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Zwei Menschen schieben ihre Fahrräder auf einem Weg, im Hintergrund ragt ein Ziegelschlot in die Höhe
bzi / Lea Gleisberg

Mit dem Rad durch Berlins Industrievergangenheit

Nicht mit dem Fahrstuhl, sondern mit dem Fahrrad in die Vergangenheit. Diese Möglichkeit bieten die „Radrouten der Industriekultur Berlin“, die vorbei an verschiedenen Industriedenkmälern der Hauptstadt führen. Zu Beginn der Sommerferien kam eine weitere Route hinzu. Macht euch auf den Weg mit dem Fahrrad durch Natur und Kultur in Berlin.

Die hört auf den Namen „Natur und Infrastruktur“ und führt euch logischerweise auch vorbei an einigen grünen Ecken Berlins. Thematisch steht die Jahrhundertwende im Mittelpunkt. In dieser Zeit erlebte Berlin einen beachtlichen Bevölkerungssprung, und die ganzen Menschen wollten auch irgendwo wohnen. An den damaligen Rändern der Stadt entstanden neue Wohngebiete und auch eine entsprechende Infrastruktur.

Das Ökowerk im Berliner Grunewald
Andreas Schmidt

Von Bahnhof zu Bahnhof

Startpunkt der Route ist am S-Bahnhof Westkreuz, von hier geht es in den Grunewald hinein und an der Havelchaussee entlang. Weiter zum Ufer der Havel, mit idealer Pausengelegenheit an einem der Strände oder in einem der gemütlichen Cafés, und schließlich bis zum Zielort, dem S-Bahnhof Wannsee.

Messe Berlin mit Funkturm im Hintergrund
bzi / Max Braun

Die Industrieschätze auf der Route umfassen unter anderem das Berliner Messegelände mit dazugehörigem Funkturm, aber auch das Haus des Rundfunks und das Strandbad Wannsee selbst. Eines der ältesten Denkmäler auf der Route stammt sogar aus dem 19. Jahrhundert: Das 1871 errichtete Wasserwerk Teufelssee ist das älteste erhaltene Wasserwerk in Berlin.

Natur und Industrie

Aber wir haben hier ja auch grüne Natur versprochen. Die entdeckt ihr im Grunewald, der aber auch Teil der Industriegeschichte der Hauptstadt ist. Während des Kalten Krieges wurden hier Schießplätze und Munitionsdepots eingerichtet, noch heute wird hier regelmäßig gefundene Restmunition fachmännisch entsorgt. Außerdem dient der Grunewald der Forstwirtschaft. Die Havel wiederum war schon immer eine bedeutende Wasserstraße in der Region, während der Berlin-Blockade 1948/49 diente sie für die Luftbrücke sogar als Landebahn für Wasserflugzeuge.

Kurzum: Es gibt viel zu entdecken, wenn ihr mit dem Fahrrad durch Berlin kurvt. Die Anfahrt zur Route ist dank der S-Bahnhöfe als Start- und Zielpunkt denkbar einfach. Alle weiteren Informationen zur Route und den Denkmälern findet ihr auf der Homepage des Berliner Zentrums Industriekultur, ebenso die fünf bisherigen Routen. Und immer dran denken: Helm auf.

Ein Mann sitzt auf einer Bank an einem See, neben ihm steht sein Fahrrad
bzi / Max Braun