royal Danish Naval Home Guard liegen vor Anker.
Moderne Zeiten …
Das neueste Einsatzschiff BP 83 Bad Düben der Bundespolizeiinspektion See Cuxhaven nutzt einen dieselelektrischen Antrieb. Dieser ist mit einem Hybrid-Antrieb vergleichbar, und spart so Kraftstoff ein. Wenn im Hafen eine entsprechende Infrastruktur für derlei Einsatzfahrzeuge mit emissionsarmen Antrieben vorhanden ist, dann kann die Energieversorgung der BP 83 Bad Düben extern über Strom anstatt über die Motoren erfolgen. Ebenfalls hybridbetrieben ist das Planierschiff Chicago der Flotte Hamburg. Mit den Feuerlöschbooten Prag und Dresden verfügt die Flotte außerdem über zwei weitere Wasserfahrzeuge mit Hybrid-Antrieb. Auf dem diesjährigen Hafengeburtstag stellt die städtische Flotte eine Auswahl ihrer Spezialschiffe vor. Unter anderem mit dabei: das Taucherschiff Düker To, das Brückeninspektionsschiff Brückenkieker, den Eisbrecher und Schlepper Johannes Dalmann sowie das Peilschiff Deepenschriewer II.
… oder lieber Traditions- und Museumsschiffe
Einen echten Ausflug in die Historie der Seefahrt erlebt, wer etwa die Cap San Diego, das weltgrößte seetüchtige Museumsfrachtschiff, den historischen Stückgutfrachter MS Bleichen, den Salondampfer Schaarhörn oder die Hochseeschlepper Elbe und Holland besucht.
Auch die mehr als 100 Jahre alten historischen Einsatzfahrzeuge wie etwa der Schutendampfsauger IV und der Schwimmkran Saatsee können hautnah erlebt werden. Wer auf den Hansahafen Kurs nimmt, der kann zudem Hamburgs neues schwimmendes Wahrzeichen, der Flying P-Liner Peking, einen Besuch abstatten. Wie man dorthin kommt? Ganz einfach – mit dem kostenlosen Peking-Shuttle von Brücke 10 an den St. Pauli Landungsbrücken über die Elbe bis zum Bremer Kai / Anleger der Stiftung Hamburg Maritim und zurück. Ahoi!
Seenotretter, Schutzboote und Schlepper
Sie nehmen mit ihrer größten Rettungseinheit, der auf Helgoland stationierten Hermann Marwede, am Hafengeburtstag Hamburg teil, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Und es gibt doppelten Grund zum Feiern, denn der leistungsfähige Seenotrettungskreuzer feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Dienstjubiläum. Einsichten in den Alltag des Fischereischutzes erlaubt die Besatzung des Fischereischutzbootes Seefalke, eines der Schutzboote der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Bei der Kontrolle der Schiffspapiere oder der Mindestgröße von Fischen leistet die Seefalke einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Fischbestände. Und last – but ganz sicher not least – sorgen die leistungsstarken Hafenschlepper der Fairplay Towage Group für das sichere Einlaufen großer Schiffe von See in den Hamburger Hafen. Ihr Tanz, das Schlepperballett ist alle Jahre wieder ein echtes Highlight. Let’s dance!