Wenn die ersten Frühlingsstrahlen auf der Nase kitzeln, dann wird es Zeit, die Winterjacken einzumotten und raus ins Grüne zu ziehen. In Bayerisch-Schwaben genießen Urlauber den süßen Blumenduft, spazieren durch verwunschene Gärten oder meditieren in Oasen der Ruhe. Hier kannst du deine Batterien wieder aufladen und erholt in die warme Jahreszeit starten!
Auf den Spuren von Kneipp
Ob im Drogerieregal oder in Kurstädten: Kneipp ist ein Name, der uns allen bekannt ist. Aber wieso? Sebastian Kneipp war eigentlich Theologe und studierte in Dillingen an der Donau. Während einer Tuberkulose-Erkrankung entdeckte er die Hydrotherapie für sich und es heißt, dass er dadurch Heilung fand. Noch heute kann man in Dillingen auf seinen Spuren wandeln, zum Beispiel im Taxispark. Im Schatten alter Bäume liegt eine Kneippanlage mit Kies, Stegen und anderen Steinen sowie ein erfrischendes Tauchbecken. Wer mehr über das spannende Leben Kneipps erfahren möchte, der bucht die Lauschtour „Seelsorger, Theologe und Wasserdoktor: Pfarrer Kneipp und die Entdeckung der Wassertherapie“.


Auch auf dem Holunderhof in Oettingen wird das Erbe von Kneipp gelebt! Bei einem Besuch erfahren Besucher mehr über nachhaltige Landwirtschaft und entdecken alte Getreidesorten wie Dinkel, Emmer oder Leindotter. Besonders interessant ist die Pfarrer-Kneipp-Wanderung mit Hofbesitzerin und Kräuterpädagogin Siglinde. Teilnehmende erfahren alles über die heilsame Wirkung von Wildkräutern und setzen gemeinsam ein Oxymel an. Der Heiltrunk aus Essig und Honig ist ideal für Detox! Auch die tierischen Hofbewohner wie Gallowayrinder, Esel und Hühner freuen sich über einen kleinen Besuch.
Zu Besuch im Sisi-Schloss
Wie im Film fühlen sich Besucher des Wasserschlosses Unterwittelsbach in Aichach. In dem verwunschenen Jagdschloss verbrachte nämlich Herzog Max von Bayern mit seiner legendären Tochter Sisi gerne die Sommertage. Besonders der aufwendig angelegte englische Landschaftsgarten soll es ihr angetan haben. Hier ritt die spätere Kaiserin gerne auf ihrem Pony oder ruhte sich im Schatten uralter Eichen und Buchen aus. Nach einem ausgiebigen Spaziergang lehnen sich Schlossbesucher in den Liegestühlen am Schlossweiher zurück und genießen die Aussicht. Übrigens: Im Schloss selbst finden immer wieder wechselnde Ausstellungen statt, die große und kleine Besucher begeistern.

Frühlings-Freuden in der Fuchsienstadt Wemding
Jeden Frühling verwandelt sich die Altstadt von Wemding in ein Blütenparadies. Auf dem Marktplatz erstreckt sich ein Meer aus roten und violetten Fuchsien vor einer wunderschönen mittelalterlichen Kulisse. Gleichzeitig liegt der Duft frischer Kräuter in der Luft. Grund dafür ist der beliebte Fuchsien- und Kräutermarkt in Wemding, der die Herzen aller Botanik-Fans höherschlagen lässt. Ein weiteres blumiges Highlight erwartet Besucher bis Ende September: Die größte Fuchsien-Pyramide der Welt setzt sich aus insgesamt 700 Blumen zusammen. Aber warum ist Wemding so verrückt nach Blumen? Das wohl berühmteste Kind der Stadt ist Leonhart Fuchs, Namensvetter der Fuchsie. Noch heute können Stadtbesucher sein Geburtshaus bestaunen, mit den rot-weiß gestreiften Fensterläden und dem niedlichen Blumenkästchen. Das sogenannte Zwergenhäuschen auf dem Marktplatz ist nur 1,50 Meter breit und ein echter Hingucker!

Versteckte Gärten und süße Geheimnisse
Hoch über dem Donautal liegt eine wahre Oase der Ruhe. Das ehemalige Benediktinerkloster am sogenannten Heiligen Berg ist der ideale Ort, um durchzuatmen und die Natur zu genießen. Terrassenförmig angelegte Gärten zwischen uralten Klostermauern laden zum Spazieren und Verweilen ein. Der zugehörige Prozessionsweg führt entlang stimmungsvoller Bronzeskulpturen des Künstlers Waldemar Otto und inspiriert zum Innehalten.


