Lässige Surfer, die sich einer nach dem anderen in die Fluten stürzen – und das mitten in der Stadt: Die Eisbachwelle in München ist eines der sportlichen Aushängeschilder der Bayernmetropole. Oder zumindest war sie das. Denn nach Wartungsarbeiten im Herbst ist die berühmte stehende Welle im Eisbach vorerst nicht mehr surfbar. Woran das liegt, weiß keiner so genau.
Das Bild von Surfern auf der Eisbachwelle gehört zum Sommer in München dazu wie das Flanieren im Englischen Garten und das Helle in der Hand. Und auch in den kühleren Jahreszeiten scheuten viele Wassersportler nicht davor zurück, sich unter der Eisbachbrücke ins Wasser zu stürzen. Zumindest bis Ende Oktober 2025.
Da nämlich stand eine sogenannte Bachauskehr an. Flüsse und Bäche in München werden von der Stadt abgesenkt, sodass die Mitarbeiter der Stadtwerke Müll und andere Blockaden entfernen können. Grund dafür war unter anderem ein tragischer Unfall an der Welle im April 2025, infolgedessen eine 33-jährige Surferin verstorben war. Am Eisbach wurde außerdem noch eine Flutlichtanlage installiert, damit es sich auf der Welle auch noch bis spät in die Nacht lässig surfen lässt. Zumindest war das die Idee.

Die Welle ist weg
Doch als der Zulauf am 31. Oktober wieder geöffnet wurde, war der Schrecken groß: Die Welle baute sich nur langsam wieder auf und bei weitem nicht bis zur vorherigen Höhe. Zum Surfen braucht es einen Pegel von mindestens 1,40 Meter, derzeit sind es gerade einmal 1,25 Meter. Nachdem dann am Wochenende Mitarbeiter des Baureferats auf Wunsch des Oberbürgermeisters (die Welle ist Chefsache!) den Zulauf feinjustiert haben, sind Volumen und Pegel zwar mittlerweile wieder auf dem nötigen Level. Die Welle taucht trotzdem nicht wieder auf, stattdessen ein schneller, glatter Strom. Lange Gesichter bei notorischen Neoprenanzugträgern.
Einen einzigen, eindeutigen Grund für das Ausbleiben der Welle scheint es nicht zu geben. Ob nun beim Bachauskehren zu viel Kies ausgehoben wurde oder an andere Stelle unbewusst eine Veränderung des Bachbetts herbeigeführt wurde, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Unmut herrscht bei den Münchner Surfern, und auch die CSU hat bereits eine Anfrage im Stadtrat gestellt. Es ist zu erwarten, dass auch die Stadt mit Nachdruck an einer Lösung des Problems werkelt. Zu beliebt ist die Welle bei den Münchnern und auch bei Surfern, die extra für die Welle in die Stadt kommen.
Ursprünglich kam die Eisbachwelle dadurch zustande, dass das schnell strömende Wasser hinter der Eisbachbrücke zunächst in eine Senke floss und dann im Aufstieg auf das langsamere Wasser im wieder breiter werdenden Bachbett traf. Einige Störsteine, die im Bachbett installiert sind, förderten diesen Effekt noch. So türmte sich die Welle auf. Und wird hoffentlich bald auch wieder so strömen wie vorher. Es wäre zu schade um einen der coolsten Spots in München.
👉 Mehr Informationen zur Eisbachwelle gibt’s hier auf der Website von München Tourismus.





