Lust auf einen romantischen Ort am Rhein? Am besten nicht zu weit weg von der niederländischen Grenze? Und mit der Möglichkeit zur Kombination mit anderen Ausflugszielen? In diesem Fall drängt sich Linz am Rhein geradezu auf. Das kleine Städtchen ist zwischen dem Siebengebirge und dem Mittelrheintal im Norden von Rheinland-Pfalz gelegen. Die Verkehrsanbindung ist optimal – und die Möglichkeiten für Wanderungen und Fahrradtouren sind nahezu unerschöpflich.
Verwinkelte Gassen und farbenfrohe Fachwerkhäuser sind die ersten auffälligen Visitenkarten von Linz. Das Städtchen mit seinen gut 6.000 Einwohnern aber begeistert auch mit gemütlichen Plätzen, auf denen Cafés und Restaurants ihr Angebot servieren. Nur ein paar Meter weiter lockt der Rhein, wo der Blick auf die Ausläufer der Eifel und die Mündung der Ahr fällt.

Rheinischer Frohsinn
Doch das sind nur die äußeren Erkennungszeichen der Stadt. Ihr Innenleben wird von rheinischem Frohsinn und vielen lebendigen Traditionen bestimmt. Nimmt man das vielseitige Veranstaltungsprogramm hinzu, erklärt sich der Beiname von Linz fast wie von selbst. Schon in den 30er Jahren hat sich der Begriff der „Bunten Stadt am Rhein“ eingebürgert.
Viele Besucher kommen an Bord der Passagierschiffe der Köln-Düsseldorfer in das zauberhafte Städtchen. Die „weiße Flotte“ legt während der Saison in beide Fahrtrichtungen einen Zwischenstopp in Linz ein. Doch Linz ist auch mit dem Auto und der Bahn komfortabel erreichbar. Bis nach Bonn sind es 30 und nach Köln 55 Kilometer. Distanzen bei denen Kenner aufhorchen, denn das ist auch mit dem Fahrrad gut machbar.

Wer Linz einen Besuch abstattet, darf sich die gleichnamige Burg, den Buttermarkt und die spektakuläre Aussicht vom Kaiserbergstadion auf keinen Fall entgehen lassen. Die Hauptattraktion aber ist die Stadt selbst, denn ein Bummel durch die Altstadt entfaltet einen ganz besonderen Reiz.
In vielen ehrwürdigen Fachwerkhäusern befinden sich inhabergeführte Geschäfte. Mit allem, was dazugehört: unverwechselbare Produkte, liebevolle Beratung und eine persönliche Note. Besonders stolz sind die Linzer auf jene Betriebe, in denen traditionelle Handwerkskunst bis in die Gegenwart überlebt hat. Dazu gehören neben Metallbildhauern auch Töpfer und Konditoreien mit hauseigener Produktion.

Unter freiem Himmel dinieren
Ohne eine abschließende Mahlzeit ist natürlich kein Bummel vollständig. Gut also, dass auch die Linzer Gastronomen vielseitig aufgestellt sind. Zur Auswahl stehen neben urigen Kneipen auch Restaurants mit regionalen Spezialitäten und Landesküchen aus aller Welt. Ein bisschen Vorplanung kann dabei nicht schaden, denn an sonnigen Tagen sind die Tische auf den historischen Plätzen sehr gefragt.

Die Lokale eignen sich natürlich ebenso gut zur Einkehr im Anschluss an eine sportliche Aktivität. Neben Radfahrern sind es vor allem Wanderer, die sich auf unterschiedlich anspruchsvollen Pfaden ihren Weg durch das Rheintal und die umliegenden Höhen bahnen. Als Klassiker gilt dabei der 320 Kilometer lange Rheinsteig, der auf seinem Weg von Bonn nach Wiesbaden durch Linz führt. Wer sich auf die Etappe vor Ort beschränkt, darf auf einer abwechslungsreichen Strecke neben dem historischen Linz auch dichte Wälder, steile Weinberge und weite Wiesen erwarten.

Rundwege zu den Hochplateaus
Eine Alternative mit kürzeren Distanzen sind die sogenannten LZ-Rundwege: Die handverlesenen Strecken führen zu umliegenden Hochplateaus wie dem Linzer Kaiserberg. Von hier oben haben Wanderer einen spektakulären Ausblick über das Rhein- und das Ahrtal. Neu in der Saison 2021 ist der Premiumwanderweg „Linzer Basalt-Schleife“, der durch herrliche Streckenführung und mit perfekter Markierung überzeugt.

Wer lieber im Sattel sitzt, kann als bequemste Option den Rheinradweg wählen. Von der „Bunten Stadt am Rhein“ bieten sich Etappen durch die wunderschöne Landschaft des romantischen Mittelrheintals an. Am Wegesrand der flachen Strecke warten Burgen und andere kulturelle Schätze, wichtige historische Schauplätze und diverse landschaftliche Highlights.
So beantwortet sich die Frage aus einem alten Weinlied fast wie von selbst. „Warum ist es am Rhein so schön“, heißt es darin eher rhetorisch. Ein Besuch in Linz liefert mehr als nur eine von vielen Antworten.