Berchtesgaden ist ein Paradies für Kletterer, egal ob Anfänger oder Profi. Denn die Region bietet Klettersteige mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Und wer den ein oder anderen Klettersteig bereits begangen hat, der weiß, dass dieser Sport auch atemberaubende Naturerlebnisse ermöglicht.
Berchtesgadener Hochthron Klettersteig am Untersberg
Der Hochthron Klettersteig führt durch die steile, 400 Meter lange Ostwand des Untersbergs auf den Berchtesgadener Hochthron. Dieser ist mit 1.973 Metern der höchste Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Der moderne Sportklettersteig hat zahlreiche fordernden Passagen und ist ziemlich lang und sehr kräftezehrend. Und natürlich bedeutet die Routenführung durch eine hohe Wand auch, dass man schwindelfrei sein sollte. Aber als Dank wartet ein super schöner Blick auf den Watzmann.
Der Durchstieg dauert zwei bis drei Stunden.
Pidinger Klettersteig auf den Hochstaufen
Dieser 1.100 Meter lange und anspruchsvolle Klettersteig führt durch die Nordabstürze des Hochstaufens bei Piding und ist weder für Anfänger noch für Kinder oder Hunde geeignet. Der Klettersteig, der 2003 in 1.500 Arbeitsstunden errichtet wurde, hat die Schwierigkeitsstufe D. Wer diese Herausforderung meistert, kann am Ende richtig stolz auf sich sein.
Der Durchstieg nimmt drei bis vier Stunden in Anspruch.
Grünstein
Der Popstar unter den Klettersteigen in der Region ist der Grünstein-Klettersteig am Fuß des Watzmanns. Der moderne Sportklettersteig weist – zum Glück –verschiedene Schwierigkeitsstufen von B bis E mit kurzen Gehpassagen auf. Der Weg auf den Grünstein kann über drei Einstiegsmöglichkeiten erfolgen, alle Varianten werden im oberen Bereich wieder zusammengeführt. Krönender Abschluss ist die lange und etwas wackelige Hängebrücke.
Genuss-Klettersteiggeher steigen in der Regel über die Isidor-Variante zur Hängebrücke auf und können parallel zu ihrem Weg mitverfolgen, wie sich die Kletterer in der schweren Variante die Finger langziehen. Die sehr gut angelegte Steiganlage ist ein gelungener Mix aus vertikalem Drahtseilakt und landschaftlichem Hochgenuss.
Pro Variante ist mit einem Zeitaufwand von maximal drei Stunden zu rechnen.
Familienklettersteig am Jenner – Schützensteig
Unbedingt die Kamera einpacken, denn Fotos machen ist nicht schwer auf diesem Klettersteig. Und die Aussicht auf den Watzmann und den Königssee ist phänomenal. Zudem ist es ein sehr lohnender Einsteigerklettersteig. Die Felsen des Kleinen Jenner werden immer leicht ansteigend gequert, jedoch sorgen zwischendurch ein Flying Fox und eine Holz-Hängebrücke für Abwechslung. Am Ende der doch recht überschaubaren Tour steigt man dann direkt hinauf zum Gipfelkreuz.
Vor allem ist es eine Tour, die man als Familie gehen kann und somit auch als Kletterneuling. Denn dank der Jenner-Bahn kann man sich ein gutes Stück steile Strecke sparen.
Für den Durchstieg benötigt man eine bis eineinhalb Stunden.
Laxersteig am Jenner – die anspruchsvolle Ergänzung zum Schützensteig
Der Laxersteig am sogenannten kleinen Jenner bietet mit seinem durchgängigen Schwierigkeitsgrad C eine anspruchsvolle Ergänzung zum Schützensteig für ambitionierte Klettersteiggeher. Die Aussicht muss man sich hier etwas härter erarbeiten als beim Familienklettersteig. Zudem gilt es zu bedenken, dass bei Nässe weder der Klettersteig noch der Zustieg angenehm zu begehen sind. Für Kinder ist der Laxersteig Klettersteig nicht zu empfehlen. Auch kleinere Personen werden sich an den C-Passagen schwerer tun!
Für den Durchstieg des Laxersteigs benötig man knapp eine Stunde. In Kombination mit dem Schützensteig sollen zwei bis zweieinhalb Stunden einkalkuliert werden.
Für die Begehung der Klettersteige ist neben absoluter Schwindelfreiheit ein hohes Maß an Kraft und Ausdauer erforderlich. Klettersteige sollten nur mit einem genormten Klettersteigset inklusive Helm begangen werden. Wer noch keine Erfahrung hat: die Berchtesgadener Berg- und Klettersteigschulen bieten regelmäßig Kurse an, Informationen unter www.berchtesgaden.de.