Opulenter geht es im barocken Klostergarten Roggenburg zu. Strahlend bunte Blütenpracht und aufwendig gestutzte Büsche wechseln sich ab mit wildromantischen Gärten und eleganten englischen Rasenflächen. Ein besonderes Highlight für alle Ruhesuchenden ist der Meditationsgarten mit dem zauberhaften Efeu-Labyrinth. Dieses soll den Weg zu Gott sowie die Spiritualität im Allgemeinen symbolisieren. Profaner wird es im angrenzenden Klostergasthof, in dem deftige Speisen und schwäbische Klassiker auf dem Teller landen.
Ebenfalls entschleunigend wirkt der Besuch im Hotel Holzen in Allmannshofen. Das ehemalige Kloster begeistert Urlauber mit einer blühenden Obstwiese und dem klösterlichen Kreuzgarten. Gläubige oder spirituelle Gäste jeder Art besuchen die kleine Kapelle, die zum Meditieren einlädt. Anschließend geht es auf die Suche nach den Bienen. Lerntafeln und eine Live-Kamera im Bienenstock zeigen lebhaft, wie die fleißigen Tierchen süßen Honig produzieren. Wer kosten möchte, darf sich ein Glas Kloster-Honig im Hofladen mitnehmen!
Kunst und Kultur in Ulms Natur
Kunst und Kultur erwartet Besucher im Glacis-Stadtpark Neu-Ulm. Bei einem Spaziergang zwischen alten Bäumen und üppiger Natur stechen die historischen Mauern der ehemaligen Bundesfestung ins Auge. Auf einem Sockel im Park-See bestaunen Kunstfreunde die monumentale Kugelplastik des Künstlers Walter Zeischegg. Im Frühling und Sommer finden coole Events auf der Seebühne statt, von Rock-Konzerten über moderne Theaterstücke bis hin zu lustigen Vorlesestunden für die Kids. Apropos Kinder: Während die Kleinen auf dem großen Spielplatz umhertollen und die Wasserspiele erkunden, gönnen sich die Erwachsenen eine Erfrischung im angrenzenden Biergarten. Immer mit dabei ist das Wahrzeichen Neu-Ulms: der imposante Wasserturm.

Prachtvolle Botanik und Nachhaltigkeit erleben
Flamingos an der Donau? Hier im Dehner Blumenpark in Rain ist das kein Wunschgedanke. Die eleganten Vögel stolzieren im Freigehege umher und präsentieren stolz ihr rosa Gefieder. Ebenso schön sind die außergewöhnlichen Pflanzen, die im weitläufigen Park blühen. Seltene Magnolien strahlen um die Wette mit rosa Albizien und allerlei bunter Exoten. Auf 30.000 Quadratmetern gibt es Gewächse aus Asien, England und dem Mittelmeerraum zu entdecken.

Lehrreich wird es im Museum der Gartenkultur in Illertissen. Hier wird klar: Das uralte Wissen über Umwelt und Pflanzen ist heute wichtiger denn je! Neben historischen Anbautechniken erfahren Gäste auch alles über lokale und internationalen Pflanzenschätze, von Kräutern bis hin zu Bäumen. Im angrenzenden Garten tummeln sich allerlei Insekten, Bienen und Schmetterlinge, wie in einem Mini-Ökosystem. Inspiriert? In der Bio-Gärtnerei nebenan gibt es Gemüsesetzlinge, Rosensträucher, Kletterpflanzen oder Obstbäumchen zum Mitnehmen.
Augsburg oder gleich die ganze Welt
Saftige Äpfel, duftende Rosen oder eine japanische Oase der Ruhe: Wer Fernweh hat, besucht kurzerhand den Botanischen Garten Augsburg und geht auf eine kleine Weltreise. Insgesamt 3.100 unterschiedliche Pflanzenarten aus aller Welt gibt es hier zu bestaunen. Da wären der heimische Obst- und Bauerngarten, der bunte Rosengarten oder der Apothekergarten mit allerhand Heilpflanzen und Gewürzen. Für Entspannung sorgt ein Spaziergang durch den japanischen Garten, entworfen von dem Landschaftsarchitekten Yoshikuni Araki. Zwischen asiatischen Pflanzen, Kies und plätscherndem Wasser schöpfen Besucher neue Energie.

Übrigens: In den Jahren 2028 und 2029 kommt die Landesgartenschau nach Bayerisch-Schwaben. Los geht es in Donauwörth, wo bereits jetzt an dem Donaustrand mit neuen Brücken und Grünanlagen gearbeitet wird. Im Folgejahr schafft Günzburg bei der Landesgartenschau 2029 neue Naherholungsgebiete am Wasser schaffen.